Der 1. FC Saarbrücken gehört zu den Aufstiegsaspiranten der Saison 2022/23 und hat bislang noch kein Ligaspiel verloren und kein einziges Gegentor kassiert. Am Samstag gastiert das Team von Uwe Koschinat an der Bremer Brücke (Anpfiff: 14.00 Uhr), wir werfen einen Blick auf den nächsten Gegner.

2006 stieg der FC mit Dynamo Dresden, LR Ahlen und den Sportfreuden Siegen aus der 2. Bundesliga ab und rutschte in der Folgezeit bis in die fünftklassige Oberliga Südwest. Doch der Traum von höheren Gefilden blieb lebendig und nach den aussichtsreichen Platzierungen der Vorjahre (Rang 5 und 7) scheint eine Rückkehr ins Fußball-Unterhaus durchaus realistisch.

Trainer mit Zielen

Uwe Koschinat gab die Favoritenrolle zwar nach München und Ingolstadt weiter und zählte bei der Umfrage von dfb.de auch Dresden, Aue und „auf jeden Fall den VfL Osnabrück“ zum Kreis der Aufstiegsaspiranten. Saarbrücken selbst wolle allerdings ebenfalls „möglichst weit über die 60-Zählergrenze“ kommen und „besser als Platz fünf“ abschneiden. Das lässt noch Raum für Interpretationen, auf Platz 4 dürfte es der erfahrene Fußballlehrer allerdings kaum abgesehen haben.

Noch mehr Erfahrung

Saarbrücken verlor Linksaußen Minos Gouras an den Zweitligisten Regensburg, zentrale Leistungsträger sind aber weiter an Bord und bekommen in der neuen Saison Unterstützung von einem halben Dutzend Routiniers. Der mit Abstand jüngste der sechs erfahrenen Neuzugänge Julius Biada (Sandhausen), Richard Neudecker (1860 München), Kasim Rabihic (Verl), Mike Frantz (Hannover 96), Tobias Schwede (Rostock) und Tim Paterok (VfR Aalen) ist 25 Jahre alt.
Mit Ersatzkeeper Julian Bauer (23, Braunschweig) und dem ausgeliehenen Stürmer Marvin Cuni (20, Bayern München II) bekommt auch der Nachwuchs seine Chance. Summa summarum stellt der FC aber den ältesten Kader der Liga mit einem Durchschnittsalter von 27,3 Jahren.

Taktisches

Saarbrücken beherrscht unterschiedliche taktische Formationen und spielte in der laufenden Saison schon mit Dreier- und Viererkette. Das Ergebnis ist allemal beeindruckend, denn in den fünf vorangegangenen Partien kassierte Stammkeeper Daniel Barz kein einziges Gegentor.
In diesen 450 Minuten gelangen dem Team allerdings auch nur vier eigene Treffer. Zwei davon erzielte der Ex-Osnabrücker Adriano Grimaldi.

Lila-Weiß gegen Blau-Schwarz

Seit 1983 trafen der VfL Osnabrück und der 1. FC Saarbrücken 22 Mal aufeinander. Mit neun Siegen führen die Lila-Weißen den Matchvergleich knapp an, denn die Saarländer kamen nur auf acht Erfolge. Fünf Partien endeten remis, aber nur eine torlos.


Text: Thorsten Stegemann

Bild: osnapix