Am kommenden Montag gastiert der VfL Osnabrück beim großen Hamburger SV. Das Duell „Goliath empfängt David“ hat einige Tradition und schon einige heiße Partien in den vergangenen Jahrzehnten hervorgebracht. Für vfl.de blicken wir noch einmal zurück auf die bewegte Geschichte eines Nord-Klassikers.
Insgesamt 15 Partien gab es seit 1947, vorwiegend in der damaligen Oberliga Nord, weil der HSV ja bis zum Abstieg in der Saison 17/18 durchgängig in der 1. Bundesliga spielte, aber auch unvergessene DFB-Pokalpartien und Aufeinandertreffen in der 2. Bundesliga. 8x gingen dabei die Elbstädter als Sieger vom Platz, 4x der VfL und drei Mal trennten sich beide Teams Unentschieden.
Kurios: Der letzte Erfolg der „Rot-Hosen“ gegen den VfL liegt lange zurück. 1988 gewann der HSV in der 2. Runde des DFB-Pokals mit 1:0 an der Bremer Brücke. Torschütze war Thomas von Heesen, der insgesamt 368 Spiele für den HSV machte.
Seitdem hält die kleine „Glückssträhne“ der Osnabrücker gegen die Hamburger: Das unvergessene 4:2, nach dramatischem Unentschieden, in der 2. Runde des DFB-Pokal 2009. Das 3:1 in der 1. Pokalrunde 2017. Und dann der 2:1 Heimsieg an der Bremer Brücke, inklusive „Zauber-Tor“ von Niklas Schmidt, in der letzten Saison beim ersten Aufeinandertreffen beider Vereine in der 2. Bundesliga überhaupt. Das Auswärtsspiel an der Elbe an einem heißen Juniabend 2020 endete nach großem Kampf des VfL 1:1 Unentschieden.
Gute Voraussetzungen also vor dem Aufeinandertreffen am kommenden Montag? Das wird sich zeigen. Die Formkurve der Mannschaft von Daniel Thioune und Merlin Polzin zeigt ganz klar nach oben. Vier der letzten fünf Spiele konnte der HSV für sich entscheiden, einmal gab es ein Unentschieden. Der VfL konnte im gleichen Zeitraum nur einen Sieg einfahren, den allerdings beim damaligen Tabellenführer Holstein Kiel. Der aktuelle heißt nun allerdings Hamburger Sportverein.
Das Team von VfL-Cheftrainern Marco Grote hat in der Vergangenheit jedoch schon einige Male bewiesen, dass es in der Lage ist, sportliche Widerstände beiseite zu schieben, sich ganz auf die eigenen Stärken zu besinnen und vermeintlich stärkeren Gegnern sein Spiel „aufzudrücken“.
Ein Hauptaugenmerk der Osnabrücker wird dann möglicherweise auf HSV-Stürmer Simon Terodde liegen: Der 32-jährige netzte in dieser Saison in 16 Spielen bisher starke 16 Mal, ist aktuell in Top-Form und mit Abstand Top-Torjäger der 2. Bundesliga.
Zum Schluss noch einmal ein Blick in die Bilanzen: In der Heimtabelle der aktuellen Saison liegen die Hamburger auf Platz 5, der VfL in der Auswärtstabelle jedoch auf Platz 3.
Ein gutes Omen? Die Wahrheit liegt am Montag, wie immer, auf dem Platz. Anpfiff im Volksparkstadion ist um 20:30 Uhr.