Am Freitag trifft der VfL im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres auf den Karlsruher SC (Anpfiff: 18:30 Uhr). Die positiven Leistungen in den beiden Testspielen im Trainingslager möchte die Mannschaft nun weiter bestätigen. Der Vorbericht.
Die Ausgangslage
Der KSC steht nach der Hinrunde auf dem zwölften Platz der 2. Bundesliga. Mit 21 Punkten befindet man sich allerdings nur vier Zähler vor Hansa Rostock und somit dem Relegationsplatz, weswegen sich das Team nicht auf die eigentlich solide Hinrunde ausruhen darf. Anfänglich gab es einige Schwierigkeiten, doch im Laufe der Saison fand das Team immer besser zueinander und ist seit nunmehr fünf Spielen ungeschlagen. Grund dafür ist die wieder erstarkte Offensive, welche in dem Zeitraum der ungeschlagenen Serie ganze 13 Tore erzielte. Zu 30 geschossenen Treffern in der Hinrunde kommen allerdings auch 30 Gegentore hinzu. Dies erklärt auch, warum es bisher nicht zu einer besseren Platzierung in der Tabelle reicht.
Dazu verspielten die Badener zu viele Führungen in der Hinrunde. Sieben Mal reichte es nicht zum Sieg, drei Mal davon ging das Spiel sogar noch verloren. Hätte der KSC jede dieser Führungen über die Zeit gerettet, wäre man sogar Tabellenführer.
Die wichtigsten Spieler in der bisherigen Spielzeit waren zum einem Abwehrchef Marcel Franke, welcher die Liste der passsichersten Spieler der 2. Bundesliga anführt, Mittelfeldmann Paul Nebel, der die meisten intensivsten Läufe nimmt und jedes Spiel absolvierte und schließlich das Angriffsduo um Budu Zivzidadze und Fabian Schleusener, welche ein Drittel der Tore für die Badener geschossen haben.
Die Lila-Weißen kehren nach einem positiv verlaufenen Trainingslager in den Zweitliga-Alltag zurück. Die Testspielerfolge gegen Twente Enschede (2:2) und dem FC St. Pauli (3:1) geben Mut für den Start in die Rückrunde. Besonders die beiden Neuzugänge Lex Tyger Lobinger und Athanasios Androutsos zeigten bereits ihren Mehrwert. Aber nicht nur die Testspiele geben Mut, auch die letzten Ergebnisse in der Liga bewiesen, dass der VfL konkurrenzfähig ist. Gegen Hertha und St. Pauli holte man jeweils einen Punkt.
Ein Gegentreffer in den letzten beiden Spielen gegen harte Gegner spricht eine deutliche Sprache für die in der Defensive zuvor anfällige Mannschaft. Cheftrainer Uwe Koschinat hat dem Team somit schon seinen Stempel aufgedrückt, indem der Fokus zunächst auf die defensive Stabilität gelegt wurde. In den Testspielen zeigten sich zudem auch Verbesserungen im Offensivspiel und eine höhere Unberechenbarkeit.
Weiterhin belegt der VfL den ersten Platz in der Statistik der gewonnenen Zweikämpfe. Erik Engelhardt und Florian Kleinhansl führen hierbei die Tabelle bei den Spielern an. Nun gilt es, dass auch die Flügelspieler um Chris Conteh und Noel Niemann ihr Tempo nutzen, um Gefahr vor das Tor zu bringen. Mit 36,23 km/h steht Conteh an der Spitze der schnellsten Spieler der Liga, Niemann ist mit 36,02 gemessenen km/h auf Platz 4.
Die Bilanz
28-mal trafen die beiden Klubs aufeinander. Der KSC gewann zehnmal, der VfL nur in neun Fällen. Dabei teilte man sich in neun Partien die Punkte. Im Auftaktspiel der laufenden Saison an der Bremer Brücke setzten sich die Karlsruher knapp mit 3:2 durch und konnten somit die Bilanz auf ihre Seite ziehen. Den höchsten Sieg gegen die Baden-Württemberger setzte es 2019, als man in den eigenen vier Wänden 3:0 gewann.
Das Personal
Bashkim Ajdini fehlt aufgrund seiner fünften gelben Karte aus dem Spiel gegen Hertha BSC. Zudem wird Timo Beermann aufgrund der individuellen Belastungssteuerung nicht zur Verfügung stehen.
Stimmen zum Spiel
Uwe Koschinat:
Über die Umstellung zur Kälte: „Ich glaube die Jungs haben das sehr schnell angenommen, das sind nun mal die Gegebenheiten, mit denen wir hier in Deutschland leben müssen. Insofern war es herausragend, dass wir gestern bereits auf dem Schinkelberg trainieren durften und die Platzverhältnisse hervorragend waren. Wir brauchen sicherlich noch diese Woche, um uns an die Temperaturen zu gewöhnen.“
Über die Bedeutung jedes einzelnen Spiels: „Wir haben einen großen Rückstand aufzuholen und es gibt keine Bonusphase in der Rückrunde, in der du sagen kannst, es sind Spiele mit nicht so großer Bedeutung. Mit der Ausganssituation haben wir uns stark auseinandergesetzt. Für uns gilt es eben dermaßen stark und gut aufzutreten inhaltlich, dass Punkte logisch werden und dann da zu sein, wenn andere schwächeln.“
Über den Konkurrenzkampf: „Im Tor wird Philipp Kühn stehen, dass habe ich der Gruppe gestern mitgeteilt. Auf vielen Positionen haben wir einen starken Konkurrenzkampf und die Schwierigkeit, nur 20 Spieler in den Kader nehmen zu dürfen.“
TV und Radio
Der Pay-TV-Sender sky überträgt die Partie im Einzelspiel. Das Liveradio der Lila-Weißen berichtet Live aus dem Stadion und meldet sich kurz vor Anpfiff unter www.vfl.de/liveradio.
Text: Paul Dornbusch
Bild: Philip Dauwe