Am Sonntagnachmittag gastierte der VfL Osnabrück am Dallenberg bei den Würzburger Kickers. Nach 90 kampfbetonten und teils verkrampften Minuten beider Teams stand ein Unentschieden zu Buche.
Kickers-Trainer Torsten Ziegner entschied sich für ein 4 – 4 – 2 mit Sané und Breunig als Sturmspitzen, VfL-Trainer Daniel Scherning blieb beim bewährten 4 – 3 – 3. Im Vergleich zum Duisburg-Spiel rückten Florian Kleinhansl, Lukas Kunze, Omar Traoré und Sören Bertram in die Startaufstellung.
Schiedsrichter Partie war Franz Bokop.
Ohne großes Abtasten suchten beide Teams vom Start weg die Offensivaktionen, wobei die Kickers den etwas besseren Start erwischen. Die Lila-Weißen taten sich durch einige, unnötige Abspielfehler etwas schwer. Die Würzburger zogen sich defensiv recht weit zurück, stellten immer wieder eine Überzahl im Zentrum her und machten es der lila-weißen Offensive schwer, zu gefährlichen Abschlüssen zu kommen.
Kickers-Stürmer Breuning hatte die beste Chance in den ersten zwanzig Minuten in der 18. Minute, als ein langer Diagonalball die VfL-Hintermannschaft aushebelte. Er wurde aber zu weit nach Linksaußen getragen, sein strammer Schuss rauschte am langen Pfosten vorbei. Direkt nach der Aktion musste Breunig ausgewechselt werden, er hielt sich den hinteren Oberschenkel. Für ihn kam Atmaca in die Partie.
Kurz vor Ablauf der ersten halben Stunde Chancen auf beiden Seiten: Erst klärt „Pipo“ Kühn stark gegen einen Würzburger Abschluss im Sechszehner, Omar Traoré prüft Kicker-Keeper Bonmann im Anschluss nach einem Konter aus der zweiten Reihe.
Der VfL war insgesamt über Hälfte eins gesehen die etwas bessere Mannschaft, auch wenn die erste halbe Stunde noch recht ausgeglichen war. Zur Wahrheit gehörte aber auch, dass die Lila-Weißen den Würzburgern zu oft zu viele Räume boten, die durch die Hausherren aber nicht genutzt wurden. Aus den Chancen wäre auch durchaus ein Tor möglich gewesen, wie zuletzt fehlte die letzte Präzision. Sebastian Klaas hatte beispielsweise die Führung in der 42. Minute auf dem Fuß, aber sein strammer Schuss vom rechten Strafraumeck zischte am Lattenkreuz vorbei. Bonmann hätte keine Abwehrchance gehabt.
Die letzten Gelegenheite vor der Pause ließen Bertram und Heider ungenutzt – Bertrams zentraler Ballgewinn mit steilem Konter schoss er aus 20 Metern weit recht am Tor der Kickers vorbei, Heider verzog aus halblinker Strafraumlage.
Torlos ging es in die Halbzeitpause. Beide Teams kamen ohne personelle Änderungen aus der Kabine.
Die zweite Hälfte starte mit einen Pfostenknaller von Uli Taffertshofer, der aus dem linken Halbfeld abzog. Wenig später unterband er den Würzburger Konterversuch mit einem Foul und sah die gelbe Karte.
Und wie schon zuletzt war es eben nicht der VfL, der Tor machte, sondern die Hausherren: In der 48. Minute segelt eine Flanke von Heinrich von der Eckfahne in den Strafraum, Traoré kann Kopacz nicht entscheidend kontrollieren und der köpft zur Führung ein. Kühn war machtlos, der Treffer aber zu leicht für Würzburg.
Und der Horror setzte sich fort: Nach einem Foul von Kopacz an Kleinhansl nach einem Eckball gab Schiri Bokop Elfmeter in der 54. Minute Strafstoß, Kapitän Marc Heider trat zum Schuss an, zog hart ab in die rechte Ecke, aber Bonmann parierte ebenfalls stark.
In der 63. Minute rettete dann der Pfosten den VfL vor einem höheren Rückstand: Sané hatte den einstürmenden Kopacz geschickt, sein Schuss klatschte an den linken Pfosten und wurde anschließend geklärt.
In den folgenden 20 Minuten taten sich die Lila-Weißen schwer, aber dann kam die 81. Minute: Heider leitet den Ball gut per Kopf auf Klaas weiter, der die Vorlage vom „Käpt’n“ fein mitnimmt und satt nach einem Kontakt aus 14 Metern im Würzburger Kasten unterbringt. 1:1 am Dallenberg!! Tolle Moralleistung der Lila-Weißen!
Der VfL drückte weiter, suchte seine Chancen, tat alles für den Auswärtssieg, aber es blieb beim Unentschieden. Weiter geht’s am kommenden Mittwoch mit dem Heimspiel gegen die Reserve von Borussia Dortmund.
Aufstellung VfL: Kühn – Trapp, Gugganig, Kleinhansl, O. Traoré – Taffertshofer, Kunze (Itter, 88.), Klaas – Bertram (Köhler, 68.), Higl (Haas, 68.), Heider
Aufstellung FC Würzburger Kickers: Bonmann – Schneider, Dietz, Kraulich, Hermann – Kopacz, Perdedaj, Hoffmann, Heinrich – Sané, Breunig (Atmaca, 21.)
Verwarnungen:
VfL: Klaas (24.), Taffertshofer (46.), Itter (90. + 3)
FC Würzburger Kickers: Perdedaj (12.), Kraulich (54.), Hoffmann (58.), Kopacz (86.), Heinrich, (88.)
Ecken:
VfL: 5
FC Würzburger Kickers: 2
Zuschauer: 2.155