Der jahrelange VfL-Fan Maurice wurde dank einer Stammzellenspende zum Lebensretter. Nur wenige Wochen nach seiner Registrierung erhielt er die Nachricht, dass er als potenzieller Spender infrage kommt.
Maurice ist seit seiner Kindheit treuer Anhänger des VfL und verfolgt jeden Brückentag auf der Südtribüne in Block T. Dort hat er eine Dauerkarte und gemeinsam mit etwa zwanzig anderen Fans gründete er den „Fanclub T“, zu dessen Mitgliedern auch Familienmitglieder zählen. Vor kurzem registrierte der VfL-Fan sich bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) und leistete damit einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen Blutkrebs.
Schon einige Wochen nach seiner Registrierung erhielt Maurice die Nachricht, dass er als Spender infrage komme. Dabei musste der Mitte Zwanzigjährige nicht lange überlegen und stimmte der Knochenmarkspende sofort zu. Vor wenigen Wochen unterzog er sich also einer peripheren Stammzellenspende. Die periphere Stammzellenspende kommt mit etwa 90 Prozent aller Spenden am häufigsten zum Einsatz. Dabei werden die Stammzellen über ein spezielles Verfahren (Apherese) aus dem Blut gewonnen. Die Ärztin oder der Arzt legt dazu jeweils einen Zugang in beide Armvenen, ähnlich wie bei einer Blutspende. Rund 10 Prozent der Spenden unterlaufen mithilfe einer Knochenmarkentnahme. Bei der Knochenmarkentnahme werden den Spenderinnen und Spendern unter Vollnarkose ein Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenkamm entnommen.
Mit seiner Spende reiht sich Maurice in die große Gruppe von Menschen ein, die durch ihre Spende dazu beitragen, Leben zu retten. Alle zwölf Minuten erhält ein Mensch in Deutschland die Diagnose Blutkrebs. Jährlich erkranken also rund 13.700 Menschen in Deutschland an der bösartigen Erkrankung. Besonders bedrückend dabei ist auch, dass Blutkrebs die häufigste Ursache für krebsbedingte Todesfälle bei Kindern ist. Viele Patienten und Patientinnen sind für die Heilung auf eine lebensrettende Stammzellenspende angewiesen. In der DKMS sind mittlerweile mehr als 12,5 Millionen potenzielle Spenderinnen und Spender registriert. Die Registrierung läuft dabei unkompliziert durch einen Wangenabstrich mit einem Wattestäbchen. Dieser gibt bereits Aufschluss darüber, ob die Gewebemerkmale zu denen einer Patientin oder eines Patienten passen. Die Organisation hat bereits über 120.000 Stammzellspenden vermittelt und trägt so zur Hoffnung vieler Erkrankter bei.
Für alle VfL-Fans, die sich ebenfalls registrieren lassen wollen, bietet sich am 5. November eine besondere Gelegenheit: Bei einer Blutspendeaktion im Stadion an der Bremer Brücke können Interessierte unter dem Motto „einmal piksen – zweimal Gutes tun“ nicht nur Blut spenden, sondern sich auch als potenzielle Stammzellenspenderin und Stammzellenspender bei der Deutschen Stammzellspenderdatei (DSD) registrieren lassen. Die DSD ist eine von insgesamt 26 Stammzellenspenderdateien in Deutschland und am 5.11 auch in Osnabrück vor Ort. Für die Blutspende können VfL-Fans sich mit dem untenstehenden Link schon jetzt einen Termin sichern. Die Stammzellen-Typisierung ist jedoch ohne personifizierten Termin durchführbar. Wer am kommenden Dienstag keine Zeit hat, ins Stadion an der Bremer Brücke zu kommen, kann sich für die Stammzellen-Typisierung ein Registrierungsset hier kostenlos nach Hause bestellen lassen.
Text: Jendrik Greiwe
Fotos: Privat