Nachdem der VfL beim Ligastart in Sandhausen am vergangenen Samstag in der letzten Minute der Nachspielzeit den entscheidenden Gegentreffer hinnehmen musste, wurde auch das Derby im Niedersachsenpokal gegen den SV Meppen in den letzten Sekunden der Partie entschieden – diese Mal allerdings zu Gunsten der Lila-Weißen!

VfL-Trainer Uwe Koschinat änderte die Aufstellung gegenüber des Ligaauftakts auf zwei Positionen. Liridon Mulaj ersetzte den verletzten Lars Kehl, der sich im ersten Saisonspiel eine Reizung des Mittelfußknochens zuzog. Für den an einer Mandelentzündung erkrankten Maxwell Gyamfi rückte Niklas Wiemann zurück in die Innenverteidigung. Auf der Position des Linksverteidigers startete Bastien Conus.

In der ersten Hälfte strahlte der VfL über weite Teile viel Dominanz aus und wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Mit viel Ballbesitz und einer stabil stehenden Defensive, spielten die Lila-Weißen eine starke Anfangsphase. Die erste klare Torchance für den VfL gab es in der 17. Spielminute durch Liridon Mulaj, der nach einer Vorlage von Niklas Niehoff den Meppener Keeper forderte. Zum Ende der ersten Hälfte wurden die Hausherren noch einmal aktiver, aber konnten sich gegen eine souverän agierende VfL-Abwehr keine echte Torchance erspielen. Die Lila-Weißen zeigten sich einsatz- und spielfreudig. Eine weitere Analogie zum Spiel in Sandhausen: Es fehlte das Tor.

In der zweiten Hälfte nahm das Spiel weiter Fahrt auf. Die Lila-Weißen drehten in der Offensive auf und kombinierten sich immer wieder vor das Tor des SV Meppen. Erst versucht es Baskim Ajdini aus der Distanz (52.), Robert Tesche mit einem Nachschuss nach einer Ecke (57.) und dann Joel Zwarts per Kopf (61.). Letzterer hatte mit der größten Chance des Spiels die Führung auf dem Fuß. Im Laufduell setzte sich der Stürmer gegen Meppens Rankic durch und lupfte den Ball am Keeper vorbei. Doch die Kugel sprang von der Querlatte auf die Torlinie und nicht dahinter. Die Führung wäre absolut verdient gewesen. 10 Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit zeigten sich die Emsländer noch einmal vor dem Osnabrücker Tor, aber die Defensive des VfL ließ erneut keine prekären Situationen zu. Auf der anderen Seite forderteen der eingewechselte Kevin Wiethaup aus der Distanz den Meppener Keeper heraus.

In der zweiten Minute der Nachspielzeit sorgte Jannes Wulff für die Entscheidung. Der Mittelfeldspieler köpfte die Lila-Weißen in das Halbfinale des Niedersachsenpokals. Niklas Niehoff nahm auf der linken Seite Fahrt auf und legte den Ball in die Mitte ab, wo Wulff perfekt stand und den VfL in die nächste Pokalrunde köpfte (1:0). Der verdiente Last-Minute-Sieg hätte in Betracht der Chancen durchaus höher ausfallen können.

Den Schwung des Last-Minute-Sieges im Derby vor 10.000 Zuschauern, davon 1.200 aus Osnabrück, nehmen die Lila-Weißen nun mit in die Liga. Bereits am Samstag trifft der VfL an ihrem ersten Heimspieltag auf den SC Erzgebirge Aue. Für den Brückentag ab 14:00 Uhr gibt es noch Restkarten.

Tore: 0:1 – Jannes Wulff (92‘)

SV Meppen: Pünt – Sprekelmeyer, Fedl (68‘ Touglo), Rankic – Prasse, Demaj, Möller (82‘ Mißner), Haritonov – Wensing (89‘ Evseen) – Schepp (75‘ Stuhlmacher), Janssen

VfL Osnabrück: Richter – Ajdini, Wiemann, Beermann, Conus – Gnaase – Wulff, Tesche – Niehoff, Zwarts (68‘ Engelhardt), Mulaj (80‘ Wiethaup)


Text: Dana Hintz

Foto: Marc Niemeyer