Das letzte Montagsspiel der Drittliga-Geschichte fand für den VfL in Paderborn gegen den SC Verl statt. Nach 90 spannenden Minuten setzt sich der VfL denkbar knapp durch. Unser Spielbericht.

VfL-Cheftrainer Tobias Schweinsteiger nahm im Vergleich zum Heimspiel gegen den FSV Zwickau zwei Änderungen an der Startelf vor: Für den gelbgesperrten Maxwell Gyamfi eröffnete Niklas Wiemann in der Innenverteidigung, in der Angriffsreihe kehrte Noel Niemann für Leandro Putaro in die Anfangsformation zurück. Taktisch sah es nach einem 4-4-2 mit Raute aus, Simakala bespielte dabei die 10, hinter Engelhardt und Niemann im Sturm. Verls Cheftrainer Mitch Kniat wählte ein 4-3-3 System, mit Sessa vor den Sechsern Sapina und Corboz. Schiedsrichter der Partie war Konrad Oldhafer.

In der Anfangsviertelstunde entwickelte sich eine enge Partie, in der beide Teams versuchten, ohne große Umschweife den Weg zum Tor zu finden – auch, wenn der VfL defensiv eher abwartend auf die Verler Offensivbemühungen reagierte. Die Lila-Weißen waren VfL war offensiv die etwas aktivere Mannschaft und hätte in der 6. Minute nach einem Konter über Kunze die frühe Führung erzielen können. Der Pass kam auf Niemann, der aber scheiterte am starken Fußreflex von Ex-Osnabrücker Tim Wiesner im Tor des SCV.

Mit Ablauf der ersten halben Stunde standen bereits sechs Ecken auf den Spielberichtsbögen, ein Zeichen für den Angriffsfußball beider Teams.

Und dann kam die 32. Minute und die ersehnte Führung für den VfL: Ein schneller Umschaltmoment im Mittelfeld, Niemann bekommt den Ball, zieht nach innen und dann einfach mal ab – die perfekte Entscheidung, denn Baack fälscht seinen Schuss über Wiesner hinweg zum 1:0 ins Tor ab.

Keine 10 Minuten später hielt Pipo Kühn seine Mannschaft mit einer Monster-Parade in Front, als Baack in den Fünfer flankt, genau auf den Kopf von Otto, und Kühn den unglaublichen Reflex auspackt und so den Ausgleich verhindert.

Offensiv ließen die Osnabrücker ihr Spiel nach der Führung etwas schleifen, aber das kannte man ja schon aus früheren Partien und verfiel darüber nicht in Sorge. Und dann war auch schon Halbzeit.

Zur zweiten Hälfte blieb beim VfL alles beim Alten, Mitch Kniat wechselte doppelt und brachte Ochojski für Baack und Tugbenyo für Grodowski.

In der 53. Minute war Tobias Schweinsteiger dann zum Wechsel gezwungen: Beermann saß angeschlagen auf dem Rasen, für ihn ging es nicht weiter – Chato übernahm anschließend seinen Platz in der Innenverteidigung.

In puncto Vorwärtsbewegung fand der VfL kaum statt, die Gäste drängten auf den Ausgleich, der VfL tat sich im Aufbau schwer und verlor immer wieder zu schnell das Spielgerät. Und das blieb auch so bis zur Schlussphase. Verl flankte ein ums andere Mal, brachte Ecke nach Ecke auf das Osnabrücker Tor, aber der Abwehrriegel hielt stand.

4 quälend lange Minuten Nachspielzeit wurde angzeigt, als mit Marc Heider und Jannes Wulff für Simakala und Kunze die letzten beiden Auswechslungen des Tages vonstattengingen. Und am Ende rettete sich der VfL mit einem couragierten Abwehrauftritt in der zweiten Halbzeit über die Ziellinie und fuhr so die nächsten, wichtigen drei Punkte ein.

Mit 63 Zählern halten die Lila-Weißen den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen und verschafft sich vor dem Derby gegen den SV Meppen am kommenden Sonntag eine gute Ausgangsposition.

Weiter, immer weiter, Osnabrücker!

 

Aufstellungen

VfL: Kühn – Kleinhansl, Beermann (Chato, 53.), Wiemann, Traoré – Köhler, Tesche, Kunze (Wulff, 90.), Simakala (Heider, 90.), Niemann (Rorig, 79.), Engelhardt

SC Verl: Wiesner – Baack (Ochojski, 46.), Paetow, Mikic, Stöcker – Corboz, Sapina (Kammerbauer, 58.), Sessa – Wolfram (Probst, 73.), Otto, Grodowski (Tugbenyo, 46.)

Verwarnungen

VfL: Simakala (13.), Tesche (21.)

SC Verl: Baack (20.), Stöcker (47.), Corboz (69.), Mikic (89.), Otto (90.)

Ecken

VfL: 4

SC Verl: 12

Zuschauer: 6.015 (ca. 5.000 Osnabrücker)


Text: René Kemna
Bild: osnapix