Am Sonntag reist der F.C. Hansa Rostock von der Ostsee an die Bremer Brücke (Anpfiff: 13:30 Uhr). Nach dem Last-Minute-Punktgewinn in Nürnberg sind die Lila-Weißen heiß auf den langersehnten zweiten Heimsieg. Der Vorbericht.
Die Ausgangslage
Hansa Rostock steht nach dem 20. Spieltag auf dem 16. Tabellenplatz der 2. Bundesliga und befindet sich mitten im Abstiegskampf. Aus den letzten fünf Partien holte man nur drei Punkte. Mit Blick auf die Tabelle liegen die Schwachstellen eher in der Offensive als in der Defensive. 20 erzielte Treffer sind zu wenig, um sich bisher von den unteren Tabellenplätzen abzusetzen zu können. Hinter dem VfL und der Eintracht aus Braunschweig stellt man somit den ungefährlichsten Sturm der gesamten Liga. 239 Flanken hat Rostock bereits geschlagen und versucht so ihre Chancen zu kreieren. Im Vergleich: Der VfL hat bisher 187 Flanken geschlagen.
Mit nur im Durchschnitt 43 Prozent Ballbesitz haben die Hanseaten den Ball von allen Mannschaften am wenigsten in ihren Reihen, was auf die defensiv ausgerichtete Taktik zurückzuführen ist. Zudem ist auch die Passquote von 76,8 % ein Schwachpunkt. Interessant zudem: Hansa spielte bisher nur zwei Mal Remis. Keine andere Elf hat weniger Remis in der Liga zu verbuchen.
Mit dem späten Ausgleichstreffer von Otschi Wriedt gegen den FCN ist ein weiterer Zähler auf das Punktekonto des VfL gewandert. Dennoch warten die Lila-Weißen sehnsüchtig auf den zweiten Sieg der Saison. Neun Punkte beträgt nun der Rückstand auf den Relegationsplatz. Aufgrund der Niederlagen von Braunschweig und Rostock konnte der VfL den Abstand wenigstens ein wenig verringern. Umso wichtiger ist ein Heimsieg am Wochenende, um dann theoretisch nur noch zwei Spiele Rückstand auf einen direkten Konkurrenten zu haben.
Bilanz
Erst 22 Partien wurden zwischen dem VfL und Hansa Rostock ausgetragen. Dabei haben die Lila-Weißen eine etwas bessere Bilanz als der Gegner vorzuweisen. Achtmal holte der VfL drei Punkte, in weiteren acht Spielen teilten sich beide Mannschaften die Punkte. In nur sechs Fällen gingen die Hanseaten als Sieger vom Platz. Das Hinrundenspiel war eines dieser sechs Male. Dort gewann Rostock mit 2:1.
Das erste Duell fand aufgrund Teilung Deutschlands erst im Jahre 1992 statt. Auch dort besiegten die Ostseestädter den VfL. Dennoch dürfte eine Sache Mut machen, wenn man der Statistik glaubt: Hansa Rostock konnte noch nie zweimal in Folge gegen die Lila-Weißen gewinnen.
Das Personal
Lars Kehl hat nach seiner Verletzung mit der Reha begonnen und fehlt weiterhin. Maxi Thalhammer musste aufgrund einer leichten Erkältung kurz pausieren, sollte aber fit sein für die Partie am Sonntag.
Stimmen zum Spiel
Uwe Koschinat über den kommenden Gegner: „Hansa ist eine der körperlich stärksten Teams der Liga. Die Mannschaft reduziert das Spiel stark darauf, immer wieder diese Körperlichkeit und ihre Geschwindigkeit ins Spiel zu bringen. Hansa vereinfacht das Spiel sehr häufig auf der Aufbaulinie und versucht den Gegner mit vielen langen Bällen zu stressen. Darüber hinaus versuchen sie, jede Standardsituation zu nutzen, um torgefährlich zu werden. Sie haben eine sehr hohe Zahl an Spielern, die in der Lage sind, aus großen Entfernungen den Ball in den Strafraum zu bringen. Im Grunde bedeutet schon jeder Einwurf Stress im Sechzehner.“
Uwe Koschinat über den Treffer von „Otschi“ Wriedt: „Das tut ihm sehr gut. Es zeigt eine deutlich verbesserte Leistung in der Vorbereitung. Er hat in den Vorbereitungsspielen getroffen und hat ein ganz anderes Selbstwertgefühl entwickelt. Wir wollen ‚Otschi‘ hier auf sein Niveau entwickeln. Ich glaube, er ist mit hohen Erwartungen nach Osnabrück zurückgekommen, weil er unheimlich positive Erfahrungen zu Beginn seiner Karriere gesammelt hat. Das erste halbe Jahr war sehr schwierig für ihn und ich glaube, aktuell ist es so, dass er sich extrem fokussiert, der Mannschaft zu helfen.“
TV und Radio
Der Pay-TV-Sender sky überträgt die Partie im Einzelspiel. Das Liveradio der Lila-Weißen berichtet Live aus dem Stadion und meldet sich kurz vor Anpfiff unter www.vfl.de/liveradio.
Text: Paul Dornbusch
Bild: Philip Dauwe