Nach der U14 und der U16 nehmen an diesem Wochenende weitere Nachwuchsteams der Lila-Weißen den Spielbetrieb auf. Darunter auch die U19 und U15, die in den jeweils höchsten Ligen antreten. Vor der Saisonpremiere hat vfl.de die beiden Trainer Florian Fulland und Fabian Hebbeler befragt.
Der Saisonabbruch 2019/20 bedeutete für die U19 des VfL, die bis dahin eine starke Runde in der Regionalliga Nord gespielt hatte, den Aufstieg in die A-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost. Hier treten 17 Mannschaften an, vier von ihnen steigen in die Regionalligen ab. Gegen jeden Gegner wird nur eine Partie absolviert.
Für VfL-Trainer Florian Fulland, der gerade seine Ausbildung zum Fußballlehrer absolviert, gehören die großen Nachwuchsleistungszentren aus Berlin, Wolfsburg, Hamburg, Bremen und Leipzig zum absoluten Favoritenkreis. „Alle Vereine haben entweder eine Millionenstadt als Einzugsgebiet oder ganz andere infrastrukturelle und finanzielle Möglichkeiten, Top-Spieler aus der ganzen Welt zu scouten und für sich zu gewinnen“, erklärt Fulland.
Für den VfL gilt das nicht, trotzdem wollen die Lila-Weißen eine gute Rolle in der neuen Liga spielen. Nach fünf Monaten ohne Spielbetrieb wurden zahlreiche Testspiele anberaumt, damit sich die Youngster wieder an die Spielbelastungen gewöhnen. Neun von ihnen spielten bereits in der Vorsaison für die U19, 18 sind aus der U17 des VfL oder als externe Neuzugänge in den Kader gerückt.
„Für uns geht es darum, möglichst schnell das Spieltempo und die Intensität in der Junioren-Bundesliga anzunehmen, um in jedem Spiel konkurrenzfähig zu sein“, weiß Florian Fulland, der die Rolle des vermeintlichen Underdog bestmöglich nutzen will: „Wenn wir 100% auf den Platz bringen, kommen wir immer für Punkte in Frage!“
Der Klassenerhalt ist ein wichtiges Ziel, der Tabellenplatz aber nicht entscheidend, um die eigenen Vorgaben in der neuen Saison zu erreichen. „Wir wollen als Team an der Aufgabe A-Junioren-Bundesliga wachsen. Unser Team besteht ausschließlich aus Talenten aus der Region, die wir weiterentwickeln wollen, um sie für weitere Aufgaben im Herrenbereich vorzubereiten“, sagt Florian Fulland.
Schon das erste Spiel wird seinen Schützlingen alles abverlangen. Am Sonntag um 11.00 Uhr gastiert RB Leipzig auf der Illoshöhe.
U15 startet in Hamburg
Auch die C-Junioren treten in der höchstmöglichen Spielklasse an, treffen aber nicht sofort auf eines der absoluten Schwergewichte. Am Samstag um 14.00 Uhr steht beim SC Vorwärts Wacker das erste Auswärtsspiel der Saison an. In der Regionalliga wird ebenfalls nur ein Spiel gegen jeden Gegner bestritten, nach 17 Partien müssen 6 von 18 (!) Vereinen den Gang in die Zweitklassigkeit antreten.
Für Trainer Fabian Hebbeler sind die großen Leistungszentren (Hamburger SV, Hannover 96, Werder Bremen, VfL Wolfsburg) einmal mehr die Favoriten der Liga, weil ihre Kader sowohl in der Spitze als auch in der Breite stark besetzt sind. Hebbeler rechnet damit, dass diese Konkurrenten oftmals auch körperlich überlegen sind und hohe Belastungen sowie alterstypische Beschwerden der Spieler, z.B. Wachstumsschmerzen, besser austarieren können.
Trotzdem hat sich die U15, in die 17 Spieler der letztjährigen VfL-U14 „befördert“ wurden, einiges vorgenommen. „Wir haben in der Mannschaft viele technisch und taktisch gut ausgebildete Spieler, die größtenteils seit der U11 beim VfL Osnabrück erfolgreich zusammenspielen“, sagt Hebbeler, der seine Jungs als teamfähig, lernwillig und willensstark beschreibt.
Positive Ergebnisse in der Vorbereitung (3:1 gegen Hombrucher SV, 7:0 gegen SV Vorwärts Nordhorn U16) haben die Talente zusätzlich motiviert. „Die letzten Eindrücke geben uns ein gutes Gefühl, zusammen auf dem Platz zu stehen und jede Herausforderung anzunehmen“, so Hebbeler.
Für die U15 gibt es 2020/21 ein sportliches und ein (zwischen)menschliches Entwicklungsziel. „Die Jungs wollen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, am Ende unter die Top 10 zu kommen. Außerdem wollen wir immer füreinander da sein – sowohl auf dem Platz als auch neben dem Platz. Es ist uns wichtig, als Mannschaft fußballerisch und im täglichen Miteinander zu wachsen“ erklärt Fabian Hebbeler.
Die weiteren Spiele
Die jüngsten VfLer sind ebenfalls wieder im Einsatz. Am kommenden Sonntag um 11.00 Uhr geht es für unsere U12 und U13 los, die mit einem gemischten Team in der Kreisliga Süd spielen – zunächst bei der JSG Georgsmarienhütte I.
Außerdem absolviert die U16 ihr zweites Saisonspiel. Das Team von Felix Petersen gastiert am Samstag um 14.00 Uhr beim VfL Güldenstern Stade.
Text: Thorsten Stegemann
Bild oben: U19-Trainer Florian Fulland
Bild Mitte: Das Funktionsteam der U15 – in der Mitte Trainer Fabian Hebbeler