2003 war Heidenheim noch in der Verbandsliga Württemberg aktiv. Sechs Jahre und drei Aufstiege später startete der Verein in der dritthöchsten deutschen Spielklasse. Am 5. September 2009 kam es zum ersten Aufeinandertreffen mit dem VfL Osnabrück, der von dem frechen Neuling auf dem falschen Fuß erwischt wurde. Aber schon damals dauerte ein Fußballspiel 90 Minuten …
Beide Vereine waren durchwachsen in die neue Saison gestartet. Der VfL hatte nach sieben Spieltagen zehn Punkte auf dem Konto – einen mehr als die Gäste aus Heidenheim, die in der osnatel ARENA alles daran setzten, um an den Lila-Weißen vorbeizuziehen.
Schon nach einer Viertelstunde musste Tino Berbig das erste Mal hinter sich greifen. Torschütze war Andreas Spann, der vier Jahre später einen Vertrag beim VfL Osnabrück unterschreiben sollte und heute den Bezirksligisten SGM Aufheim/Holzschwang trainiert.
Nur drei Minuten später zappelte der Ball erneut im Netz der Osnabrücker, ein Freistoß von Christian Essig brachte die Heidenheimer mit 2:0 in Führung. Bis zur Pause hatten die Gäste weitere gute Möglichkeiten, verpassten aber eine frühzeitige Entscheidung.
Karsten Baumann stand vor einer schweren Aufgabe, doch der VfL-Coach fand in der Kabine nicht nur die richtige Ansprache, er wechselte mit Dennis Schmidt und Michael Lejan auch die Kehrtwende in diesem spannungsgeladenen Duell ein. Nach dem Anschlusstreffer von Henrich Bencik spielten nur noch die Lila-Weißen, für die Schmidt auf Vorlage von Lejan zehn Minuten vor dem Abpfiff das verdiente 2:2 erzielte.
8.500 Zuschauer sahen nun einen denkwürdigen Schlussspurt, der in der 89. Minute entschieden wurde. Der drückend überlegene VfL erzwang ein Eigentor von Florian Krebs – auch er sollte Jahre später das Trikot der Lila-Weißen tragen.
Das Rückspiel gewannen die Baden-Württemberger mit 1:0, aber die jeweiligen Punktverluste änderten nichts daran, dass die Saison für beide Vereine überaus erfreulich endete. Heidenheim belegte als Aufsteiger einen hervorragenden 6. Platz, Osnabrück stieg in die 2. Bundesliga auf und erreichte außerdem das Viertelfinale im DFB-Pokal.
Das alles ist lange her, und doch sind zwei Zeitzeugen des 5. September 2009 auch am kommenden Sonntag mit von der Partie: Frank Schmidt ist immer noch Cheftrainer der Gäste und der seinerzeit eingewechselte Marc Schnatterer absolviert bald seinen 450. Einsatz für den 1. FC Heidenheim. Kontinuität wird an der Brenz eben seit jeher groß geschrieben …
Text: Thorsten Stegemann
Bild (Andreas Spann im Dress des FCH): osnapix