Am Sonntag trifft der VfL im Fritz-Walter-Stadion auf den 1. FC Kaiserslautern (Anpfiff: 13:30 Uhr). Nach dem Erfolg gegen den HSV will der VfL den dritten Sieg in Folge einfahren. Der Vorbericht.

Die Ausgangslage

Der 1. FC Kaiserslautern steht nach dem 24. Spieltag auf dem 15. Platz der 2. Bundesliga. Die „roten Teufel“ befinden sich somit mitten im Abstiegskampf. Hansa Rostock liegt nur drei Punkte unter den Lauterern auf einem direkten Abstiegsplatz. Gegen die Hanseaten konnte sich der 1. FCK am vergangenen Wochenende mit einem souveränen 3:0-Erfolg behaupten und sammelte wichtige Punkte in Richtung Klassenerhalt. Nachdem man den kompletten Februar ohne Sieg ertragen musste, scheint die Form zur richtigen Zeit zurückgekehrt zu sein. Der Pokal-Halbfinalist war zu Beginn der diesjährigen Spielzeit noch in der oberen Tabellenhälfte anzufinden, die schwache Rückrunde ließ den Verein vom „Betze“ aber immer tiefer unten reinrutschen.

In der Hinrunde ergatterten die „Teufel“ einen sehr glücklichen Punkt in Osnabrück, der so manchem VfL-Fan in Erinnerung geblieben sein dürfte. Damals verschoss Terrence Boyd einen Elfmeter, dieser ist im Winter zum Rivalen Waldhof Mannheim in die 3. Liga gewechselt. Die Offensive hat darunter nicht gelitten, Kaiserslautern stellt eine schnelle und torgefährliche Mannschaft auf den Platz. 38 Treffer bei 357 Torschüssen in dieser Spielzeit zeigen eine statistische Überlegenheit gegenüber Teams wie Fürth und Paderborn, die sich in ganz anderen Regionen befinden. Dass die Saison für die Lauterer nicht erfolgreicher läuft, liegt an der Defensive. Mit 48 Gegentoren ist der Klub aus der Pfalz die Schießbude der Liga. Kein Klub der 2. Liga musste mehr Bälle aus dem eigenen Tornetz herausfischen.

Die Partie in Hamburg war für den VfL ein Duell mit vielen Premieren: Zum ersten Mal in dieser Spielzeit konnte der VfL zwei Partien in Folge gewinnen. Zudem war der Erfolg in Hamburg der erste Auswärtsdreier und Lukas Kunze schoss sein erstes Zweitligator. Wieder einmal stand die Defensive der Lila-Weißen sicher und kassierte einzig durch einen Strafstoß den Gegentreffer. Durch diese Erfolge hat sich die Mannschaft von Uwe Koschinat auf 18 Zähler hochgearbeitet und ist nur noch sechs Punkte vom Relegationsplatz entfernt. Wenn das kommende Spiel am Sonntag um 13:30 Uhr angepfiffen wird, werden sich besonders die Außenspieler auf eine Herausforderung einstellen müssen. Insgesamt 5174 Sprints sind die Gastgeber in 24 Partien gelaufen. Zum Vergleich: Die Lila-Weißen liefen 4949 Sprints. Was die Passquote anbelangt, sind die Osnabrücker den Lauterern überlegen. Im Spiel des VfL kommen 79,4 % der Pässe an, beim 1. FCK sind es nur 77,9 %, womit das Team aus der Pfalz den zweitschlechtesten Wert der gesamten 2. Bundesliga stellt.

Bilanz

Erst zehn Pflichtspielduelle lieferten sich der 1. FCK und der VfL. Dabei gingen die „roten Teufel“ sechsmal als Sieger vom Platz. Der VfL behielt in drei Partien die Oberhand. In der Hinrunde teilten sich beide Mannschaften zum ersten Mal in der Geschichte dieses Duells die Punkte. Das erste Spiel zwischen den beiden Mannschaften fand am 9. Spieltag der Zweitligasaison 2007/08 statt. Damals konnten sich die Lauterer in den eigenen vier Wänden mühelos mit 3:0 durchsetzen. Erst einmal stahl der VfL drei Punkte aus dem Fritz-Walter-Stadion und brachte sie an die Bremer Brücke mit. 2018/19 besiegten die Lila-Weißen den 1. FCK in der 3. Liga mit 3:1- Steffen Tigges machte sich mit einem Doppelpack unsterblich.

Das Personal

Lars Kehl, der sich in der Reha befindet, fällt für die Partie aus. Michael Cuisance und Maxwell Gyamfi werden aufgrund ihrer Sperren nicht mitreisen, gegen Düsseldorf aber wieder einsatzfähig sein.

Stimmen zum Spiel

Uwe Koschinat über den Sieg in Hamburg: „Ich habe es schon so wahrgenommen, dass die Mannschaft sehr glücklich und stolz auf das ist, was sie geleistet hat. Die Art und Weise, wie wir zum Sieg gekommen sind, war spektakulär. Das Spiel hatte nicht so ein hohes Niveau, aber ihre eigene Dramatik. Dass wir dieses Ergebnis schlussendlich mit nach Hause nehmen, erfüllt uns mit Stolz, nicht nur die Fans, sondern auch die Mannschaft. Ich glaube, dass wir nach langen Wochen, in denen wir immer wieder über ordentliche Inhalte gesprochen haben, diesen Erfolg auch ein wenig genießen durften.“

Uwe Koschinat über den kommenden Gegner: „Es ist eine besondere Spieltagssituation, dass die vier Letztplatzierten in der Tabelle jetzt aufeinandertreffen. Vor ein paar Wochen hätte man wahrscheinlich gesagt: ‘Naja, für den VfL Osnabrück ist das Spiel nicht so bedeutend. Die sind eh abgeschlagen.‘ Durch die vergangenen Resultate hat sich die Situation komplett verändert. Wir wissen, dass der 1. FC Kaiserslautern auf der einen Seite den letzten Sieg in Rostock gefeiert hat, aber zuletzt zweimal zuhause verloren haben. Deswegen ist es unsere Aufgabe, mit genauso viel Schwung wie beim Hamburger SV in das Spiel zu starten, damit das Publikum schnell ruhig ist und vielleicht negative Stimmung aufkommt.“

TV und Radio

Der Pay-TV-Sender sky überträgt die Partie im Einzelspiel. Das Liveradio der Lila-Weißen berichtet Live aus dem Stadion und meldet sich kurz vor Anpfiff unter www.vfl.de/liveradio.


Text: Paul Dornbusch

Bild: Philip Dauwe