VfL-Offensivallrounder Etienne Amenyido war in der vergangenen Woche erstmalig mit der A-Nationalmannschaft von Togo unterwegs. In Tunesien standen zwei Länderspiele auf dem Plan. Die Gegner: Die Landesauswahlen von Libyen und dem Sudan. Gespielt wurde am Ende nur eine Partie, die Eindrücke seiner Länderspielreise hat er vfl.de geschildert.
Es ist eine aufregende Woche, die hinter „Etti“ liegt. Das erste Mal im Kreis der togoischen Nationalelf und das ohne große Bekanntschaften innerhalb der Mannschaft: „Ich kannte vor der Reise niemanden außer Ihlas Bebou aus Hoffenheim und Peniel Mlapa, der in Deutschland unter anderem bei Borussia Mönchengladbach und dem VfL Bochum gespielt hat.“
Ärgerlich nur, dass von den beiden genannten bei seiner Ankunft in Tunis/Tunesien noch niemand vor Ort war: „Ihlas kam erst einen Tag später an und so habe ich mich langsam an das Team herangetastet. Zuerst waren nur die jüngeren „Local Player“ vor Ort, viele von den Jungs sprechen wenig bis gar kein Englisch. Aber alle waren freundlich, nach kurzer Zeit hatte ich mich dann auch etwas eingelebt und gute Kontakte geknüpft. Die Gruppe macht auf jeden Fall Spaß“, so Amenyido gegenüber vfl.de.
Mit dem Anruf vom togoischen Fußballverband und seiner Berufung zur Nationalmannschaft ging für Amenyido ein großer Wunsch in Erfüllung: „Die Erfahrung ‚Nationalmannschaft‘ wollte ich schon immer machen, das ist eigentlich ein Kindheitstraum von mir. Als die Einladung kam, habe ich mich sehr gefreut. Für mich war sofort klar, dass ich die Reise mit Togo machen wollte.“
Die Länderspielreise verlief, typisch für die aktuelle Zeit, nicht ganz, wie geplant. „Wir haben die ganze Woche viel trainiert, was mir als Neuling im Team natürlich entgegenkam. So konnte ich unser Spielsystem und meine Mitspieler erst einmal besser kennenlernen. Das erste Spiel gegen die Mannschaft aus Libyen ist leider Corona-bedingt ausgefallen“, resümiert Amenyido.
Nach der Absage des Libyen-Spiels verlief die Vorbereitung auf das Spiel gegen den Sudan aber nach Plan: „Die gemeinsame Fahrt zum Stade El Menzah war schon besonders, die Stimmung im Team war sehr gut. Persönlich hat mich sehr gefreut, dass mich unser Trainer Claude Le Roy in die Startelf befördert hat. Ins Spiel haben wir dann auch gut reingefunden, Gilles Sunu von La Berrichonne de Châteauroux (2. Liga/Frankreich) hat uns in der 70. Minute in Führung gebracht. Leider mussten wir in der 94. Minute noch den Ausgleich hinnehmen, direkt danach wurde die Partie abgepfiffen. Vor den Quali-Spielen zum Afrika-Cup gegen Ägypten im November ist das für uns schon ein kleiner Stimmungsdämpfer, aber wir wollen uns davon nicht unterkriegen lassen“ blickt Amenyido bereits wieder kämpferisch voraus.
Sein Fazit fällt durchweg positiv aus: „Die Woche im Kreis der Nationalmannschaft habe ich insgesamt sehr genossen, habe viele Eindrücke und Erfahrungen gesammelt, die ich auf keinen Fall missen möchte. Ich bin auch sehr froh, über all die neuen Bekanntschaften, die ich machen durfte. Ich hoffe, dass es für mich nicht die letzte Reise mit der Nationalmannschaft von Togo gewesen ist.“
Am 13. Oktober wird Amenyido in Osnabrück zurückerwartet – sofern ein Corona-Test vor der Abreise aus Tunesien negativ ausfällt. Nach seiner Ankunft wird er auch beim VfL einer erneuten Testung unterzogen. Sofern auch diese negativ ausfällt kann „Etti“ ab Donnerstag in das Kleingruppentraining der VfL-Spieler einsteigen, die aktuell nicht von der Quarantäne-Regelung betroffen sind.