Am Samstag gastiert Holstein Kiel an der Bremer Brücke (Anpfiff: 13:00 Uhr). Die „Störche“ sind momentan das beste Auswärtsteam der Liga, doch der VfL zeigt sich gegen schwere Gegner in dieser Saison besonders spielfreudig. Der Vorbericht.
Die Ausgangslage
Mit 19 Punkten befinden sich die Gäste aus dem hohen Norden aktuell auf dem vierten Platz der Tabelle. Die tabellarische Situation trügt allerdings ein wenig über die aktuelle Formkurve hinweg. Aus den letzten sechs Partien konnten nur zwei Siege eingefahren werden. Das Team von Cheftrainer Marcel Rapp hat trotz der guten Platzierung eine erstaunlich ausgeglichene Torbilanz. Mit 18:18 Toren ist man die einzige Mannschaft unter den besten sieben Teams der Liga, die keine positive Torausbeute vorweisen können. Schuld daran ist unter anderem die hohe Niederlage gegen den FC St. Pauli (1:5).
Aufpassen muss der VfL dabei unter anderem auf einen Spieler, der bereits in der letzten Saison in einem anderen Trikot gegen die Lila-Weißen auf dem Rasen stand. Tom Rothe, die Leihgabe des BVB ist aktuell der Spieler mit den meisten intensiven Läufen in der Liga (937). Insgesamt ist das Team um den VfL-Aufstiegshelden „Chance“ Simakala physisch stark und interessiert an Zweikämpfen. So weisen die „Störche“ die meisten Foulspiele auf.
Der VfL befindet sich nach der Niederlage gegen Fürth weiterhin auf Platz 17. Das letzte Tor schoss man gegen Düsseldorf, als Engelhardt kurz vor Schluss den Punkt sicherte. Zwar tut sich das Team von Cheftrainer Tobias Schweinsteiger momentan schwer, doch gute Teams sind auch ein gutes Omen für die Lila-Weißen. Gegen drei der Top-6 Teams in der Liga konnte man mindestens einen Punkt einfahren. Trotz der Tabellensituation kann der VfL zwei Statistiken anführen. Erik Engelhardt hat von allen Spielern die meisten Zweikämpfe gewonnen (130) und Chris Conteh ist mit 36,23 km/h weiterhin der schnellste Spieler der Liga.
Die Bilanz
Bereits unfassbare 90 Pflichtspiel-Duelle gab es zwischen dem VfL und Holstein Kiel. Mit 44 Siegen gingen die Lila-Weißen wesentlich öfter als die Störche mit drei Punkten vom Platz. Die Störche durften hingegen nur 32-mal jubeln. 14-mal trennte man sich mit jeweils einem Punkt. Die letzte Partie zwischen den beiden Traditionsklubs konnte Kiel an der Bremer Brücke mit 3:1 für sich entscheiden. Vor dieser Niederlage war der VfL sieben Spiele in Folge siegreich. Das letzte Unentschieden gab es vor zehn Jahren, als beide Teams noch in der 3. Liga spielten.
Das Personal
John Verhoek ist aufgrund einer Krankheit fraglich für das Wochenende. Bashkim Ajdini hat große Teile des Trainings mitgemacht und könnte wieder eine Option gegen Kiel sein.
Stimmen zum Spiel
Niklas Wiemann über das kommende Spiel: „Die letzten beiden Spiele sind nicht so gelaufen, wir uns vorgestellt haben. Das haben wir angesprochen, analysiert und wollen jetzt dementsprechend eine Reaktion zeigen. Wir hatten bisher eine gute Trainingswoche und müssen am Wochenende auf dem Platz zeigen, dass wir es besser können. Ich glaube Kiel wird trotz der Pokal-Niederlage vollkommen regeneriert sein. Dann sind die Zeiger wieder auf Null gestellt und wir sollten alles in die Waagschale werfen, um drei Punkte an der Bremer Brücke zu behalten“.
Tobias Schweinsteiger verlangt von seiner Mannschaft die richtige Einstellung: „Wir haben ganz klar angesprochen, dass es nicht unser Anspruch ist, so zu spielen wie in den letzten beiden Partien. An jeden Einzelnen wurde appelliert, an sich zu arbeiten, Vollgas zu geben, die richtige Einstellung mitzubringen und das Ding umzudrehen. Wichtig ist, dass wir mit der richtigen Einstellung ins Spiel gehen, dass wir alles auf dem Platz lassen, uns wehren, versuchen spielerische Lösungen zu finden, aber auch den Kampf annehmen, um Kiel alles abzuverlangen. Die Intensität im Training war gut, wir pushen die Jungs von außen, ans Limit zu gehen. Die Jungs liefern das ab und jetzt geht es darum, positive Erlebnisse zu kreieren. Da müssen wir am Samstag ansetzen“.
TV und Radio
Der Pay-TV-Sender sky überträgt die Partie im Einzelspiel und in der Konferenz. Das Liveradio der Lila-Weißen berichtet Live aus dem Stadion und meldet sich kurz vor Anpfiff unter www.vfl.de/liveradio.
Text: Paul Dornbusch
Bild: Philip Dauwe