Herzlich willkommen im Team! Die Neuzugänge des VfL Osnabrück, sowohl aus dem Profiteam als auch aus der Geschäftsstelle und dem Nachwuchsleistungszentrum, wurden am gestrigen Montagabend im Rahmen des Initiationsritus Teil 2 gebührend im Verein aufgenommen, natürlich nicht ohne das obligatorische Steckenpferdreiten.

Bereits vor mehreren Monaten hatte der erste Teil des Ritus im Stadion stattgefunden, als an der Bremer Brücke an unterschiedlichen Stationen die Faszination des VfL erklärt und verschiedene Gruppen aus dem lila-weißen Umfeld ihre Arbeit vorstellten.

In der vergangenen Woche trafen sich die 24 neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im KunstContainer der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück (HHO). In zwei Gruppen aufgeteilt, durchliefen sie verschiedene Stationen, die sowohl Teamgeist als auch Kreativität forderten.

Während die eine Gruppe sich den Herausforderungen eines Wahrnehmungsparcours stellte, um ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung zu erlangen, widmete sich die andere Gruppe der Gestaltung von Steckenpferd-Rohlingen. In Zusammenarbeit mit den Beschäftigten der HHO entstanden so einzigartige Kunstwerke, die am gestrigen Abend zum Einsatz kommen sollten.

Die Zusammenarbeit zwischen der HHO und dem VfL Osnabrück entwickelt sich stetig weiter und zeigt sich in einer Vielzahl von Inklusionsprojekten. Ein besonderer Höhepunkt der Zusammenarbeit wird der bevorstehende Inklusionsspieltag sein, der am 7. April an der Bremer Brücke beim Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth stattfinden wird.

Auf den Spuren der Geschichte

Am gestrigen Abend gab es das Wiedersehen im Osnabrücker Zentrum für die Neuzugänge. Angeführt von Historiker Heiko Schulze erkundeten sie geschichtsträchtige Orte wie das Denkmal des Löwenpudels, die Marienkirche und den Friedenssaal im historischen Rathaus.

Mit großem Interesse erfuhren die „Neu-Osnabrücker“ am Löwenpudel von Kaiser Karl dem Großen, der sich einst um 780 herum aus Wut über die dort lebenden Anhänger des Sachsenherzogs Wittekind geschworen hatte, das erste Lebewesen auf Osnabrücker Boden zu töten, statt die gesamte Stadt dem Erdboden gleichzumachen. Opfer der kaiserlichen Strafaktion wurde dann jener bedauernswerte Löwenpudel, der dem Kaiser als erster unter das kaiserliche Schwert lief und somit unbewusst das weitere Fortbestehen der Stadt ermöglichte.

Vom 50 Meter hohen Westturm der Marienkirche genossen die VfLer nicht nur einen imposanten Blick von oben auf das Marktgeschehen. Die Turmersteiger erfuhren zusätzlich unter anderem, welche Funktion die gotische Kirche als erstes protestantisches Gotteshaus der Stadt einmal besaß.

Den krönenden Abschluss des Rundgangs bildete das Rathaus, wo die Neuzugänge nach bewährter Tradition für Osnabrücker Grundschüler auf ihren selbstgestalteten Steckenpferden die Rathaustreppe hinaufritten. Bürgermeister Uwe Görtemöller empfing sie mit Brezeln und gratulierte ihnen zur bestandenen Mutprobe.

Bei einem gemütlichen Abendessen in einer bekannten Osnabrücker Lokalität ließen sowohl neue als auch langjährige VfLer den Abend Revue passieren und stießen auf den gelungenen Einstand der „Neuen“ an.


Text: Malik Scherz