In der Serie „Hinter den VfL-Kulissen“ stellen wir euch das Team hinter dem Team vor. Welche Arbeitsbereiche gibt es eigentlich abseits des grünen Rasens bei den Lila-Weißen und welche bisher größtenteils anonymen Köpfe stecken dahinter? Wir lassen euch hinter die Kulissen schauen – Teil 1 mit Jannik Karim.
An einem ausverkauften Brückentag sind mehr als 15.000 Fans im Stadion an der Bremer Brücke zu Gast. Den Bereich des Ticketings verantwortet beim VfL Jannik Karim, der bereits von 2008 bis 2011 seine Ausbildung bei den Lila-Weißen abgeschlossen hat. Nach seinem Studium im Bereich Sportmanagement ist der 31-Jährige seit 2018 festangestellter Mitarbeiter beim VfL und verantwortet im Tagesgeschäft den gesamten Bereich des Ticketings von der Stehplatzkarte bis zum VIP-Ticket.
Zudem arbeitet der studierte Sportmanager aktuell an zwei Themen, die für einen noch besseren Fanservice sorgen und das Tagesgeschäft in Zukunft erleichtern sollen. Im ersten Schritt sollen die Auswärtstickets in Zukunft auch online erhältlich sein, zum anderen plant Karim einen Ticket-Zweitmarkt, auf dem Fans beispielsweise bei Krankheit ihre Tickets legal und ohne Drittanbieter weitergeben können.
„In meinem Job ist gerade der Kontakt mit ganz unterschiedlichen Menschen das Besondere, die alle die Begeisterung für den Sport eint. Doch ich muss zugeben, dass ich nahezu alles an meinem Beruf spannend finde. Ich liebe meine Arbeit und komme jeden Tag gerne ins Büro.“ Dazu sei auch der große Zusammenhalt innerhalb des Mitarbeiterkreises herauszuheben. Diesen habe man in der Vergangenheit schon häufig bewiesen und stellt ihn auch in der aktuellen Pandemie-Phase unter Beweis.
Auf die Frage, welches sein bisheriges Highlight mit dem VfL war, kann sich Karim nicht auf eines festlegen. Neben der Zusage für den Job nennt der Ticketingleiter das Relegationsspiel im Jahr 2000 mit Elfmeterheld Uwe Brunn sowie den Aufstieg in der letzten Saison inklusive des 120. Geburtstages des Vereins sowie der imposanten Choreographie.
Ein besonderes Erlebnis, das ganz sicher nicht zu den Highlights seiner VfL-Zeit zählt, hatte Karim während seiner Ausbildung. In der Zeit fuhr er immer mit dem Roller zur Arbeit und wurde am Neumarkt einmal von der Polizei kontrolliert. Unglücklicherweise fuhr zu dieser Zeit auch Lothar Gans über den Neumarkt und machte ein Foto.
Am nächsten Tag wurde der damalige Auszubildende ins Büro von Gans mit weiteren Vorgesetzen zitiert und der damalige VfL-Geschäftsführer verkündete die Beendigung der Ausbildung, da sie keine Mitarbeiter dulden können, die öffentlichkeitswirksam Probleme mit dem Gesetz und folglich der Polizei hätten. „Ich habe natürlich alles versucht, um die Situation zu erklären, aber sie haben es minutenlang geschafft, nicht zu lachen und klärten mich erst danach über den Scherz auf. Damals war ich komplett fertig, heute lache ich selbst darüber und finde es ebenfalls sehr witzig.“
Auch in der Freizeit spielt der Fußball beim 31-Jährigen eine große Rolle. Er trägt nicht nur seit seiner frühen Kindheit das Trikot des SV Hellern, sondern ist auch ehrenamtlich als Trainer bei den “Hellboys” aktiv. Abseits des Sports hört Karim gerne elektronische Musik, trifft sich mit Freunden, genießt gutes Essen oder reist. In der aktuellen Zeit, wo das normale Leben stark eingeschränkt ist, richtet Karim mit seiner Frau das Kinderzimmer für den erwarteten Nachwuchs ein. Die Begeisterung für den Fußball bekommt das Kind damit wohl in die Wiege gelegt.
Autor: Malik Scherz