Die englischen Wochen neigen sich dem Ende zu. Am Mittwochabend fand in Duisburg das Nachholspiel zwischen dem MSV und dem VfL Osnabrück statt. Mit allen Vorzeichen eine mit Spannung erwartete Partie, die mehr als lieferte – unser Spielbericht!
Nach einem, nachträglich strafrechtlich nicht bewiesenen, Rassismusvorwurf war das ursprüngliche Spiel kurz vor Weihnachten abgebrochen worden. Der Vorwurf konnte durch die ermittelnden Behörden nicht bewiesen werden. Am Mittwochabend liefen beide Teams mit Sondertrikots auf und machten sich auch im Vorfeld für Entspannung und gegen jeden Rassismus stark.
Der MSV lief in einem taktischen 4-1-3-2 auf, der VfL im gewohnten 4-3-3.
Schiedsrichter der Partie war Referee Nicolas Winter, mit exakt dem gleichen „Gespann“ wie im Dezember.
Der VfL fand gut in die Partie und auch sofort in Zweikämpfe in Offensivaktionen.
Es dauerte nur bis zur 8. Minute bis zum ersten Tor des Abends: ein langer Ball wir von Opoku auf Heider verlängert, der aufgepasst hatte, dass Klaas durchgestartet war. Von der halblinken Strafraumkante zog „Sese“ ab und traf!
Danach blieb es eng, Duisburg dran und nur 3 Minuten später glichen die „Zebras“ aus: Knoll schlug einen weiten Diagonalball von der linken Seite, in der Box verlängerte Bouhaddouz per Kopf auf Yeboah, der die Kugel kurz nach hinten tippte wo MSV-Kapitän Stoppelkamp goldrichtig stand und humorlos an Kühn vorbei versenkte.
In der 16. Minute zappelte die Kugel erneut im MSV-Tornetz, aber Heider hatte bei seinem Abschluss wohl hauchdünn im Abseits gestanden. Der Treffer zählte nicht.
Die Partie blieb eng, rassig, beide Teams suchten ihre Aktionen nach vorn.
In der 27. Minute ging der VfL erneut in Führung: Feltscher war einen Moment unachtsam, Opoku schickte Heider steil und der legte im richtigen Moment ab in die Mitte, wo Simakala nur noch zum 2:1 einschieben musste.
Bis zur Pause kassierte der MSV in einer hektischen Phase um 35. Minute gleich drei gelbe Karten: Erst regte sich Torwarttrainer Beuckert wegen Meckerns eine Verwarnung, nur zwei Minuten später Knoll ebenfalls. In der 37. Minute hielt Bakalorz den Fuß bei Taffertshofer drauf und sah ebenfalls Gelb.
Bis zur Pause blieb es hektisch mit Feldvorteilen für den VfL, die Führung hatte bis zum Pfiff von Schiri Winter Bestand. Ohne Wechsel ging es für beide Teams in die zweiten 45 Minuten.
Und der VfL war gleich voll da: In der 47. Minute markierte Sven Köhler seinen 2. Saisontreffer mit einem gewissen Anteil der MSV-Abwehr: Simakala brachte den Ball flach vor das Tor, wo Heider am kurzen Pfosten nicht richtig rankam. Klaas schaltete beim Abpraller am schnellsten, schnappte sich die Kugel, legte ab auf Köhler, und der schlenzte den Ball aus rund 8 Metern in die lange Ecke.
Noch besser wurde es dann in der 52. Minute: Simakala zog mit einer Drehung auf dem berühmten Bierdeckel den Angriff aus der Zentrale auf, Klaas passte zu Heider der unbedrängt in den Strafraum eindrang und ins kurze Eck zum 4:1 abschloss!
MSV-Kapitän Stoppelkamp stand innerhalb von fünf Minuten zwei Mal im Fokus: In der 58. Minute wurde Simakala strafstoßwürdig im MSV-Sechzehner umgerissen. Der direkte Gegenstoß erreichte Stoppelkamp, der den Ball nur, statt in das leere Tor, an die Latte schoss. Vier Minuten später segelte eine weite Flanke von rechts in die Box und Stoppelkamp zog per Seitfallzieher zum 4:2 ab. Möglicherweise war Beermann noch mit dem Fuß dran.
In der 72. Minute der 3:4 Anschlusstreffer für den MSV: Feltscher war auf der rechten Seite enteilt, legte in den Rückraum und Bouhaddouz knallte den Ball an Kühn vorbei in die kurze Ecke.
Aber der VfL behielt hier und heute die Nerven: In der 82. Minute zielte Opoku scharf vors Tor, wo Coppens noch dran war. Bapoh war als erstes am Ball und wurde elfmeterreif gefoult – es ging allerdings zu schnell, als dass Schiri Winter hätte pfeifen können, denn Kunze hatte den Abpraller postwendend zum 5:3 in die lange Ecke geschlenzt!!
Und es fiel sogar noch das sechste: Erst vergab Opoku eine flache Hereingabe von Traoré. Von der Gegenseite brachte Haas den Ball erneut in den Sechzehner und Higl traf kunstvoll zum 6:3!
Nach vier Minuten Nachspielzeit war Schluss – dieses Spiel war sicher Balsam auf die Seele der VfL-Fans!
Weiter geht’s am Samstag mit dem Heimspiel gegen Türkgücü München.
Aufstellung VfL: Kühn – Beermann, Trapp, Kleinhansl (Haas, 75.), O. Traoré – Köhler (Bapoh, 75.), Taffertshofer, Klaas (Gugganig, 84.) – Simakala (Kunze, 58.), Opoku, Heider (Higl, 84.)
MSV Duisburg: Coppens – Feltscher, Velkov, Knoll, Bretschneider – Bakalorz, Yeboah (Ajani, 61.), Pusch, Stoppelkamp – Ademi, Bouhaddouz
Verwarnungen:
VfL:
MSV Duisburg: Beuckert/Torwarttrainer (33.), Knoll (35.), Bakalorz (37.)
Ecken:
VfL: 8
MSV Duisburg: 7
Zuschauer: 750