Nach der Länderspielpause rollt in der 2. Liga wieder der Ball. Für den VfL bietet das Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg (Samstag, 13.00 Uhr) die Möglichkeit, ein deutliches Stück an das rettende Ufer heranzurücken. Doch die Kicker aus der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts sind in dieser Saison schwer auszurechen.
Mit 43 Punkten sicherte sich das gerade aufgestiegene Team von Christian Titz in der Vorsaison durchaus souverän den Klassenerhalt im Fußball-Unterhaus. Und auch in der neuen Spielzeit lief zunächst alles nach Wunsch. An den ersten fünf Spieltagen sammelten die Blau-Weißen beachtliche elf Punkte, belegten damit Tabellenplatz 3 und sorgten beim 6:4 gegen Hertha BSC auch noch für ein sensationelles Tor-Spektakel.
Doch von den acht darauffolgenden Ligaspielen gewannen die Magdeburger kein einziges mehr und rutschten vom Aufstiegs-Relegationsplatz auf den 14. Rang, der aktuell punktgleich mit dem Abstiegs-Relegationsplatz ist. Man kann diese Talfahrt durchaus als Ergebniskrise werten – der Umstand, dass nur eine der erwähnten acht Partien mit mehr als einem Tor Unterschied verloren wurde und der zwischenzeitliche Pokalsieg in Kiel sprechen für die optimistische Betrachtung, die natürlich auch der Cheftrainer teilt.
„Wir werden den Bock auch wieder umstoßen“
„Uns fehlt im Moment dieses Momentum, dass wir unsere gut herausgespielten Möglichkeiten verwerten. Aber ich sehe auch eins, dass die Mannschaft will. Und wir werden den Bock auch wieder umstoßen.“ – Die wichtigsten Aussagen von Christian Titz auf der Pressekonferenz nach der bitteren Heimniederlage gegen Hansa Rostock kamen nicht ganz unerwartet. Seine Hoffnungen sind allerdings mindestens durch die Statistik gedeckt. Allein in den letzten beiden Heimspielen gegen Elversberg und Rostock hatten seine Schützlinge 70% Ballbesitz, mehr Torraumszenen und ein deutlich intensiveres Passspiel. Aber auch der Auftritt beim HSV hätte – von den reinen Spieldaten her – anders ausgehen können.
Auf der anderen Seite lügt die Tabelle bekanntlich nicht. Trotz der oft ansehnlichen Auftritte kassierte der FCM in 13 Partien insgesamt 23 Gegentore. Häufiger als Stammkeeper Dominik Reimann mussten nur seine Kollegen aus Kaiserslautern, Gelsenkirchen, Braunschweig und Osnabrück hinter sich greifen.
Taktisches
Während der Länderspielpause werden sich die Magdeburger intensiv mit der Frage beschäftigt haben, wie sie die spielerische Qualität wieder in Ergebnisse ummünzen können. Taktische und personelle Veränderungen sind deshalb nicht ausgeschlossen, zumal Abwehrstratege Daniel Elfadli nach seinem Platzverweis in Hamburg auch an der Bremer Brücke pausieren muss. Dass Christian Titz von seinem 3-4-3-System grundlegend abweicht, ist allerdings eher unwahrscheinlich.
Lila-Weiß gegen Blau-Weiß
Es ist das erste Duell in der 2. Bundesliga, aber das 13. Aufeinandertreffen seit der Regionalliga-Saison 2001/02. Magdeburg war dabei immer ein höchst unbequemer Gegner für den VfL, der nur drei Partien für sich entscheiden konnte. Magdeburg gewann achtmal, lediglich eine Begegnung endete ohne Sieger.
Keine wirklich gute Statistik aus lila-weißer Sicht, aber auch aus ihr kann man etwas Positives herauslesen: Alle drei Siege gegen Magdeburg gelangen dem VfL an der Bremer Brücke!
Text: Thorsten Stegemann
Bild: Osnapix