Der 33. Spieltag bescherte dem VfL Osnabrück ein Heimspiel gegen den Hamburger SV. Für den VfL die wohl letzte Chance, im Abstiegskampf noch einmal Stärke zu demostrieren. Und die Mannschaft nutze sie.

Der VfL startete, wie schon zuletzt beim Auswärtssieg in Würzburg, im 4-4-2 System in die Partie, mit Christian Santos und Sebastian Kerk in der Spitze. Horst Hrubesch, Cheftrainer der „Rothosen“, entschied sich für ein 4-2-2-2. Schiedsrichter der Partie war Daniel Siebert.

Der VfL war von Beginn an „drin“ im Spiel. Kerk hatte nach bereits nach zwei Minuten die erste Chance auf dem Fuß. Ausgangspunkt war ein langer Ball von Beermann, am Hamburger Sechzehner legte Wolze per Kopf quer, ehe Kerk an der Strafraumgrenze zum Schuss kam, den Ball aber nicht richtig traf – links vorbei! In der 14. Minute bekam der VfL zwei Ecken nacheinander zugesprochen, beide blieben ohne Wirkung. Auch die folgenden Einwürfe von der Strafraumkante brachten nichts ein. Der HSV verzeichnete in der Anfangsviertelstunde keine, nennenswerte Torgelegenheit.

Nicht die erste aber die beste Gelegenheit hatte der HSV in der 23. Minute: Onana trat auf der linken Seite an und spielte den Ball dann flach vors Tor, am Fünfmeterraum kam Terodde zum Schuss, scheiterte aber an Kühn, der aufmerksam auf dem Posten war.

In der 34. Minute ging der VfL in Führung: Wolze schlenzte den Ball von der linken Seite in die Mitte, dort hatte Santos viel Raum und köpfte ins Tor – 1:0 für den VfL!

Die Führung hatte aber nur drei Minuten Bestand: Leibold spielte den Ball von der linken Seite flach in die zweite Reihe, dort nahm Hamburgs Youngster Meißner die Kugel an und zog ansatzlos aus 20 Metern flach ab – keine Chance für Kühn im Tor.

Mit dem 1:1 ging es auch in die Pause.

Personell gab es nur einen Wechsel zur zweiten Halbzeit: Auf Hamburger Seite kam Narey für Jatta und in der 50. Minute wechselte Horst Hrubesch Jung für den angeschlagenen Onana ein.

Kurz zuvor hätte Taffertshofer beinahe die erneute Führung für den VfL besorgt: Nach einem nach 30-Meter-Lauf zog der „Sheriff“ aus der zweiten Reihe ab – Ulreich klärte zur Seite.

Das Spiel wogte hin und her, der VfL „biss“ sich richtig rein, es wurde hitziger. In der 61. Minute ging der VfL erneut in Führung: Beermann hob den Ball vom Osnabrücker Strafraum nach vorne, im Mittelfeld spielte Multhaup Kerk an und sprintet in die Tiefe. Kerk bediente ihn erneut, Multhaup ist auf und davon, bewahrte die Nerven und schob aus 13 Metern flach ein, obwohl er den Ball nicht richtig traf – 2:1!

Es war eine Nervenschlacht, beide Teams schenkten sich nichts und suchten immer wieder ihre Gelegenheiten. In der 82. Minute kam der HSV dann doch noch zum Ausgleich: Wintzheimer flankte von der rechten Seite und fand Leibold im Zentrum. Der Linksverteidiger läuft entschlossen ein und kommt aus sieben Metern zum Kopfball.

Aber nur Sekunden später ging der VfL wieder in Führung!!! Reis dribbelt durchs Mittelfeld und wird nicht energisch genug angegriffen. Ein Steckpass auf Heider, ein Flachschuss – 3:2 für Osnabrück!
In den letzten Minuten (plus 4 Minuten Nachspielzeit!) gaben die „Lila-Weißen“ alles, was in ihnen steckt – in der Vorwärtsbewegung und im gemeinschaftlichen Verteidigen des Balles!

Am Ende verdiente sich die Mannschaft mit einer enormen Willensleistung diesen Heimsieg und darf am nächsten Sonntag in Aue darauf hoffen, vielleicht sogar auf direktem Wege den Klassenerhalt feiern zu können. Dann gastiert der VfL beim FC Erzgebirge Aue.

Aufstellung VfL: Kühn – Trapp, Beermann, Ajdini, Wolze – Reis, Taffertshofer – Amenyido (Heider, 69.), Multhaup (Engel, 76.), Kerk (Blacha, 88.) – Santos (Henning, 88.)

Aufstellung Hamburger SV: Ulreich – Leibold, Heyer, Leistner (Kwarteng, 79.), Gyamarah (Dudziak, 69.) – Onana (Nary, 46.), Kinsombi (Wintzheimer, 69.) – Kittel, Jatta – Meißner, Terodde

Verwarnungen:
VfL: Wolze (77.), Taffertshofer (90.)
Hamburger SV:

Ecken:
VfL: 5
Hamburger SV: 7

Text: René Kemna
Bild: osnapix.de