Im Mittelpunkt unseres neuen Brückenschlags steht ein Mann, der wie kein anderer nach dem Motto „Einmal VfL, immer VfL“ lebte. Hans-Dieter (Hannes) Altenkirch spielte fast 40 Jahre für den VfL und absolvierte nach Berechnungen seines Freundes Klaus Hermeling in dieser Zeit rund 1.450 Einsätze. Am 11. Oktober wäre Altenkirch 85 Jahre alt geworden.

Geboren 1934 in Brandenburg an der Havel verschlug es den Jungen in den letzten Kriegswirren nach Österreich, ehe er mit Mutter und Stiefvater in Osnabrück ankam. 1947 lief er zum ersten Mal für den VfL auf und der lila-weiße Virus sollte ihn nie wieder loslassen.
Über die Nachwuchsmannschaften rückte Altenkirch 1953 in die seinerzeit erstklassige Oberliga-Mannschaft des VfL, für die er bis 1964 insgesamt 247 Punktspiele bestritt. Mit Hansi Alpert und später mit Walter Bulik bildete er Verteidiger-Duos der Extraklasse, die auch die gewieftesten Stürmer durch Spielübersicht und Zweikampfstärke in die Schranken wiesen.

Noch schlimmer für die Gegner: Es gab wenig Hoffnung auf einen VfL ohne Altenkirch! Zwischen 1958 und 62 bestritt er 130 Oberligaspiele in Folge und stellte damit einen beispiellosen Rekord auf. In der Folge wurde er in die Auswahl des Norddeutschen Fußballbundes berufen, die 1962 durch die USA tourte und sechs Partien u.a. in New York, St. Louis und Chicago absolvierte.

Auch nach dem Ende seiner Profi-Karriere im Jahr 1964 war ein Leben ohne Fußball und ohne den VfL für Altenkirch undenkbar. Der kaufmännische Angestellte, der zunächst für Busch & Co. und später für die Allianz tätig war, gab seine Erfahrungen als Nachwuchstrainer weiter und spielte selbst in zahlreichen aktiven Teams der Lila-Weißen. Nicht selten mit Mannschaftskollegen, die seine Kinder hätten sein können. Die Illoshöhe wurde so ein zweites Zuhause.

„Hannes hat immer gesagt: ´Mir steht nur lila-weiß´“, erinnert sich Altenkirchs Frau Christel im Gespräch mit vfl.de. Und sie weiß, wovon sie spricht, denn Christel Altenkirch stammt ihrerseits aus einer großen VfL-Familie. Vater Theo Schulte, die Onkel Albert und „Kaika“ sowie Bruder Harald Schulte haben in der Vereinsgeschichte tiefe Spuren hinterlassen. Das gilt natürlich auch für Hannes Altenkirch, der seine Fußballschuhe erst 1984 endgültig an den Nagel hängte, aber weiterhin engagiertes Mitglied SEINES Vereins blieb.

Hannes Altenkirch starb – viel zu früh – am 26. Oktober 2000 im Alter von nur 66 Jahren.

 

Bild: Mit sage und schreibe 50 Jahren beendete Hannes Altenkirch seine VfL-Karriere. 1984 wurde er von Präsident Hartwig Piepenbrock und Schatzmeister Helmut Wessling verabschiedet.
Fotograf: Helmut Kemme.