Am 34. und letzten Spieltag der Zweitligasaison 20/21 war der VfL Osnabrück zu Gast in Sachsen beim FC Erzgebirge Aue. Trotz des Führungstreffers von Sebastian Kerk reichte es am Ende nicht zu einem Sieg – aber dank der Niederlage von Eintracht Braunschweig hat der VfL nun in der Relegation gegen den FC Ingolstadt die Chance auf den Klassenerhalt.
Der VfL startete, wie schon bei den beiden letzten Erfolgen in Würzburg und gegen den HSV im 4-4-2 System in die Partie, mit Christian Santos und Sebastian Kerk in der Spitze. VfL-Cheftrainer musste allerdings zwei personelle Änderungen vornehmen: Blacha rückte für den gelbgesperrten Taffertshofer in die Startelf und für Beermann, der an Adduktorenproblemen laboriert, kam Gugganig in die Startformation. Marc Hensel, Cheftrainer der „Veilchen“, entschied sich ebenfalls für ein 4-2-2-2. Schiedsrichter der Partie war Martin Petersen.
Nach der Einlaufmelodie des berühmten „Steiger-Liedes“ ging es los. Der VfL, wie schon zuletzt, in den gelben Trikots, war entschlossen, etwas Zählbares aus dem Erzgebirge mitzunehmen.
Trotz bereits gesichertem Klassenerhalt zeigten die Gastgeber schnell an, dass sie nach den beiden Niederlagen zuletzt entschlossen waren, noch einmal alles geben zu wollen.
Torchancen waren in den ersten zehn Minuten nicht auszumachen, das Spiel spielte sich weitestgehend im Mittelfeld ab. Alles reine Nervensache…
In der 13. Minute dann die erste VfL-Gelegenheit: Amenyido drängt im Zentrum nach vorn, legt ab auf den links einsprintenden Santos, dessen Schuss Männel per Fußabwehr entschärft und dann ist es Ballas, der den Nachschussversuch von Kerk zur Ecke blockt. Aber auch die Auer zeigten mit Nadelstichangriffen immer wieder an, dass mit ihnen jederzeit zu rechnen sein würde. So wie in der 22. Minute nach einer Ecke von Riese, als Kühn in höchster Bedrängnis auf der Linie klären konnte. Kurz darauf war es ex-Osnabrücker Testroet, der per Seitfallzieher auf das VfL-Tor draufhielt, Kühn hielt den Schuss sicher fest.
Und dann kommt der Moment der Führung: Amenyido wurde von Wolze erneut zentral geschickt und im Abkippmoment gefoult. Den anschließenden Freistoß in der 25. Minute zirkelte Sebastian Kerk mit seinem linken Fuß scharf links ins Tor. 1:0 Osnabrück!
In der Folge wogte das Spiel vor allem offensiv in Richtung VfL-Tor. Die Auer kamen immer wieder zu Eckbällen, setzten den VfL gehörig unter Stress. Gugganig, nach einem Kerk-Freistoß, am langen Pfosten und Multhaup kurz vor der Pause, hatten noch die besten VfL-Chancen auf eine höhere Führung aber mit den knappen 1:0 ging es in die Pause.
Die Auer änderten nur auf einer Position: Für Baumann kam Strauß in die Partie, beim VfL nach Cheftrainer Markus Feldhoff keine Änderungen an der Aufstellung vor.
Der FCE kam aufgrund des Rückstandes etwas aktiver aus der Kabine, der VfL abwartender. Trotzdem suchten Kerk, Amenyido oder Multhaup in der Anfangsviertelstunde der zweiten Hälfte, wo es möglich war, ihre Gelegenheiten. Wirklich gefährlich wurden die Angriffsbemühungen bis zur 60. Minute aber nicht.
Schrecksekunde in der 63. Minute: Ajdini mit schwerem Fehler im Spielaufbau, Zolinski läuft allein auf Kühn zu, aber „Pipo“ bleibt eiskalt und entschärft das Eins-gegen-Eins-Duell.
Kurz darauf wurde Aue-Stürmer Nazarov eingewechselt und erzielte mit seinem ersten Kopfball nach Eckstoß den 1:1 Ausgleich. Rund 25 Minuten blieben den „Lila-Weißen“ für einen weiteren Treffer.
Die Hoffnung auf den direkten Klassenerhalt erstarben in der 76. Minute als Nazarov den Doppelpack schnürte, weil ein Fehler im Mittelfeld den Auer Angriff provozierte und es die VfL-Hintermannschaft nicht schaffte, den Torschuss entscheidend zu stören. Der Ball schlug am langen Pfosten ein.
In der 82. Minute brachte Niklas Schmidt, der zuvor für Kerk eingewechselt wurde eine gute Ecke auf Heider, aber Männel klärte den Ball auf der Linie. Der VfL rannte weiter an, versuchte alles, aber offensiv gelang den Mannen in Gelb zu wenig.
Als die reguläre Spielzeit abgelaufen war wurden noch einmal vier Minuten Nachspielzeit angzeigt aber es nützte alles nicht. Am Ende stand die erste Auswärtsniederlage von VfL-Cheftrainer Markus Feldhoff und die Gewissheit, nun in der Relegation gegen den FC Ingolstadt um den Verbleib in der 2. Bundesliga kämpfen zu können.
Das Hinspiel steigt am kommenden Donnerstag.
Aufstellung VfL: Kühn – Trapp, Gugganig, Ajdini, Wolze – Reis, Blacha (Henning, 78.), Amenyido (Müller, 78.), Multhaup (69. Heider) – Kerk (Schmidt, 75.), Santos
Aufstellung FC Erzgebirge Aue: Männel – Breitkreutz, Gonther, Ballas, Hochscheidt – Riese, Fandrich, Baumgart (Strauß, 46.; Baumann, 88.), Krüger (Härtel, 38.) – Testroet (Nazarov, 64.), Zolinski
Verwarnungen:
VfL:
FC Erzgebirge Aue: Gonther (28.), Zolinski (86.)
Ecken:
VfL: 6
FC Erzgebirge Aue: 12