Der VfL Osnabrück hat durch einen 2:1-Auswärtssieg beim BSV Kickers Emden das Finale des NFV-Pokals erreicht. Nach einem frühen Gegentreffer konnte der VfL mit einer kämpferischen Leistung das Spiel verdient für sich entscheiden. Der Spielbericht.
Das Spiel war erst wenige Minuten alt, da gingen die Lila-Weißen durch den Treffer von Mika Eickhoff in Rückstand. Der 21-Jährige stand in der dritten Minute plötzlich völlig frei vor VfL-Keeper Lukas Jonsson und schoss den Ball flach zur Emder-Führung ins Tor (3‘). Für die Emder war es die erste und einzige Torchance in den ersten 45 Minuten. Ansonsten musste Torwart Lukas Jonsson kaum ins Spiel eingreifen. Doch es kam zu Beginn noch schlimmer: Kapitän Timo Beermann verletzte sich in einem Zweikampf und konnte nicht weitermachen. Für ihn kam Niklas Wiemann in die Partie (17‘).
Doch der VfL ließ sich von den Umständen nicht beeindrucken und setzte den Plan weiter durch. In der 25. Minute wurde es dann erstmalig richtig gefährlich vor dem Tor von Kickers-Keeper Marcel Bergmann. Marcus Müller, der in der Partie gegen Emden sein Startelfdebüt für den VfL feierte, stieg nach einer Flanke von Bastien Conus im Sechzehner zum Kopfball und brachte den Ball auf den zweiten Pfosten. Dort stand jedoch kein Mitspieler bereit, sodass der Ball ins Toraus flog (25‘). Sieben Minuten später waren die Rollen dann vertauscht. Müller setzte sich auf der rechten Seite stark gegen Kickers-Verteidiger Tim-Justin Dietrich durch und brachte den Ball vor das Emder Tor. Dort kam Kickers-Keeper Bergmann zwar an den Ball, konnte diesen aber nicht festhalten. Dadurch landete das Spielgerät vor die Füße von Bastien Conus. Dieser zögerte nicht lange und schoss den Ball wuchtig zum 1:1-Ausgleich ins Tor (32‘). Nach dem verdienten Ausgleich kamen die Lila-Weißen noch zu mehreren Torchancen, unter anderem traf Lars Kehl per schönem Schuss noch den Pfosten, ein weiterer Treffer sollte aber nicht gelingen. So ging es mit einem für die Emder schmeichelhaften Remis in die Pause.
Mit dem Wiederanpfiff ergab sich das gleiche Bild wie schon in den ersten 45 Minuten. Während sich die Emder in die eigene Hälfte zurückzogen, suchten die Lila-Weißen die Lücke in der Emder-Defensivreihe. Und in der 57. Minute wurde diese dann gefunden. Joël Zwarts machte den Ball im Mittelfeld fest und schickte den links startenden Conus. Dieser war schneller als sein Gegenspieler und brachte den Ball flach in den Strafraum, wo er mit dem einlaufenden Marcus Müller einen Abnehmer fand. Lässig schob dieser den Ball ins Tor. Doch die Fahne ging hoch, Abseits. Im Laufe der Halbzeit setzten sich die Lila-Weißen stetig immer weiter in der gegnerischen Hälfte fest, allerdings ohne konkrete Abschlusschancen herausspielen zu können.
Erst in der Schlussphase der Partie konnten die Emder auch wieder ein bisschen offensiv auf sich aufmerksam machen. Doch Torwart Jonsson konnte seine Hände rechtzeitig dazwischen bekommen und die Hereingaben der Emder aus der Gefahrenzone bringen. Kurz vor Schluss, als sich manch ein Zuschauer schon auf die drohende Verlängerung eingestellt hatte, fiel dann doch noch der erlösende Treffer für den VfL. Eine schöne Kombination von Jannes Wulff, Chance Simakala und Bryang Kayo sorgte für den 2:1-Führungstreffer. Nachdem Simakala den Ball von Wulff zugespielt bekam, spielte er diesen direkt auf Kayo weiter, der per Lupfer Simakala frei vor Keeper Bergmann auftauchen ließ. Flach links am Keeper vorbei landete der Ball am Pfosten. Kickers-Verteidiger Dennis Engel versuchte den Ball zu klären, schoss stattdessen aber direkt ins eigene Tor und sorgte somit für das 2:1 aus Sicht des VfL (87‘).
In der Nachspielzeit warfen die Emder dann alles nach vorne. Doch die Osnabrücker konnten die Hereingaben, welche aus Einwürfen oder Eckbällen resultierten, stets klären und sorgten so für den verdienten Finaleinzug. Cheftrainer Pit Reimers gab sich in der Pressekonferenz nach dem Spiel zufrieden: “Der Sieg ist hochverdient und für uns extrem wichtig. Nicht nur in unserer jetzigen Situation, sondern auch mit Blick auf den DFB-Pokal wollten wir unbedingt ins Finale einziehen. Insofern hatte das Spiel eine extrem hohe Bedeutung für uns.“
Im Finale wartet nun mit Blau-Weiß Lohne der nächste Regionalligist. Diese Partie wird allerdings noch auf sich warten lassen. Das nächste Pflichtspiel für die Lila-Weißen steht bereits am Samstag an. Dann erwartet man an der heimischen Bremer Brücke die SG Dynamo Dresden (Anpfiff: 14:00 Uhr).
Tore:
1:0 (Eickhoff 3‘), 1:1 (Conus 32‘), 1:2 (ET Engel 87‘)
VfL Osnabrück:
Jonsson – Conus, Beermann (Wiemann 17‘), Gymafi, Ajdini – Amoako (Gnaase 64‘), Tesche, Kehl (Simakala 72‘) – Kayo, Müller (Wulff 87‘), Zwarts (Engelhardt 64‘)
BSV Kickers Emden:
Bergmann, Dietrich, Herbst, Steinwender, Eickhoff, Chukwuemka Igwe (Kaissis 46‘), Schmidt (Schiller 67‘), Siderkiewicz (von Aschwege 90‘), Ndiaye, Steffens (Abbey 46‘), Engel (Steffen 90‘)
Text: Jendrik Greiwe
Foto: osnapix