Am 28. Oktober 1962 trat der VfL Osnabrück letztmals in einem Ligaspiel beim Hamburger SV an. Torschütze der Lila-Weißen, die sich am Ende mit 1:3 geschlagen geben mussten, war kein Geringerer als Udo Lattek. Es wird demnach Zeit für eine Neuauflage. Dienstag um 18.30 Uhr ist es soweit.
Nach dem verpassten Aufstieg 2019 hat der Hamburger SV in der laufenden Saison wieder die Chance, sich aus eigener Kraft den direkten Aufstiegsplatz zu sichern. Der Vorsprung auf den VfB Stuttgart beträgt allerdings nur einen Punkt, einen weiteren Zähler dahinter lauert der 1. FC Heidenheim. Nach dem Heimspiel gegen den VfL müssen die Rothosen beim Verfolger an der Brenz antreten, ehe Sandhausen seine Visitenkarte im Volksparkstadion abgibt.
Ein Spiel dauert länger als 90 Minuten
Der einstige Bundesliga-Dino startete als einer der Topfavoriten in die Saison und bis zum 22. Spieltag lief Vieles nach Plan. Doch schon vor der Corona-Pause kam Sand ins Getriebe. Aus den letzten drei Spielen gegen St. Pauli (0:2), Aue (0:3) und Regensburg (2:1) holte das Team von Dieter Hecking nur drei von neun möglichen Punkten.
Nach dem Re-Start verloren die Hamburger nur eine Partie, dafür aber gleich fünf Punkte in der Nachspielzeit. Fürth und Kiel erzielten vier Minuten nach dem regulären Spielende den Ausgleich, Stuttgart nutzte die 92. Minute zum kaum mehr erwarteten Siegtreffer. „Das kann einmal passieren, aber dreimal in so kurzer Zeit darf sowas einfach nicht passieren“, bilanzierte der sichtlich erboste Cheftrainer und ergänzte: „Diese Enttäuschung sitzt natürlich tief, das alles ärgert uns maßlos.“
Torfabrik der Liga
Aber noch sind drei Spieltage zu absolvieren und natürlich gibt es auch Entwicklungen, über die man sich beim HSV freuen kann. So zum Beispiel die deutlich bessere Torausbeute im Vergleich zur Vorsaison, als nach 34 Spieltagen nur 45 eigene Treffer zu Buche standen. Aktuell kommen die brandgefährlichen Hamburger um die Top-Torschützen Sonny Kittel (11), Lukas Hinterseer (9), Joel Pohjanpalo (8) und Aaron Hunt (6) auf insgesamt 59 Erfolgserlebnisse.
Überdies spielt der beste Vorbereiter der Liga im Team der Rothosen. 16 Mal legte Tim Leibold für seine Mannschaftskollegen auf. Das gelang dem 26-Jährigen bei keiner seiner bisherigen Stationen in Nürnberg, Stuttgart oder Freiberg.
Taktisches
Dieter Hecking präferiert den situationsbedingten Wechsel zwischen einer 4-2-3-1- und einer 4-3-3-Formation. Sein Team präsentiert sich in aller Regel laufintensiv und hat mehr Ballbesitz als der Gegner. Die Daten aus dem Hinspiel an der Bremer Brücke zeigen freilich, dass man den Hamburgern in puncto Laufleistung, Zweikampfstärke und Torschüsse Paroli bieten – und die Partie dann sogar gewinnen kann.
Lila-Weiß gegen Blau-Weiß-Schwarz
Das letzte Aufeinandertreffen in Hamburg liegt fast 58 Jahre zurück. Seitdem trafen sich VfL und HSV dreimal im DFB-Pokal und im Hinspiel an der Bremer Brücke. Von diesen vier Partien konnten die Lila-Weißen drei für sich entscheiden. Das ist doch kein schlechtes Omen für den Dienstagabend …
Spieltag: 16.06.2019, 18.30 Uhr, Volksparkstadion
Spieltags-Hashtag: #HSVOSN
Autor: Thorsten Stegemann