Es läuft die 73. Minute im Nürnberger Max-Morlock-Stadion, als der Ball über Bashkim Ajdini und den Schnittstellenpass von Ludovit Reis zu Sebastian Kerk kommt. Dieser sieht den einlaufenden Marc Heider, der den Ball über die Linie schiebt. Heiders erstes Tor in der 2. Bundesliga zu einem besonders wichtigen Zeitpunkt.
„Wenn man so lange auf ein Tor wartet, tut das natürlich enorm gut. Ich hätte trotzdem am Ende lieber drei Punkte mitgenommen“, so Heider im Interview direkt nach dem Spiel. 158 Tore hat „Heidi“ in seiner Karriere erzielt, egal ob im DFB-Pokal, dem Niedersachsenpokal oder der 3. Liga, auf Heider-Tore konnte man sich einstellen. Doch in der zweiten Liga sollte es 43 Spiele lang nicht klappen.
Ein besonderes Tor
In Nürnberg war es dann aber endlich soweit, Heider brachte den Ball über die Linie, die Freude war riesig. Es war nicht nur die Erleichterung der ganzen Mannschaft und die „normale“ Freude über ein Tor. Es war zu spüren, dass das Tor ein besonderes ist. Es war der Jubel über das Tor eines Kollegen, der immer Einsatz und Leidenschaft auf den Platz bringt, der als Kapitän der Aufstiegsmannschaft einen gewichtigen Anteil an der Entwicklung des VfL in den letzten Jahren hatte, der eine wichtige Rolle in der Mannschaft einnimmt. Um die Bedeutung zu erkennen, reichte der Blick in die Gesichter der Spieler.
Das „Mitfreuen“ war nicht nur bei den Kollegen zu spüren, Glückwunsche an die Nummer 20 des VfL gingen in jeglicher Form bei Heider ein: „Ich freue mich sehr über die vielen Glückwünsche, die mich erreicht haben. Das Tor tut mir einfach gut.“
Die nächste Chance auf die von Heider angesprochenen Punkte gibt es dann am Sonntag gegen den 1. FC St. Pauli. Egal, wer dann am Ende den entscheidenden Treffer im lila-weißen Trikot markiert.
Text: Malik Scherz
Foto: osnapix