Beiden Vereinen gelang im Mai 2019 der Sprung ins Fußball-Unterhaus, nun steht für den VfL Osnabrück und den Karlsruher SC ein richtungsweisendes Duell an: Am Sonntag um 13.30 Uhr treffen sich Blau- und Lila-Weiße im Karlsruher Wildparkstadion.
Nach fünf Liga-Niederlagen in Folge und dem Aus im DFB-Pokal beim Regionalligisten Saarbrücken müssen die Gastgeber unbedingt punkten. Doch auch der VfL wartet seit vier Zweitliga-Partien auf einen Dreier und möchte unbedingt den ersten Sieg im Jahr 2020 einfahren. Das letzte Duell der beiden Traditionsvereine war vergleichsweise einseitig: Am 1. September 2019 fuhren die Schützlinge von Daniel Thioune an der Bremer Brücke einen souveränen 3:0-Sieg ein.
Der „richtige“ Abstiegskampf
Nach 103 Spielen in Diensten des Karlsruher SC wurde Cheftrainer Alois Schwartz Anfang Februar beurlaubt. Der Schritt kam für viele Beobachter überraschend, denn nach dem 20. Spieltag trennte die Badener nur ein einziger Zähler vom rettenden Ufer. Allerdings war das 0:2 gegen die Störche bereits die vierte Niederlage in Folge.
Schwartz´ Nachfolger Christian Eichner, der selbst knapp 250 Partien für die erste und zweite Mannschaft des KSC absolvierte, konnte das Ruder bislang noch nicht herumreißen. Sein Debüt im DFB-Pokal verdarb der Regionalligist Saarbrücken, der sich im Elfmeterschießen mit 5:3 durchsetzte. Drei Tage später verlor Eichners Team beim favorisierten Hamburger SV mit 0:2.
Der neue Trainer will sich trotz der Negativserie, die nun schon seit Mitte Dezember andauert, nicht nervös machen lassen. „Im richtigen Abstiegskampf sind wir noch nicht. Der kommt im März, April, wenn es dann richtig unruhig wird“, zitiert der „kicker“ den einstigen Abwehrstrategen.
Neue Spieler
Schon vor dem Start in den zweiten Saisonteil trafen die Karlsruher einige weitreichende Personalentscheidungen. Mit Babacar Gueye (Paderborn), Änis Ben-Hatira (zuletzt vereinslos) und Jerome Gondorf (Freiburg) wurden drei namhafte Akteure bis Saisonende – im Falle Gueyes sogar bis 2021 – zum Wildpark gelotst.
Aufstiegsheld Marvin Pourié, der 2018/19 stolze 22 Tore erzielt hatte, kam in der neuen Liga allerdings nicht zurecht und wechselte vorerst nach Braunschweig. Derweil fand Saliou Sané in Würzburg einen neuen Arbeitgeber.
Taktisches
Aus einer Partie im DFB-Pokal und einem Gastspiel beim HSV kann man noch nicht auf ein System Eichner schließen. Denkbar wäre aber, dass der KSC am Sonntag in einer 4-4-2-Formation aufläuft. Ganz vorne dürfte der torgefährlichste Karlsruher gesetzt sein: Philipp Hofmann erzielte bereits zehn Treffer und bereitete vier weitere vor. Er war damit an knapp der Hälfte aller KSC-Treffer (29) unmittelbar beteiligt.
Lila-Weiß gegen Blau-Weiß
Seit der Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga im Sommer 1969 gab es 24 Begegnungen zwischen VfL und KSC. Die Bilanz ist absolut ausgeglichen. Beide Vereine gewannen je acht Partien, acht weitere endeten unentschieden.
Spieltag: 16.02.2020, 13.30 Uhr, Wildparkstadion
Spieltags-Hashtag: #KSCOSN
Gegner-Homepage: www.ksc.de
Autor: Thorsten Stegemann