Nach zuletzt drei Spielen ohne Tor zeigte der VfL am Sonntagmittag in Kiel eine herausragende Leistung beim Spitzenreiter der zweiten Liga und gewann am Ende verdient mit 2:1 (2:0) gegen die „Störche“.
Verzichten musste Marco Grote auf Kapitän Maurice Trapp, der im letzten Spiel gegen Paderborn die Rote Karte sah und ein Spiel aussetzen muss – Timo Beermann vertrat ihn als Spielführer. Auch Ulrich Taffertshofer fehlte erstmals in dieser Saison, er ist in der Nacht von Samstag auf Sonntag Vater geworden. Osnabrücks Cheftrainer baute die Startelf auch deshalb auf insgesamt vier Positionen um Konstantin Engel, Ludovit Reis, Niklas Schmidt und David Blacha rückten in die Anfangsformation gegen den Tabellenführer der 2. Bundesliga. Auf Seiten der Kieler standen mit Ahmet Arslan und Benjamin Girth zwei ehemaliger Osnabrücker im Kader – beide sollten später noch eingewechselt werden.
Die erste aussichtsreiche Gelegenheit gehörte den in Schwarz spielenden Lila-Weißen: Schneller Doppelpass an der Mittelinie und Sebastian Kerk lief in Begleitung eines Gegenspielers auf Kiels Schlussmann Ioannis Gelios zu, der Kerks Flachschuss aus 16 Metern abwehren konnte (12.). Und trotz des zu erwartenden Kieler Übergewichts hinsichtlich Feldüberlegenheit und Ballbesitz, ging auch das zweite Ausrufezeichen auf das Osnabrücker Konto. David Blacah, stark von Konstantin Engel auf dem Flügel freigespielt, bediente wieder Kerk, der abermals an Gelios scheiterte (23.).
In der 27. Minute wurde der VfL belohnt: Dieses Mal trat Kerk als Vorbereiter in Erscheinung. Einen langen Ball von Christian Santos legte er per Brust in den Lauf von Niklas Schmidt, der trocken und flach aus 14 Metern vollstreckte. Und die Lila-Weißen blieben mutig, defensiv in fester Grundordnung und kreativ bei den sich ergebenen Tempogegenstößen.
In der 41. Minuten stand wieder Sebastian Kerk im Mittelpunkt. Ein Mann, ein linker Fuß. Aus 28 Metern nagelte er einen direkten Freistoß unhaltbar in den rechten Torwinkel. Das Geschoss gehört in jedes Lehrvideo.
Zweite Halbzeit und wieder eröffnete Kerk. Ein sehenswerter Seitenwechsel von Niklas Schmidt, Etienne Amenyido direkt auf Ker, der prüft erneut Gelios – ebenfalls per Direktabnahme. Das Spiel veränderte sich durch die Pause nicht. Kiel mit mehr Ballbesitz und Flanken in den Osnabrücker Strafraum, der VfL stand dicht gestaffelt und versuchte es, auch mit dem Ergebnis im Rücken, auf Konter.
Beide Ansätze brachten aber lange nicht den jeweils gewünschten Ertrag. Ein Fallrückzieher von Lee, als Flanke getarnt, entpuppte sich zum Torschuss, den Philipp Kühn über den Querbalken zur Ecke klären konnte. In der Nachspielzeit traf Ex-VfLer Ahmet Arslan dann doch noch für die Kieler ins Tor, doch kurz danach war Schluss.
Der VfL nimmt damit drei wichtige Punkte aus Kiel mit und zeigte zum Jahresstart eine Top-Leistung. Am kommenden Samstag gastieren dann die Würzburger Kickers an der Bremer Brücke.
Startaufstellungen:
Kiel: Gelios, Thesker, Lee, Mühling, van den Bergh, Dehm, Serra, Wahl, Meffert, Mees, Bartels
VfL: Kühn – Engel, Gugganig, Beermann, Wolze – Reis, Blacha – Kerk, Schmidt, Amenyido – Santos
Text: Sebastian Rüther
Bild: osnapix