Der VfL Osnabrück beschließt den vorletzten Spieltag der Hinrunde am Montagabend mit dem Gastspiel beim Hamburger SV (Anpfiff: 20.30 Uhr). Im Volksparkstadion gibt es ein Wiedersehen mit den ehemaligen VfL- Trainern Daniel Thioune und Merlin Polzin sowie mit Defensivstratege Moritz Heyer.
Als Jugendcoaches und Chef- bzw. Co-Trainer der Profimannschaft waren Daniel Thioune und Merlin Polzin den Lila-Weißen lange Jahre verbunden – ihr größter Erfolg natürlich der umjubelte Aufstieg in die 2. Bundesliga. Seit Saisonbeginn führen sie nun beim ruhmreichen Hamburger SV Regie – und das durchaus mit Erfolg. 9 Partien konnte der Aufstiegsaspirant bislang für sich entscheiden, 30 Punkte bedeuteten nach 15 Spielen die Tabellenführung. Doch unschlagbar ist der einstige Bundesliga-Dino nicht.
Gute Serien, schlechte Serien
Bei Drittligist Dynamo Dresden kam der HSV schon vor dem Start in die neue Zweitliga-Saison böse unter die Räder. 4:1 gewannen die Sachsen in der ersten Runde des DFB-Pokals, doch der überraschenden Pleite folgten fünf HSV-Siege am Stück. Dann nutzten Bochum, Heidenheim und Hannover eine Schwächephase der Hamburger, die Ende November/Anfang Dezember drei Spiele in Folge verloren.
Dem Zwischentief folgten allerdings sofort wieder fünf Spiele ohne Niederlage, in denen Thiounes Schützlinge 13 von 15 möglichen Punkten einsammelten.
Der Erfolgsgarant
Es gibt gleich mehrere Teams, die im Fußball-Unterhaus effektiver verteidigen, doch die erfolgreichste Torfabrik der Liga produziert ausschließlich für den HSV. Simon Terodde erzielte in der laufenden Saison 16 Treffer in 15 Spielen und damit mehr als die Hälfte aller HSV-Tore!
Der 32-Jährige ist damit auf dem besten Weg, mehr als 20 Tore in einer Zweitliga-Saison zu erzielen. Dieses Kunststück gelang ihm bereits in Diensten des VfL Bochum (25 – 2015/16), des VfB Stuttgart (25 – 2016/17) und des 1. FC Köln (29 – 2018/19).
Mit 134 Treffer ist Terodde aber auch im Langzeitvergleich der erfolgreichste Zweitligastürmer aller Zeiten und neben dem Bielefelder Fabian Klos (Platz 14) der einzige Aktive unter den TOP 20. Er wird seinen Vorsprung also noch etwas ausbauen können …
Taktik und Spielweise
Eine Viererkette vor Sven Ulreich, Moritz Heyer als defensiver Anker im Dreier-Mittelfeld und eine Angriffsformation mit Sonny Kittel und Bakery Jatta auf den Außenbahnen sowie Simon Terodde im Zentrum – so startete der HSV beim letzten Auswärtsspiel im Nürnberger Max-Morlock-Stadion. Die Gäste spielten 538 Pässe und damit fast 200 mehr als die Franken, waren aber auch deutlich öfter im Ballbesitz und gewannen die meisten Zweikämpfe.
Eine vergleichbare Taktik und Spielweise hatte dem HSV zuvor Siege gegen Karlsruhe und Regensburg beschert. In Nürnberg hieß es am Ende 1:1.
Lila-Weiß gegen Blau-Weiß-Schwarz
Bis zur Gründung der Bundesliga 1963 trafen sich beide Vereine regelmäßig. Im 21. Jahrhundert gab es allerdings erst vier Pflichtspiele zwischen dem Hamburger SV und dem VfL Osnabrück. Mit einer überragenden Bilanz für die Lila-Weißen, die dreimal als Sieger vom Platz gingen und im Volkspark beim letzten Duell 1:1 unentschieden spielten.
Spieltag: 18.01.2021, 20.30 Uhr, Volksparkstadion
Spieltags-Hashtag: #HSVOSN
Text: Thorsten Stegemann
Bild: Co-Trainer Merlin Polzin (l.) und Chefcoach Daniel Thioune am 16.03.2019 an der Bremer Brücke beim Heimspiel gegen Carl Zeiss Jena.