Im ersten Testspiel der Sommervorbereitung trennen sich der TuS Bersenbrück und der VfL Osnabrück unentschieden 1:1. Beide Treffer fielen in den ersten 45 Minuten, obwohl die zweite Halbzeit mehr Torraumszenen bot. Insbesondere im zweiten Durchgang war das Ergebnis etwas schmeichelhaft für die Gastgeber, die Lila-Weißen ließen für den Sieg zu viele Möglichkeiten ungenutzt.

Überwiegend strahlender Sonnenschein, gepflegter Rasen, starker Wind – das waren die Bedingungen in Bersenbrück. Fast 1.340 Zuschauer ließen sich den Test zwischen den Lila-Weißen und dem im nördlichen Landkreis beheimateten Oberligisten nicht entgehen.

Der TuS spielte munter auf, versteckte sich nicht. Wer Coach Tobias Langemeyer, ehemaliger Torhüter beim VfL, kennt, der konnte mit der offensiven Ausrichtung der Hausherren rechnen. Auch deshalb entwickelte sich eine wirklich muntere erste Hälfte, in der sich zwar nicht eine Torchance an die nächste reihte, aber viel Intensität zu sehen war.

Die Lila-Weißen, denen ein fünftägiges Trainingslager in Ankum in den Knochen steckte, agierten aus einem 4-3-3-System mit Timo Beermann und Maxwell Gyamfi in der Innenverteidigung. Beide entschärften gemeinsam mit Schlussmann David Richter, der vom TSV 1860 München an die Bremer Brücke wechselte, ein paar schnelle Tempogegenstöße der Bersenbrücker. Selbst kam der VfL zu aussichtsreichen Gelegenheiten über Niklas Niehoff, der allerdings in der 21. Minute verletzungsbedingt für Ismail Badjie ausgewechselt werden musste, und Joel Zwarts, ebenfalls zuletzt bei den Münchner Löwen unter Vertrag gestanden. Im Mittelfeld sorgte Robert Tesche für den Takt, Aday Ercan für die notwendige Körperlichkeit und Lars Kehl für Kreativität.

Die Höhepunkte der ersten Halbzeit bewahrten sich beide Mannschaften bis kurz vor dem Pausenpfiff. In der 44. Minute ging der TuS Bersenbrück in Führung, die allerdings nicht hätte zählen dürfen. Erst wurde das Foul an Badjie nicht von Schiedsrichter Julian Bergmann geahndet, dann traf der Schuss von Michel Eickschläger zwar Latte und Pfosten, passierte die Torlinie jedoch nicht in vollem Umfang. Mit dem Angriff direkt nach dem Anstoß glich der VfL aus, Joel Zwarts setzte den Ball ins Eck unhaltbar ins linke Eck, nachdem eine Unklarheit der Bersenbrücker Defensive ausgenutzt war.

Die zweite Halbzeit begann der VfL in gleichem System, aber mit komplett verändertem Personal – bis auf Badjie, der bereits zuvor für Niehoff kam. Er kam zu den insgesamt besten Möglichkeiten für die Lila-Weißen, die insgesamt deutlich die Oberhand hatten. Badjie hätte es fünf Metern treffen müssen, als Noel Niemann mustergültig von der Torauslinie zurücklegte. Dann hatte einen Treffer aus 14 Metern auf dem Fuß, den Bersenbrücks Schlussmann parierte. Der zweite Versuch aus vergleichbarer Distanz flog einen Meter über den Querbalken. Auch Yigit Karademir hätte auf 2:1 stellen können, als er für eine Standardsituation vorrückte, den Ball aber aus kurzer Distanz nicht mehr kontrolliert aufs Tor bringen konnte.

Die Hausherren kamen im zweiten Spielabschnitt nur zu zwei Torchancen. Beide verbuchte der eingewechselte Marcos Alvarez. Die Verpflichtung des ehemaligen Osnabrückers wurde am Freitag vor dem Testspiel durch die Gastgeber verkündet. Erst setzte er einen Freistoß knapp neben den Pfosten, dann verpasste ein Schuss aus halblinker Position das lange Eck. Insgesamt war der VfL jedoch die deutlich aktivere und auch bessere Mannschaft in der 2. Halbzeit.

Aufstellung 1. Halbzeit:

Richter – Ajdini, Gyamfi, Beermann, Conus – Ercan, Tesche, Kehl – Niehoff (21. Badjie), Zwarts, Mulaj

 

Aufstellung 2. Halbzeit:

Remberg – Semic (75. Kroll), Karademir, Wiemann, Langhammer – Wiethaup, Gnaase, Wulff – Badjie, Engelhardt, Niemann


Text: Sebastian Rüther
Fotos: Jonas Jürgens