In Hamburg erkämpfte sich der VfL durch ein Elfmetertor von Michael Cuisance den dritten Sieg der Saison. Trotz des Platzerweises von Maxwell Gyamfi ließen die Lila-Weißen nicht den Kopf hängen und holten drei wichtige Punkte für den Klassenerhalt. Der Spielbericht.

Uwe Koschinat veränderte die Aufstellung vor der Partie nur auf den Flügelpositionen. Chris Conteh und Charalambos Makridis ersetzten Jannes Wulff und Noel Niemann, die zunächst auf der Bank blieben.

Die Partie begann so, wie es sich der VfL erhofft hatte. Nach einem Foul an Florian Kleinhansl gab es Freistoß für den VfL. Aus dem Halbfeld schlenzte Michael Cuisance den Ball an den zweiten Pfosten, wo er Lukas Kunze fand, der die Kugel humorlos ins Hamburger Tornetz hämmerte (6.). Nach der frühen Führung hatten die Hausherren ihre Probleme in der Abstimmung, die es dem Team von Uwe Koschinat ermöglichten, die Außenbahnen immer wieder zu attackieren. In der wilden Phase konnte der VfL allerdings nicht auf 2:0 erhöhen.

Mit der Zeit beruhigte sich das Spiel der „Rothosen“. Zudem lag der Fokus beim VfL darin, die Mitte dicht zu halten. Allerdings wurde der HSV immer mutiger und kreativer. Mehrfach konnte nur ein Osnabrücker Bein im Sechzehner vor einem freien Hanseaten klären. Kurz vor der Halbzeit entwischte dann Immanuel Pherai, der in den Strafraum einzog. Maxwell Gyamfi probierte die Kugel noch wegzuspitzeln, traf dabei aber hauptsächlich das Bein des Offensivspielers. Schiedsrichter Richard Hempel zögerte nicht lange und entschied auf Strafstoß. Zudem sah Maxwell Gyamfi die gelbe Karte. Robert Glatzel trat zum Strafstoß an und gab sich keine Blöße. Kühn entschied sich für die falsche Ecke und Hamburg egalisierte zur Pause.

Nach Wiederanpfiff veränderte sich das Spiel im ausverkauften Volksparkstadion kaum. Der HSV hatte viele Spielanteile und holte sich mit jeder Minute mehr Selbstvertrauen ein. Die Lila-Weißen machten den Strafraum dicht und verteidigten jede Flanke mit viel Willen sowie Kampfgeist. Tempo-Gegenstöße auf Seiten des VfL verliefen oft ins nichts, eine gefährliche Hereingabe von Chris Conteh konnte Keeper Matheo Raab mit den Fingerspitzen abfälschen und die Situation für die Hausherren entschärfen. So lief die Partie den gewohnten Weg bis zur 76. Minute weiter.

Auf Höhe der Mittellinie legte sich Kapitän Maxwell Gyamfi den Ball zu weit vor und kam einen Schritt zu spät. Statt der Kugel traf er nur das Bein von Ignace Van Der Brempt. Die gelb-rote Karte war die Folge des Vergehens. Der VfL musste sich in Unterzahl in die letzte Viertelstunde begeben. Dennoch konnte das Team von der Elbe ihr Spiel nicht durchsetzen. Trotz der Überzahl geling es dem HSV nicht die kompakte sowie konzentrierte Defensivlinie des VfL zu durchbrechen.

Kurz vor Schluss passierte schließlich die spielentscheidende Szene. Nach einer Freistoßhereingabe von Michael Cuisance in den Strafraum der „Rothosen“ kam Robert Tesche zuerst an den Ball und wurde beim Klärungsversuch am Bein getroffen. Sofort zeigte Richard Hempel erneut auf den Punkt. Den fälligen Elfmeter trat Michael Cuisance an und hämmerte den Ball unter die Latte. Die unglaubliche Führung für die Lila-Weißen (89.). Im Anschluss wurden fünf Minuten Nachspielzeit angezeigt, die den Ausgang der Partie allerdings nicht veränderten. Der VfL gewann durch den späten Treffer in Hamburg mit 2:1.

Tore: 1:0 Kunze (6.), 1:1 Glatzel (45.+2), 2:1 Cuisance (89.)

Aufstellung: Kühn – Kleinhansl, Diakhite, Gyamfi, Ajdini (Androutsos, 72.) – Kunze (Tesche, 62.), Cuisance, Gnaase – Makridis (Niemann, 62.), Engelhardt (Wiemann, 78.), Conteh (Wulff, 78.)


Text: Paul Dornbusch
Foto: osnapix