Vor dem letzten Heimspiel der Lila-Weißen gegen den Hamburger SV ist die Situation an Dramatik kaum zu überbieten. Beide Mannschaften kehrten am vergangenen Spieltag in die Erfolgsspur zurück, aber beide müssen unbedingt weiter punkten, um ganz unterschiedliche Saisonziele zu erreichen. Los geht´s am Sonntag um 15.30 Uhr.

Die Lila-Weißen konnten durch den Sieg in Würzburg auf die unmittelbare Konkurrenz Boden gutmachen. Doch um den Absturz in die 3. Liga zu vermeiden, darf der VfL gegen Hamburg nicht verlieren, wenn Braunschweig (gegen Würzburg) und Sandhausen (gegen Regensburg) zeitgleich ihre Heimspiele gewinnen sollten.

Der HSV, der Trainer Daniel Thioune Anfang des Monats durch Vereinslegende Horst Hrubesch ersetzte, muss ebenfalls selbst punkten und ist genauso auf Ausrutscher eines vor ihm stehenden Teams angewiesen. Tabellenführer Bochum und Verfolger Holstein Kiel können nicht mehr abgefangen werden. Fürth liegt drei Punkte vor den Hamburgern, die das Erreichen des Relegationsplatzes also nicht mehr selbst in der Hand haben.
Umso wichtiger ist es aus Sicht der Rothosen, dass sich die Mannschaft selbst keine Blöße gibt und die beiden letzten Spiele gegen Osnabrück und Braunschweig für sich entscheidet.

Ausrufezeichen gegen den Club

Am Montagabend zeigte das Team, dass mit ihm im Aufstiegsrennen immerhin wieder zu rechnen ist. Hrubesch begann mit Heyer, Onana, Kinsombi, Jatta und dem Startelfdebütanten Meißner anstelle von Gjasula, van Drongelen, Wintzheimer, Narey und dem verletzten Hunt.
Nach einer halben Stunde Eingewöhnung spielten die Hamburger stark auf und ließen dem seit sieben Partien unbesiegten FCN nur noch wenige Chancen. Gute Noten verdienten sich vor allem U21-Stürmer Robin Meißner, der an zwei Toren beteiligt war, der stark formverbesserte Sony Kittel und Goalgetter Simon Terodde, der wieder einen Doppelpack schnürte.

Taktisches

Gegen Nürnberg setzte der HSV auf ein klares 4-4-2-System mit der Doppelspitze Meißner/Terodde. Die Viererkette, die von Vagnoman, Leistner, Heyer und Leibold gebildet wurde, erwies sich trotz des überzeugendenden Gesamteindrucks anfällig für zwei Gegentore.
Dem entspricht die bisherige Saisonbilanz. Der HSV war unter den TOP 4 zwar das torhungrigste Team (65), Sven Ulreich und der zweimal eingesetzte Daniel Heuer Fernandes kassierten aber auch die meisten Gegentore (41).
Beim Gastspiel an der Bremer Brücke fällt Vagnoman verletzungsbedingt aus, ansonsten ist mit keinen entscheidenden Änderungen in Hrubeschs Aufstellung zu rechnen. Es gehe nicht ums Rotieren, man müsse eingespielt sein, gab das Hamburger Urgestein zu Protokoll.

Lila-Weiß gegen Blau-Weiß-Schwarz

Bis zum 18. Januar konnten sich die Lila-Weißen über eine tolle Matchbilanz im 21. Jahrhundert freuen. Von den vier Pflichtspielen gegen den HSV gewannen sie drei und spielten einmal 1:1 unentschieden.
Beim letzten Duell an eben jenem 18. Januar lief aus VfL-Sicht allerdings gar nichts zusammen. Die Partie ging mit einem klaren 5:0 an die Rothosen, die seinerzeit noch von Daniel Thioune trainiert wurden.

Spieltag: 16.05.2021, 15.30 Uhr, Bremer Brücke
Spieltags-Hashtag: #OSNHSV

Text: Thorsten Stegemann

Bild: osnapix