Auswärtsspiel in Baden, zu Gast auf der Baustelle „Wildparkstadion“. Am Samstagmittag gastierte der VfL Osnabrück beim Karlsruher SC und fand endlich wieder in die Erfolgsspur – nebenbei beendeten die Lila-Weißen einen seit 1986 bestehenden Auswärtsfluch. Hier kommt unser Spielbericht.

Der VfL startete mit einem 5-2-2-1 System in die Partie, Christian Eichner beim Karlsruher SC entschied sich für ein 4-3-3. Beim VfL rückte Christian Santos als Stürmer wieder in die Startelf. Schiedsrichter der Partie war Florian Lechner.

Das Spiel war noch keine 2 Minuten alt, da zeigte Schiri Lechner bereits auf den Punkt. Kobald hatte Bapoh zuvor im Strafraum deutlich sichtbar gefoult. Kerk trat zum Elfmeter an, sein schlecht platzierter Schuss konnte allerdings von ex-VfL-Keeper Gersbeck im KSC-Tor gehalten werden.
Trotzdem fand der VfL insgesamt gut in die Partie, stand hinten leidlich sicher und setzte nach vorn immer wieder Nadelstiche.

In der 24. Minute kam der VfL zu einer aussichtsreichen Freistoßposition aus rund 22 Metern von der linken Seite: Kerk brachte den Ball scharf ins Zentrum, Trapps Schuss rauschte über das Karlsruher Gehäuse.
Nur drei Minuten später, ebenfalls per Freistoß, eine gute Gelegenheit für die Hausherren, aber Gondorf schießt mitten in die Mauer. Auch der zweite Ball für den KSC bleibt wirkungslos. *

In der 31. Minute kam Kerk die linke Seite runtergestürmt, brachte seine Flanke in den Sechzehner, aber Santos’ Kopfball ging weder aufs Tor, noch fand er Mitspieler Wolze am zweiten Pfosten. Insgesamt hatte der Karlsruher SC in der ersten, halben Stunde etwas mehr Spielanteile, die gefährlicheren Chancen lagen aber auf Osnabrücker Seite. Trotzdem weiter 0:0.

Nachspielzeit gab Schiri Lechner für die erste Halbzeit nicht, torlos ging es fast genau mit der 45 Minuten-Marke in die Kabine.

Beide Teams kamen personell und taktisch unverändert aus der Pause und der VfL erwischte den perfekten Start: Reis kam tief in der eigenen Hälfte an den Ball, sprintete die linke Außenbahn entlang. Am Sechzehner bediente er Kerk der kurz vor Gersbeck den Blick für den rechts freistehenden Santos und der machte das, was ein Stürmer tun muss: Trocken annehmen und en Führungstreffer erzielen! 1:0 für den VfL, endlich mal wieder eine Führung in einem Punktspiel!

Der VfL schaffte es auch in den Folgeminuten, seine Ordnung im Spiel zu halten, hinten größtenteils sicher zu stehen und durch Konter hier und da Gefahr auszustrahlen.

In der 77. Minute durfte sich der VfL bei höheren Mächten bedanken, nicht den Ausgleich hingenommen haben zu müssen: Kühn eilte bei einer weiten Flanke dem Ball entgegen, klärte einarmig genau vor die Füße von Wimmer. Der traf bei seinem Abschluss allerdings nur das Außennetz.

In der Schlussphase der Partie versuchten es die Karlsruher mit allen Mitteln, brachten Gordon für Wimmer, hohe Bälle waren die Folge. Der VfL blieb cool, verteidigte im Verbund. Drei Minuten Nachspielzeit wurden angezeigt. Auch die letzte Ecke, zu der selbst Gersbeck mit nach vorn geeilt war, überstand der VfL schadlos und tütete nach 93 Minuten endlich, seit Anfang Januar, wieder einen Sieg und damit enorm wichtige drei Punkte ein. Gleichzeitig bedeutete der Erfolg das Ende einer unglaublichen Serie: Seit 1986 hatte der VfL kein Auswärtsspiel mehr in Karlsruhe gewinnen können!

Am nächsten Wochenende steigt der „Abstiegs-Gipfel“ gegen Eintracht Braunschweig an der Bremer Brücke!

Aufstellung VfL: Kühn – Trapp, Beermann, Gugganig, Ajdini, Wolze (Heider, 69.), – Taffertshofer, Reis (Blacha, 69.) – Kerk, Bapoh (Henning, 59.), Santos (Multhaup, 83.)

Aufstellung Karlsruher SC: Gersbeck – Thiede, Bormuth (Batmaz, 71.), Kobald, Wimmer – Wanitzek, Gondorf, Choi (Gordon, 85.) – Goller (Amechi, 52.), Hofmann, Lorenz (Kother, 52.)

Verwarnungen:

VfL: Wolze (67.)
Karlsruher SC: Wimmer (42.)

Ecken:

VfL: 1
Karlsruher SC: 9

Text: René Kemna
Bild: osnapix.de