Fußball der Frauen und Mädchen

Seit dem Sommer 2023 gehen der VfL und der SV Viktoria Gesmold im Bereich des Fußballs für Frauen und Mädchen. Mit der Kooperationsvereinbarung erfüllt der VfL nicht nur ein zwingend vorgeschriebenes Kriterium für die Lizenzierung, sondern übernimmt auch Verantwortung für einen Sportzweig in Stadt, Landkreis und Region Osnabrück, bei dem er einst selbst Vorreiter war.

Nachdem die Förderung des Fußballs der Mädchen und Frauen viele Jahre aus dem Blickfeld des VfL geraten war, obwohl es, auch von Seiten der Fans, Gedanken gab, aktiv einzusteigen, war der Verein durch den Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga durch die Lizenzierungsvorgaben der Deutschen Fußball Liga (DFL) nunmehr verpflichtet, entweder eigene Mannschaften für den offiziellen Spielbetrieb zu melden oder eine Kooperation mit einem anderen Verein einzugehen. Letztere Möglichkeit war für den VfL von Beginn an die favorisierte, da man so die eigenen fußballfördernden Aktivitäten erweitern kann, ohne dabei bestehende Strukturen bei den Breitensportvereinen der Region zu gefährden. Mit dem SV Viktoria Gesmold hat der VfL einen Partnerverein gefunden, der im Landkreis zuhause ist, bereits seit vielen Jahren Fußball der Mädchen und Frauen betreibt, ein familiäres Umfeld mit vielen Eigengewächsen aufweist und durch die Zusammenarbeit mit dem VfL anstrebt, die eigene Abteilung zu vergrößern, auf breitere Grundlagen zu stellen und sich perspektivisch weiterzuentwickeln.

Das Kooperationspapier beinhaltet:

  • Schulungen der Trainerteams sowie  Trainingseinheiten beim und mit dem VfL(-Trainerteam)
  • Unterstützung bei der Ausrüstung der Damenteams
  • Gemeinsame Aktionen zur Förderung des Fußballs der Frauen und Mädchen

Blick in die Geschichtsbücher

Der VfL erfüllt mit dieser Kooperation wie genannt nicht nur eine verbandsseitige Auflage, sondern knüpft durchaus an eine eigene Tradition an. Denn Osnabrück war und ist eine Fußballregion mit einer besonderen Ausrichtung auf den Frauenfußball. Nicht wenige erinnern sich daran, dass am 2. Juli 1989 das Nationalteam des Deutschen Fußball-Bundes mit einem 4:1 gegen Norwegen an der Bremer Brücke mit der Europameisterschaft den ersten internationalen Titel gewann. Dabei galt Frauenfußball in Deutschland lange Zeit als unerwünscht und war von 1955 bis 1970 sogar durch den DFB verboten. Als Begründung für das Verbot hieß es in der entsprechenden Erklärung unter anderem: „Im Kampf um den Ball verschwindet die weibliche Anmut, Körper und Seele erleiden unweigerlich Schaden und das Zurschaustellen des Körpers verletzt Schicklichkeit und Anstand.“ Am 31. Oktober 1970 hob der DFB das Verbot auf seiner Verbandstagung in Travemünde auf, was in Deutschland, wo Fußball der Frauen bis dahin nur außerhalb des Verbandes, zum Beispiel in kirchlichen oder anderen gesellschaftlichen Vereinen gespielt wurde, eine regelrechte Welle loslöste.

Auch in Osnabrück fanden in der Folge Anfang der 70er junge Mädchen und begeisterte Frauen zum aktiven Fußball. Noch unter der Ägide von Eduard Piepenbrock (1969-1971) gründete der VfL eine Damenfußballabteilung, der nach wenigen Wochen bereits über 40 Anmeldungen mit einem Durchschnittsalter von 18 Jahren vorlagen. Die Abteilung vergrößerte sich unter der Regie von Erika Timmermann sowie den Trainern Zorro Wöbker und Henner Schulze rasch auf über 70 Personen. Leider war der Enthusiasmus nur von kurzer Dauer, sodass viele Spielerinnen abwanderten, obwohl 1978 ein weiterer und noch in diesem Jahrtausend ein dritter Versuch gestartet wurde.

Auch der SV Viktoria Gesmold hat eine lange Tradition im Bereich des Fußballs für Frauen aufzuweisen. Von 1970 bis ca. 1985 waren die Gesmolder Frauen auf Bezirksebene erfolgreich und bestritten Spiele gegen internationale Gegner.


Teams des SV Viktoria Gesmold

Der SV Viktoria Gesmold hat im Bereich des Fußballs der Frauen und Mädchen drei aktive Spiels im Spielbetrieb. Neben einer Damenmannschaft in der Kreisliga wird auch in der C- und D-Jugend erfolgreiche Nachwuchsarbeit betrieben.

Informationen zu den Teams, Trainingszeiten und vieles mehr!