Die U19 des VfL Osnabrück musste am vergangenen Samstag eine bittere 0:1-Niederlage gegen Eintracht Braunschweig hinnehmen. Dabei konnten die Lila-Weißen in der Offensive zu wenig Akzente setzen und blieben zum vierten Mal in dieser Saison torlos.
Im Vergleich zum letzten Spiel gegen die U19 von Hannover 96 veränderte Trainer Frithjof Hansen seine Elf auf zwei Positionen. So rückten Jakob Völkerding und der zuletzt rotgesperrte Kapitän Joschka Kroll für Fabian Albrecht und Lejs Bukvic in die Startformation. Den besseren Start in die Partie erwischten die Gäste aus Braunschweig. Schon nach fünf Minuten wurde es im Strafraum des VfL erstmalig gefährlich. Der Braunschweiger Arda Aksac verpasste eine Hereingabe der Gäste nur knapp, wodurch der Ball wenige Zentimeter am Pfosten vorbeiflog (5‘). Zehn Minuten später kam dann Sebastian Dabrowski im Sechzehner der Osnabrücker frei zum Abschluss, der Ball verfehlte das kurze Eck nur hauchdünn. Eben dieser Dabrowski war dann in der 25. Minute maßgeblich für den Führungstreffer der Braunschweiger verantwortlich. Seine Hereingabe von rechts wurde vom VfL-Innenverteidiger Ibrahim Touray abgefälscht und flog unhaltbar für VfL-Keeper Mats Remberg ins Tor (25‘). Damit gingen die Gäste durchaus verdient an der Illoshöhe in Führung, da die Lila-Weißen die Gäste immer wieder zu Torchancen einluden.
Die Chance auf 2:0 zu erhöhen ergab sich in der 32. Minute, als Touray im Strafraum im Zweikampf mit dem Gegenspieler zu spät kam und Schiedsrichter Dominik Minke folgerichtig auf Elfmeter entschied. Liam-Dean Marheineke schnappte sich den Ball, scheiterte jedoch an VfL-Keeper Remberg, der den Elfmeter stark parierte (32‘). Erst nach dem verschossenen Elfmeter und nach über einer halben Stunde meldete sich dann auch die VfL-Offensive erstmals beim Gästekeeper Leon Herdes an. Finn Cramer konnte sich in der 35. Minute im gegnerischen Sechzehner stark durchsetzen und suchte aus der Drehung den Abschluss auf das gegnerische Tor. Der Abschluss landete jedoch zu zentral, um richtig gefährlich für Herdes zu werden. Cramer war es auch, der die nächste Gelegenheit vier Minuten später selbst einleitete, als seine Hereingabe bei Rohin Shivani landete und dessen Abschluss knapp am linken Pfosten vorbeiflog (39‘). Mit einem 0:1-Rückstand ging es für den VfL dann in die Halbzeitpause.
Zu Beginn der zweiten 45 Minuten stand dann erneut Ibrahim Touray im Mittelpunkt des Geschehens, als der Braunschweiger Offensivmann nur noch den 18-Jährigen vor sich sah. Dieser blieb jedoch eiskalt und verhinderte mit einer starken Grätsche den frühen Gegentreffer in der zweiten Hälfte (50‘). Zwei Minuten später war es dann mit Finn Cramer der auffälligste Offensivmann des Spiels, der erneut für Torgefahr sorgen konnte. Nach einem schönen Steckpass stand der Toptorschütze der Lila-Weißen frei vor Löwen-Keeper Herdes und versuchte diesen mit einem Heber alt aussehen zu lassen. Doch dies misslang dem 18-Jährigen, wodurch die Osnabrücker weiter dem Rückstand hinterherlaufen mussten (52‘). Überschattet wurde das Spiel dann in der 60. Minute von der Verletzung von Ibrahim Touray. Im Zweikampf mit seinem Gegenspieler prallte dieser heftig zusammen und verletzte sich am linken Knie. Der Vize-Kapitän musste daraufhin sofort ausgewechselt und ins Krankenhaus gebracht werden. Eine endgültige Diagnose steht noch aus, könnte aber eine lange Ausfallzeit für den Abwehrchef der Lila-Weißen bedeuten.
Danach passierte auf beiden Seiten chancentechnisch nicht mehr fiel, sodass das Eigentor am Ende entscheidend für die Niederlage des VfL blieb. Trainer Frithjof Hansen richtete nach dem Spiel den Blick bewusst nach vorne und zuversichtlich auf den Saisonendspurt: „Von diesem rabenschwarzen Tag wollen wir uns als Mannschaft nicht beeindrucken lassen. Wir haben nun durch die Länderspielpause genug Zeit, um uns bestmöglich auf die letzten drei Spiele vorzubereiten. Dann wollen wir eine klare Reaktion auf die heutige Leistung zeigen.“
Der VfL hätte mit einem Sieg gegen die Braunschweiger und den gleichzeitigen Niederlagen von Hannover 96 (2:4 gegen Werder Bremen) und dem SC Paderborn (0:1 gegen Rot-Weiß Erfurt) bis auf Platz drei springen können. Dies ist für Hansen zunächst kein Thema mehr. „Jetzt geht es erstmal darum, den Kopf ein bisschen freizukriegen. Wir hatten die große Chance auf Platz drei zuspringen, wollen uns jetzt in den nächsten Wochen aber weniger auf Platzierungen konzentrieren, sondern den Fokus wieder mehr auf die eigene Entwicklung legen.“
Für die Lila-Weißen geht es nach der Länderspielpause am 23. November weiter. Dann fährt man zum Derby nach Bielefeld, wenn man gegen den Tabellennachbarn antritt (Anpfiff: 13:00 Uhr).
Text: Jendrik Greiwe
Foto: Karl-Heinz Rickelmann