Dauerregen, leere Ränge und ein ungebrochener Osnabrücker Wille: Am Mittwochabend trennten sich der VfL und der SV Darmstadt 98 1:1 Unentschieden.
Gleich zu Beginn deutete sich ein offenes Spiel an. Bereits in der 7. Minute kam der VfL zu seiner ersten Ecke: Nach der Kopfballverlängerung zog Reichel aus dem Rückraum ab, Schuhen konnte den Schuss aber entschärfen.
Von den „Lilien“ war in den ersten zehn Minuten offensiv wenig zu sehen, der Abwehrverbund der Lila-Weißen stand geschlossen. In der 15. Minute dann die erste Darmstädter Gelegenheit: Trapp war auf der linken Seite überrumpelt worden, Dursuns Flanke auf den Kopf von Seydel lenkte Kühn mit den Fingerspitzen zur Ecke – diese blieb anschließend wirkungslos.
Trotzdem: Gerade das Sturmduo Dursun/Seydel war in der Folge ein steter Unruheherd.
In der 22. Minute kam Santos am linken Strafraumeck des SVD an den Ball, fasste sich ein Herz und zog den Ball leicht geschlenzt ab, die Kugel strich allerdings knapp rechts am Darmstädter Tor vorbei.
In der 26. Minute holte sich Pálsson die gelbe Karte ab: Auf Höhe der Mittellinie legte er Niklas Schmidt deftig um, Schiri Schmidt fackelte mit seiner Verwarnung nicht lange.
Die vierte Ecke in der 30. Minute für die „Lilien“ brachte die Führung: Ein verlängerter Ball landete bei Pálsson, der mit einem strammen Schuss oben links einnetzt.
Bis zur Pause musste sich der VfL noch einigen Angriffen der Darmstädter erwehren, die beste Gelegenheit vor der Halbzeit hatte Bryan Henning, der nach einem Solo von Amenyido auf der linken Außenbahn und anschließender, maßgenauer Flanke im Zentrum zum Schuss kam – dieser landete allerdings haarscharf links vom Darmstädter Tor. Die gelbe Karte holte sich „Breezy“ dann auch noch ab, sein taktisches Foul an Mehlem führte zur Verwarnung.
Nach zwei Minute Nachspielzeit läutete der Pfiff von Markus Schmidt die Halbzeit ein, das 0:1 aus Osnabrücker Sicht dürfte für Diskussionen in der Kabine gesorgt haben.
Zur zweiten Hälfte nahm VfL-Cheftrainer Marco Grote zwei Änderungen vor: Für Blacha und Henning kamen Reis und Ihorst.
Die erste Gelegenheit in Hälfte Zwei hatte Niklas Schmidt, als er in der 49. Minute vom linken Strafraumeck flach abzog. Sein Schuss strich allerdings knapp am linken Pfosten vorbei.
Etienne Amenyido sah in der 54. Minute die gelbe Karte, weil er den Ball nach einer vermeintlichen Foulsituation weggeschlagen hatte. Mehlem erwischte es drei Minuten später nach einem taktischen Foul an Taffertshofer auf Höhe der Mittellinie.
Nahezu direkt im Anschluss wechselte Marco Grote erneut: Für den heute glücklosen Amenyido kam Sebastian Kerk in die Partie.
Starke Parade von „Pipo“ Kühn in der 63. Minute: Berko kam nach einem Abpraller auf halbrechts an den Ball zog leicht nach innen und zog direkt ab, aber Kühn lenkte den Schuss zur Ecke. Diese hielt er anschließend locker fest.
Echte Gelegenheiten waren in den nächsten zehn Minuten Mangelware, auch wenn sich der VfL mehrfach dem „Lilien“-Tor annäherte.
Doppelwechsel bei den Gästen in der 74. Minute: Für Seydel und Mehlem kamen Honsak und Schnellhardt.
Der VfL schaffte es in den Minuten danach gut, die Hessen vom Tor fernzuhalten – und vor allem, selbst den Ausgleich zu erzielen: Ein im Mittelfeld abgefangener Ball fand den Weg zu Kerk, der auf der linken Außenbahn durchgestartet war. Seine maßgenaue Flanke fand Ihorst am langen Pfosten, der mit vollem Körpereinsatz das Leder über die Linie beförderte.
Wechsel beim VfL in der 83. Minute: Köhler kam für Schmidt und bei Darmstadt Starke für Berko. Auch Heider kam später noch für Santos.
Bis zum Schlusspfiff in der 92. Minute versuchten die Lila-Weißen noch alles, um drei Punkte einzusacken aber die Mühe war vergebens.
Trotzdem: Die starke Willensleistung in der zweiten Halbzeit bedeutet den siebten Zähler, die Osnabrücker bleiben in der aktuellen Saison unbesiegt.