2021 jährt sich der Geburtstag mehrerer VfL-Legenden zum 100. Mal. Ein weitgehend unbekannter Star früherer Jahre war Josef – genannt „Jupp“ – Arens. Er wurde am 25. April 1921 geboren.
Rot-Weiß und Schwarz-Weiß war der Essener Fußball auch schon vor gut 80 Jahren, doch 1940 kam ein weiterer innerstädtischer Konkurrent dazu. Dem 1928 als eine Art Werksportverein gegründeten TuS Helene aus Altenessen gelang der Aufstieg in die Gauliga Niederrhein. Und damit nicht genug: Schon im ersten Jahr ließ der Neuling Rot- und Schwarz-Weiß hinter sich und stieß in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft vor.
Mit dem vergleichsweise kleinen, aber treffsicheren Linksaußen Josef Arens spielte Helene eine erstaunlich gute Rolle und gewann im bis heute unverwüstlichen Stadion Bäuminghausstraße zwei von drei Partien. Am Ende zog trotzdem der VfL Köln 1899 ins Halbfinale ein, Meister wurde Rapid Wien nach einem 4:3-Endspielsieg gegen Schalke 04.
Der Stürmer blieb noch zwei Jahre bei Helene, doch dann versank auch der Fußball in den Trümmerbergen des Zweiten Weltkriegs. Arens hatte allerdings Glück im Unglück. Schon während seiner Kriegsgefangenschaft durfte er wieder auf den grünen Rasen – im Trikot des schottischen Zweitligisten Dundee United.
Sein Freund Addi Vetter lotste ihn 1948 nach Osnabrück. Arens bedankte sich noch im selben Jahr mit dem Siegtreffer beim legendären 2:1-Erfolg gegen den HSV am Hamburger Rothenbaum.
Insgesamt absolvierte Josef Arens, der auch in mehreren Auswahlmannschaften zum Einsatz kam, 49 Punktspiele für die Lila-Weißen und erzielte dabei beachtliche 25 Tore. 1950 wechselte er – mit dem zwei Jahre älteren Friedel „Schimmel“ Meyer – zu Eintracht Braunschweig und bestritt weitere 54 Oberligapartien.
Nach dem Abstieg aus der höchsten deutschen Spielklasse schnürte Arens seine Fußballschuhe noch einmal für den SV Wiesbaden, der in der damals zweitklassigen Oberliga Süd antrat. Danach verliert sich jede Spur des Ausnahmefußballers. Trotz mehrerer Rechercheversuche konnten wir nichts über den weiteren Lebensweg ermitteln und müssen die Erinnerung deshalb an dieser Stelle schließen.
Vielleicht weiß einer unserer Leserinnen und Leser, wie es Arens nach der aktiven Zeit erging? Dann möge sie oder er doch bitte eine Mail an redaktion@vfl.de schreiben. Wir freuen uns, wenn wir diesen Artikel noch vervollständigen können!
Text: Thorsten Stegemann
Bilder: VfL-Museum – Der Artikel „So gemütlich“ war am 22. April 1950 im „Osnabrücker Tageblatt“ zu lesen.