Nach der Punkteteilung bei Arminia Bielefeld steht für den VfL gleich das nächste Derby auf dem Programm. Am Samstag um 13.00 Uhr empfängt das Team von Daniel Thioune Hannover 96 zum ersten „Geisterspiel“ an der Bremer Brücke.

Vor der Corona-Pause, die sich für Hannover durch die Absage des Spiels gegen Dynamo Dresden noch um eine Woche verlängerte, zeigte die Tendenz der 96er steil nach oben. Mit dem 3:1-Heimsieg gegen Holstein Kiel und dem eminent wichtigen 3:0-Erfolg beim 1. FC Nürnberg befreiten sich die Niedersachsen ein Stück weit aus der Abstiegszone. Aktuell rangieren sie (bei noch einem Nachholspiel) mit 32 Punkten auf Rang 11 – zwei Zähler vor den Lila-Weißen.

1,5 Punkte pro Spiel

Im November übernahm Kenan Kocak die Mannschaft auf Rang 15, nur zwei Punkte trennten sein Team noch von einem direkten Abstiegsplatz. Seitdem holte Hannover im Durchschnitt 1,5 Punkte pro Spiel – wenn es so weitergeht, wird der Klassenerhalt kaum mehr in Gefahr geraten.
Unabhängig davon entschied sich der Verein Mitte April, die Zusammenarbeit mit dem Cheftrainer langfristig fortzusetzen. Kocaks Vertrag wurde bis 2023 verlängert. „Mir geht es um Vertrauen und Kontinuität“, begründete Geschäftsführer Martin Kind die beachtliche Dauer des neuen Arbeitspapiers.

Auswärts volles Risiko

In der HDI Arena sammelte Hannover 96 magere 13 Punkte – so wenige wie sonst nur Wehen Wiesbaden. Auf gegnerischen Plätzen gehören die Kicker aus der niedersächsischen Landeshauptstadt dagegen zu den besten Klubs der Liga. Schon unter Mirko Slomka wurden drei Auswärtsspiele gewonnen, mit Kenan Kocak siegte 96 am Millerntor, in Fürth und in Nürnberg.
In der Fremde kassierte Hannover aber auch sechs Niederlagen. Somit endete in der laufenden Saison nur ein einziges Auswärtsspiel unentschieden.

Taktisches

Dreierkette, Viererkette, Stoßstürmer und Doppelspitze: Cheftrainer Kenan Kocak hat seit seinem Amtsantritt bereits mehrere Varianten getestet. Beim 3:0-Sieg in Nürnberg agierte sein Team im 4-4-2-System mit John Guidetti und Cedric Teuchert in der Spitze.
Beste Aussichten auf einen Platz in der Startelf hat Rechtsaußen Linton Maina. Der 20-Jährige, der den Sprung aus der eigenen Jugend in den Profibereich schaffte, sorgte vor der Corona-Pause immer wieder für positive Schlagzeilen und soll mittlerweile auch auf den Zetteln einiger Bundesligisten stehen.

Lila-Weiß gegen Schwarz-Weiß-Grün

Im 21. Jahrhundert konnte der VfL noch nie gegen Hannover 96 gewinnen. Was allerdings auch daran liegt, dass der Dauerbrenner früherer Jahre nur viermal auf dem Spielplan stand. Im Jahr 2000 verloren die Lila-Weißen ein Liga- und ein Pokalspiel an der Bremer Brücke mit 0:1.
Im Februar 2001 (1:1) und im Oktober 2019 (0:0) traf man sich in Hannover. Beide Partien fanden keinen Sieger.

Spieltag: 23.05.2020, 13.00 Uhr, Bremer Brücke
Spieltags-Hashtag: #OSNH96

Autor: Thorsten Stegemann