Gemeinsam mit der U16 des SV Werder Bremen besuchte die U16 des VfL am Mittwoch die Jugendanstalt Hameln. Neben einem Testspiel gegen Bremen, gewannen die Nachwuchsspieler beider Klubs Eindrücke rund um die Lebenswelt der jugendlichen Strafgefangenen.
Im Rahmen des Projekts „Anstoß für ein neues Leben“ – eine Initiative der Sepp-Herberger-Stiftung zur Resozialisierung jugendlicher Strafgefangener kooperieren der SV Werder Bremen und die JA Hameln schon seit einigen Jahren. Der VfL Osnabrück kooperiert wiederum mit der JVA Vechta, wodurch der Anstoß zum gemeinsamen Besuch in Hameln gemacht wurde. Beide Klubs wollen damit einen kleinen Beitrag zu Resozialisierung der jugendlichen Insassen und zeigen, dass Fußball die unterschiedlichen Lebensrealitäten verbinden kann.
Der Tag begann für die beiden Teams mit einer Führung durch die unterschiedlichen Abteilungen der Jugendanstalt. Die Junioren gewannen wertvolle Eindrücke in der Seelsorge, der Suchtabteilung sowie der psychiatrischen Abteilung. Zum Abschluss zeigte Diensthundeführer Uwe Sommer zusammen mit einem Rauschgiftspürhund den U16-Spielern den Einsatz der Diensthunde. Besonders beeindruckt waren die Nachwuchsspieler von der Größe der Jugendanstalt und folgten interessiert den durch die JA Hameln ermöglichten Einblicke in das Umfeld der untergebebrachten Jugendlichen.
Das sportliche Highlight des Tages stand als Abschluss des Besuchs auf dem Programm. Zunächst spielte eine Auswahl der JA Hameln gegen die U16 ihres Kooperationspartners aus Bremen. Im Anschluss spielte der VfL ebenfalls eine Partie gegen Werder Bremen. Die erste Hälfte gestalteten die Lila-Weißen nach einer guten Leistung offen mit einem 1:1-Unentschieden. Im zweiten Spielabschnitt gab der VfL die Partie aus der Hand und verlor 1:5. Dennoch konnte das Team diesen wertvollen Test unter besonderen Bedingungen effektiv nutzen.
„Wir sind sehr dankbar, hier dabei sein zu dürfen und spannende Einblicke zu erhalten. Neben dem Testspiel gegen Werder Bremen war es interessant zu sehen, wie die Jugendlichen und jungen Erwachsen hier in der JA Hameln leben, wie sie ihren Alltag gestalten und welchen Aufgaben sie nachgehen. Ich bin überzeugt, dass der Besuch einen wertvollen Beitrag für die Persönlichkeitsentwicklung der Spieler leistet,“ zieht U16-Trainer Fabian Hebbler das Fazit zum Besuch der JA Hameln. Im Juli 2023 besuchte die U19 bereits die JVA in Vechta, spielten dort gegen eine Gruppe Inhaftierter und kamen gemeinsam ins Gespräch. Alle Infos dazu findet ihr hier.
Text: Dana Hintz
Foto: Awesa Sport und JA Hameln