Sonntagnachmittag, GGZ-Arena zu Zwickau, das Wiedersehen mit Joe Enochs. Der VfL Osnabrück gastierte beim Tabellenvorletzten FSV Zwickau. Hier kommt unser Spielbericht.
Nach dem mitreißenden Wendesieg gegen den Halleschen FC wollten die Lila-Weißen, die heute in den schwarzen Ausweichtrikots antrat, bei den „Schwänen“ nachlegen. In Sachen Aufstellung gab es im Vergleich zum vergangenen Montag nur eine Änderung: Für Noel Niemann rückte Kapitän Marc Heider in die Startelf. Paterson Chato spielte ebenso wieder auf der Sechs, wie Jannes Wulff im Mittelfeld und Eric Engelhardt im Sturm. Systematisch blieb VfL-Cheftrainer dem 4-3-3 damit treu. FSV-Trainer Enochs setzte auf ein 3-4-3 mit Eichinger und Routinier König in vorderster Front sowie Gomez hinter dem Zweiersturm. Schiedsrichter der Partie war Tobias Schultes.
Der VfL führte den Anpfiff aus und war in den ersten fünf Minuten, die recht ausgeglichen waren, das etwas aktivere Team auf dem Rasen.
In der 7. Minute gab es allerdings Elfmeter für Zwickau: Flo Kleinhansl spielte einen Rückpass, Gyamfi war nicht auf der Höhe, Gomez zog vorbei, es gab lt. Schiedsrichter Schultes eine Berührung von Adamczyk, der anschließend die gelbe Karte sah. Der Gefoulte trat selbst an und traf sicher rechts unten ins Osnabrücker Tor. Wieder ein früher Rückstand, wieder eine große Aufgabe für die Osnabrücker.
Gefährlich wurde es dann erstmals wieder in der 17. Minute, weil sich der VfL etwas schütteln musste: Nach einem Freistoß von halbrechts aus rund 30 Metern nahm Kleinhansl den Ball kurz, flankte mit links auf den Kopf von Engelhardt. Sein Versuch landete aber oben auf dem Tornetz.
Nur 2 Minuten später erhöhten die Gastgeber auf 2:0: Wieder war es ein Missverständnis zwischen Mittelfeld und Abwehrreihe: Ein Querschläger von Jannes Wulff landet beim Gegner, in der Rückwärtsbewegung können weder er noch Paterson Chato entscheidend stören und dann laufen Eichinger und Gomez allein auf Adamczyk zu. Eichinger legt quer auf Gomez und der netzt zum zweiten Mal an diesem Sonntag.
Aber sie steckten nicht auf – was blieb ihnen auch anderes übrig? Der VfL blieb hier das insgesamt aktivere Team, wenngleich die allerletzte Torgefahr sich auch nach einer halben Stunde Spielzeit noch nicht einstellen wollte.
Ein Freistoß in der 30. Minute brachte schließlich den Anschlusstreffer: Knapp am Sechzehner aus halblinker Position löffelte Simakala den Ball in die Box, wo Heider am höchsten stieg und per Kopf ins lange Toreck traf.
In den Minuten danach drängte der VfL auf den Ausgleich – wie z.B. in der 39. Minute, als Simakala einen starken Freistoß nach Foul an Wulff aus rund 18 Metern und fast zentraler Position nur knapp über die Latte jagte.
Und der Ausgleich gelang, weil Engelhardt sich in der 43. Minute ganz stark an der rechten Seitenauslinie behauptete, nach innen zog, butterweich flankte und den Kopf von Simakala fand. 2:2!!!
Aber, wie sollte es auch anders sein, das war noch nicht alles: Quasi mit dem Pausenpfiff erhöhte der FSV auf 3:2, weil Göbel einen starken Freistoß von der linken Strafraumkante schlug und im Gewühl am Fünfmeterraum Heider mit dem Kopf ins eigene Tor verlängerte. Maximal bitterer Moment!
Und dann ging es zum Pausentee.
Die Zwickauer kamen mit einem Wechsel aus der Kabine: Für Coskun kam Herrmann in die Partie. Beim VfL ging es ohne personelle Änderungen weiter.
Und die Lila-Weißen waren gleich wieder die aktivere Mannschaft, hatten aber bei einem Freistoß von Kleinhansl in der 49. Minute Pech vorm Kasten von Brinkies, als gleich mehrere VfLer den Ball nicht über die Linie drücken konnten.
Und es passte zum heutigen Tag, dass die Zwickauer genau in der frühen Osnabrücker Drangphase auf 4:2 erhöhten: Einen halbrechten Freistoß von knapp am Sechzehner versenkte Göbel in der 53. Minute in der Torwartecke.
Zehn Minuten später dann der erneute Anschlusstreffer für den VfL: Bei der fünften Ecke des Tages setzte sich Engelhardt im Gewühl durch und traf zum 3:4!
Und sie blieben weiter dran, so wie in der 70. Minute: Kunze passte zu Heider, der mit einem strammen Schuss von der rechten Seite Brinkies testete. Simakala versuchte noch den Abpraller zu erwischen, aber Zwickaus Routinier hatte den Ball im Nachfassen sicher. Auch das Eckenverhältnis von 7:3 zur 80. Minute sprach eine deutliche Sprache – freilich, sie machten zu wenig daraus, und die Gegentore fielen allesamt aus eigenen Fehlern heraus.
Der blieb gallig, er blieb aktiv, agierte offensiv aber auch glücklos – und musste stets auf der Hut sein vor den Gegenangriffen der Hausherren, die zumeist mit hohen Bällen die Zentrale überbrückten.
Glückgöttin Fortuna hatte „hinten raus“ leider kein Einsehen mehr und so blieb es bei der knappen aber nicht unverdienten Niederlage in Westsachsen. Weiter geht’s am Mittwoch an der Bremer Brücke gegen den SC Verl.
Aufstellungen
VfL: Adamczyk – Traoré, Gyamfi, Beermann, Kleinhanl – Tesche (Niemann79.), Chato (Köhler, 57.), Wulff (Kunze, 57.) – Heider, Engelhardt (Higl, 79.), Simakala (Putaro, 87.)
FSV Zwickau: Brinkies – Kusic, Löhmannsröben, Ziegele – Göbel, Jansen, Könnecke (von Schrötter, 72.), Coskun (Herrmann, 46.) – Gomez (Assibey-Mensah, 90.), Eichinger (Krüger, 62.), König (Baumann, 72.)
Ecken
VfL: 7
FSV Zwickau: 3
Verwarnungen
VfL:
FSV Zwickau: Löhmannsröben (38.), Coskun (42.), König (48.), Gomez 867.)
Zuschauer: 4.693