Endlich wieder Bremer Brücke, endlich wieder Fans auf allen vier Seiten und das in der 1. Runde des DFB-Pokal gegen den Nord-Rivalen SV Werder Bremen. Fußball-Feststimmung in Osnabrück. Erwartungen waren da und der VfL hielt ihnen stand!
Als die VfL-Hymne erklang und über 5.000 Zuschauer sangen blieb kein Auge trocken und der Gänsehaut-Level war im roten Bereich!
Die Partie war noch keine Minute alt, als der VfL beinahe in Rückstand geraten wäre: Ein langer Ball wurde über das Zentrum und der rechten Seite von Dinkci in die Mitte zurückbefördert, Kühn griff am Ball vorbei und am langen Pfosten war es ausgerechnet der „Osnabrücker Junge“ Felix Agu, der den Ball um Zentimeter am Tor vorbeistolperte.
Zwischen der 5. und der 7. Spielminute kam der VfL nacheinander zu drei Ecken, Marc Heider zielte per Kopf nur knapp zu hoch und beim letzten Versuch war es Sebastian Klaas, der aus der zweiten Reihe nur haarscharf am linken Pfosten vorbeizielte.
Die Partie blieb in der Folge offen. Der VfL hatte gefühlt etwas mehr vom Spiel, die klaren Aktionen hatte aber Werder. So wie Dinkci, der in der 18. Minute mit seinem strammen Schuss aus dem rechten Halbraum am stark parierenden Kühn scheiterte.
Die vierte Ecke des VfL in der 20. Minute brachte wieder BEINAHE die Führung aber Gugganigs Kopfball klatsche an die Latte.
Der VfL schnürte die Bremer zusehends in ihrer eigenen Hälfte ein, holten Ecke nach Ecke und hielten den Druck hoch. Aber ein Tor ließ weiter auf sich warten.
In der 40. Minute zeichnete sich „Pipo“ Kühn zwei Mal stark aus: Erst bei einem starken Freistoß von Ex-Osnabrücker Niklas Schmidt und dann beim Nachschuss von Mbom.
Aber wenig später gellte ein Schrei der Erlösung durch das Rund der Bremer Brücke: In der 45. Minute kam die 9. Ecke von links, Gugganig verlängert auf Trapp und Osnabrücks Nummer 18 drückte den Ball zur verdienten 1:0 Führung über die Linie. Wenig später pfiff Schiri Patrick Ittrich zur Halbzeit.
Nach dem Wiederanpfiff dauerte es nur eine Minute bis zum nächsten Aufreger: Werder kam über die rechte Seite und beim Kopfball von Füllkrug im Strafraum kam dem VfL der Osnabrücker Fußballgott, in Form der Latte, zur Hilfe, und verhinderte so den Ausgleich.
Der VfL musste sich ein wenig sortieren, stand aber weitgehend sicher. So auch beim nächsten Kopfball von Füllkrug in der 47. Minute, als Werders Nummer 11 frei vorm Tor zum Abschluss kam aber über das Tor zielte.
Die folgende Viertelstunde gestaltete sich offen, mit einem VfL, der zusehends wieder besser in die Zweikämpfe fand und die Räume gut besetzte. Und wenn dann doch mal ein Ball auf’s Tor flog stand da ja immer noch „Kühn! Kühn! Kühn!“. Ein ums andere Mal rettete unser Keeper auf der Linie bzw. in höchster Not.
Zunehmend entwickelte sich aus VfL-Sicht eine echte Abwehrschlacht.
Es war hitzig, es war leidenschaftlich und Schiri Ittrich gab ganze 5 Minuten Nachspielzeit!
Und als Werder Bremen die allerletzte Schlussoffensive mobilisierte erzielte Sven Köhler das absolute Traumtor! Nach einem Ballgewinn im eigenen Sechzehner zog „Köhli“ von ganz links an der Mittellinie ab, der Ball flog über den schon mit rausgeeilten Zetterer zum 2:0 ins Tor!
Den Sieg hatte sich der VfL mit gnadenloser Leidenschaft und überragendem Kampf absolut verdient und zieht somit in die 2. Pokalrunde ein!
Aufstellung VfL: Kühn – Trapp, Gugganig, Kleinhansl (Haas, 46.), O. Traoré (Itter, 81.) – Taffertshofer, Klaas (Köhler, 66.), Kunze – Simakala (Bertram, 71.), Higl, Heider
Aufstellung SV Werder Bremen: Zetterer – Mbom, Mai, Toprak, Friedl – Eggestein – Agu (Nankishi, 67.), Schmidt, Dinkci (Schönfelder, 87.), Schmid (Rapp, 72.) – Füllkrug
Verwarnungen:
VfL: Kleinhansl (41.), Higl (86.)
SV Werder Bremen: Schmidt (19.), Toprak (54.), Friedl (68.), Zetterer (82.)
Ecken:
VfL: 12
SV Werder Bremen: 9
Zuschauer: 5.341 (ausverkauft)