Zwischen 1978 und 1981 gab es in einem Wettbewerb keinen deutschen Verein, der Fortuna Düsseldorf das Wasser reichen konnte. Dreimal hintereinander qualifizierten sich die Flingeraner für das DFB-Pokalfinale, gewannen zwei Titel und sorgten auch international für Furore.
Vom 4. August 1978 bis zum 28 Februar 1981 blieben die Düsseldorfer 18 Pokalspiele in Folge ungeschlagen. Kuriose Randnotiz: Obwohl die Rot-Weißen seinerzeit eines der erfolgreichsten Kapitel ihrer Vereinsgeschichte schrieben, wurde alljährlich der Trainer gewechselt. Den Auftakt machte Dietrich Weise, der die Mannschaft um Kapitän Gerd Zewe 1977/78 ins Pokalfinale nach Gelsenkirchen führte. Eine herausragende Leistung, doch das Endspiel lag allen Düsseldorfern schwer im Magen. 0:2 hieß es am Ende – ausgerechnet gegen den Erzrivalen 1. FC Köln.
Ein Jahr später, am 23. Juni 1979, holte Weises Assistent Hans-Dieter Tippenhauer Versäumtes nach. Er erreichte mit seinem Team das Finale in Hannover. Vier Minuten vor Ende der Verlängerung sorgte Wolfgang Seel für das erlösende 1:0 gegen Hertha BSC und den ersten Pokalgewinn der Fortuna nach zuvor fünf Endspielteilnahmen seit 1937.
Der Jubel war umso größer als die Fortuna wenige Wochen zuvor die ganz große Sensation nur um Haaresbreite verpasst hatte. Sie trat in dieser Saison nämlich auch im Europapokal der Pokalsieger an, weil Köln als Deutscher Double-Sieger im Wettbewerb der Landesmeister gefragt war. Am Ende eines nervenaufreibenden Spiels, das über 120 Minuten hin und her ging, hieß es 4:3 für den FC Barcelona.
Doch auch Erfolgscoach Tippenhauer blieb den Flingeranern nicht erhalten. Der in Ladbergen geborene Fußballehrer suchte neue berufliche Herausforderungen, beendete seine Trainerkarriere schon 1983 und promovierte 2010 in Münster über den Einfluss von Führungsspielern in der Fußball-Bundesliga.
Am 4. Juni 1980, das Endspiel fand wieder in Gelsenkirchen statt, saß folgerichtig der nächste Fortuna-Coach auf der Bank. Otto Rehhagel bescherte Mannschaft und Fans nicht nur den zweiten Pokalsieg in Folge, sondern auch die Revanche für 1978. Es ging wieder gegen Köln, aber diesmal gewann Düsseldorf – u.a. mit Zewe, Rudi Bommer und den Allofs-Brüdern – nach 0:1-Rückstand noch mit 2:1.
Rehhagel konnte sich nicht lange über seinen ersten nationalen Titel freuen, denn auch sein Nachfolger stand schon in den Startlöchern. Mit der Pokalherrlichkeit der Fortuna war es nun allerdings auch vorbei. 1981 stoppte Hertha BSC die Rekordserie im Viertelfinale. Nach 18 siegreichen Spielen musste sich Düsseldorf mit 1:2 geschlagen geben.
Text: Thorsten Stegemann
Bild: osnapix