Sonntagnachmittag, 13 Uhr, Rudolf-Harbig-Stadion zu Dresden, das Duell des Tabellenneunten gegen den -zwölften: Der VfL Osnabrück war einmal mehr zu Gast in der sächsischen Landeshauptstadt und wurde enttäuscht. Unser Spielbericht.
Der VfL war vor dem Spiel positiv gestimmt, gab es doch in den letzten drei Partien keine Niederlage. Die Lila-Weißen eröffneten gegen die Dresdner, die zuletzt in Bayreuth 1:1 Unentschieden gespielt hatten, im 4-3-3, Dynamo im 4-2-3-1. Für den verletzten Traoré kam Henry Rorig auf der Rechtsverteidigerposition zum Zug. Schiedsrichter der Partie war Wolfgang Haslberger.
Bereits nach 50 Sekunden war ex-Osnabrücker Ahmet Arslan auf der rechten Seite durchgebrochen, flankte scharf nach innen, sein Ball fand aber glücklicherweise keinen Abnehmer vor dem Kasten von Philipp Kühn. Aber auch der VfL fand seinerseits zügig ins Spiel und suchte ohne große Umschweife die Wege in die Spitze. Higl, Niemann und Kleinhansl hatten in den ersten 10 Minuten gute Aktionen in der Box. In der Anfangsviertelstunde machen die Hausherren die Räume auf dem Feld insgesamt aber gut zu und lassen den Osnabrückern nur wenig Raum zur Entfaltung.
Mit Ablauf der ersten halben Stunde konnte man ein spannendes, intensives Spiel konstatieren, das allerdings durch viele, kleine Fouls und Ungenauigkeiten in seinem Fluss immer wieder ausgebremst wurde – die beste Chance des Spiels bis hierhin hatte allerdings der VfL: In der 31. Minute spielte Niemann Simakala im Strafraum kurz an, der drehte sich einmal um seinen Gegenspieler und schloss mit rechts ab. Der Schuss streifte knapp rechts am Kasten von Dynamo vorbei.
Fünf Minuten später klingelte es dann im Dynamo-Tor, erzielte hatte es allerdings ein Gelb-Schwarzer: Der VfL trug seinen Angriff über x auf der rechten Seite vor, der schlug eine weite Flanke ins Zentrum und Richtung Simakala, aber vor Chance kam SGD-Spieler Akoto zum Kopfball, der die Chance eigentlich klären sollte, aber wunderschön ins eigene Gehäuse trudelte. 1:0 VfL!
Und erneut fünf Minuten später ließen die Osnabrücker das 2:0 folgen: Kleinhansl schlug eine tolle Freistoßflanke von der linken Seite und im Gewühl setzte sich Tesche per Kopf durch und traf wunderschön in die lange Ecke!
Es blieb heiß bis zum Pausenpfiff und den Pfiffen des Dresdner Publikums, das mit der Leistung ihrer Elf alles andere als einverstanden war.
Beide Teams kamen ohne personelle Veränderungen aus der Halbzeit zurück auf den Platz und nach nur 30 Sekunden testete Niemann die Trikotfestigkeit seines Gegenspielers. Schiri Haslberger zeigte ihm dafür die gelbe Karte.
Die 53. Minute brachte dann den Anschlusstreffer für Dresden: Weihrauch ist in der Drangphase der Dresdner aufmerksam, bringt die weite Flanke von rechts in den Osnabrücker Strafraum, Kutschke verpasst am ersten Pfosten, aber Arslan trifft am langen Pfosten ins Tor. Nur noch 1:2.
Die Hitze stieg auf dem Feld, die Dresdner wurden zielstrebiger. Der VfL konnte in dieser Phase nicht dagegenhalten und kassierte in der 57. Minute den Ausgleich: Kutschke bediente am Strafraumrand Arslan in der Mitte, der legte ab auf Will und der traf per Gewaltschuss zum 2:2 in die Maschen. Der Fehlstart in die zweite Halbzeit war perfekt.
In der 60. Minute eroberte der VfL den zweiten Ball nach eigenem Freistoß, der abschließende Schuss des Angriffs über Gyamfi kam von Kunze, der nur das Außennetz traf. Enge Kiste…
In der 71. Minute drehten die Dynamos dann das Spiel komplett: Nach der ersten Ecke des Spiels war der Ball eigentlich schon geklärt aber im zweiten Angriff über Akoto erzielte Innenverteidiger Kammerknecht nah vor dem Tor per Hacke tatsächlich das 3:2. Unfassbar bitter aus Osnabrücker Sicht aber durch die eigene Passivität der Minuten zuvor nicht ganz unverdient für die Hausherren.
Kurz darauf wechselte VfL-Cheftrainer Tobias Schweinsteiger doppelt: Für Higl und Niemann kamen Heider und Engelhardt auf das Feld. Und auch Dresden wechselte: Für Kutschke kam Schäffler.
Dynamo drückte jetzt natürlich mit allem was sie hatten, die Kulisse war da und die Osnabrücker fanden nur noch sporadisch zu gefährlicheren Angriffen, agierten aber insgesamt glücklos. Kurz vor Schluss nochmal zwei Freistöße und eine Ecke für den VfL aber ein Tor glückte dem Team, das hintenraus durchaus Moral zeigte, leider nicht mehr.
So blieb es am Ende bei der sehr ärgerlichen Niederlage in Sachsen – weiter geht es aber schon am nächsten Samstag im Heimspiel gegen den TSV 1860 München.
Aufstellungen
VfL: Kühn – Kleinhansl, Beermann, Gyamfi, Rorig (Zahmel, 85.) – Köhler (Wulff, 85.), Tesche, Kunze – Simakala (Chato, 78.), Higl (Heider, 74.), Niemann (Engelhardt, 74.)
Dynamo: Drljaca – Akoto, Kammerknecht, Knipping, Meier – Kulke (Lewald, 90.), Will – Gogia (Melichenko, 89.), Weihrauch, Arslan (Kade, 89.) – Kutschke (Schäffler, 75.)
Ecken
VfL: 1
Dynamo: 2
Verwarnungen
VfL: Niemann (46.), Simakala (61.), Rorig (84.)
Dynamo: Gogia (51.)