Am Trainingsgelände Hohenbuschei erinnert der „Aki-Schmidt-Platz“ an einen der größten Spieler, der je das Trikot von Borussia Dortmund trug. Doch auch im gut 500 Kilometer entfernten Regensburg hinterließ die BvB-Legende tiefe Spuren. Gleich vier Mal übernahm Schmidt den Trainerposten beim Jahn.
Der herausragende Mittelfeldspieler wurde 1935 in Dortmund geboren und sorgte zunächst beim Vorortklub SpVg Berghofen für Schlagzeilen. 1956 wechselte er zum Borsigplatz und erlebte ein Jahr später die wohl größte Enttäuschung seiner Karriere. BvB-Trainer Helmut Schneider setzte im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft auf das Team, das im Vorjahr den Titel geholt hatte. Aki Schmidt, 1957 bereits Nationalspieler, blieb nur die Rolle des Zuschauers, doch aufgeben war seine Sache nicht.
Er führte die Borussia zur Deutschen Meisterschaft 1963, gewann zwei Jahre später auch den DFB-Pokal und 1966 überdies den Europapokal der Pokalsieger.
Nach 276 Einsätzen für den BvB und 25 Länderspielen wechselte Aki Schmidt an die Seitenlinie. Im Sommer 1968, mit gerade einmal 32 Jahren, wurde er Chefcoach bei Jahn Regensburg und führte die Oberpfälzer auf Platz 5 der damals zweitklassigen Regionalliga Süd. 1970 wechselte er zu Kickers Offenbach und bescherte dem Zweitligisten mit dem Gewinn des DFB-Pokals einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte.
Nach Stationen bei Preußen Münster und FK Pirmasens heuerte Schmidt zum zweiten Mal in Regensburg an. 1975 gelang seinem Team der ersehnte Aufstieg in die 2. Bundesliga (Süd). Anfang der 90er Jahre kehrte Schmidt noch zweimal zum „Jahn“ zurück und feierte einen weiteren Aufstieg – nun von der viertklassigen Landes- in die drittklassige Bayernliga.
Der Sport- und Fußballehrer prägte aber auch andere Fußballklubs in der Region. Mit dem ASV Burglengenfeld, Stammverein seines Heimatortes in der Oberpfalz, qualifizierte er sich für den DFB-Pokal, besiegte den KSV Baunatal mit 2:1 und lieferte dem Top-Favoriten Werder Bremen ein denkwürdiges Duell (0:3).
1997 wurde Schmidt noch einmal für Borussia Dortmund aktiv. In den folgenden Jahren fungierte er als Fanbeauftragter, Stadionführer oder Kassenwart, blieb den Fußballfreunden in der Oberpfalz aber weiterhin eng verbunden. 2007 bedankten sich die Rot-Weißen für die jahrzehntelange Treue und die großen sportlichen Erfolge mit der Wahl zum Jahrhunderttrainer des Jahn.
Der Ausnahmesportler starb am 11. November 2016 in Dortmund. „Aki Schmidt war ein schwarzgelbes Aushängeschild“, erklärte BVB-Präsident Dr. Reinhard Rauball und auch sein Regensburger Kollege Hans Rothammer würdigte die besondere Rolle in der Vereinsgeschichte: „Mit Aki Schmidt verlieren wir eine große Persönlichkeit der Jahn-Historie. Er hat den SSV als Trainer und Mensch entscheidend geprägt.“
Autor: Thorsten Stegemann
Bild: SSV Jahn Regensburg