6. Spieltag
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Vorbericht vor Auswärtsspiel beim SV Waldhof Mannheim
Nach der Punkteteilung im Heimspiel gegen die Zweitvertretung von Hannover 96 tritt die Mannschaft des VfL an diesem Samstag im Carl-Benz-Stadion gegen den SV Waldhof Mannheim an (Anpfiff 14:00 Uhr). Bei den Gastgebern wird nach der Entlassung von Marco Antwerpen am Anfang der Woche mit Bernhard Trares ein neuer Trainer auf der Bank Platz nehmen.
Der Gegner
Der SV Waldhof Mannheim vermeldete am vergangenen Dienstag als erster Drittligaverein eine Trainerentlassung in der noch jungen Saison. Marco Antwerpen, der den Cheftrainerposten erst im vergangenen Winter übernahm und Mannheim vor dem Abstieg in die Regionalliga Südwest rettete, musste nach dem schwachen Saisonstart mit nur zwei Punkten aus den ersten fünf Spielen und dem daraus resultierenden letzten Tabellenplatz in der Liga, sowie dem überraschendem Aus im Landespokal gegen den Siebtligisten VfR Gommersdorf (0:1) seine Sachen packen. Im Sommer wurde der Vertrag mit dem 52-Jährigen, der als Spieler unter anderem für Preußen Münster und Fortuna Köln auf Torejagd ging, nach der Rettung in der Vorsaison noch verlängert. Sportchef Anthony Loviso, der selbst erst seit dem 12. September bei den Mannheimern aktiv ist, musste also nun auf Trainersuche gehen und stellte am Mittwochnachmittag mit Bernhard Trares einen alten Bekannten als Nachfolger vor, der mit den Mannheimern 2019 aus der Regionalliga in die 3. Liga aufstieg. Als Co-Trainer von Bruno Labbadia konnte er beim Hamburger SV und dem VfB Stuttgart bereits Bundesliga-Erfahrung sammeln. Außerdem war er von November 2020 bis April 2021 für eine halbes Jahr Cheftrainer der Würzburger Kickers in der 2. Bundesliga. Die Mannheimer, für die er auch als Spieler aktiv war, soll er nun wieder auf die Erfolgsspur bringen.
Der Verein aus der zweitgrößten Stadt Baden-Württembergs, der im namensgebenden Stadtteil Waldhof zu Hause ist, konnte 2019 den Aufstieg in die 3.Liga und damit nach 16 Jahren die Rückkehr in den Profifußball feiern. Die erfolgreichste Phase des Vereins spielte sich in den achtziger Jahren ab, als die Mannheimer von 1983 bis 1990 durchgehend in der ersten Bundesliga spielten. Dies war die längste, aber auch einzige Phase, in der die Blau-Schwarzen in der obersten deutschen Fußballiga ansässig waren. Seit der Rückkehr in die dritte Liga konnte Mannheim, mit Ausnahme der letzten Saison, immer einen einstelligen Tabellenplatz verbuchen.
Im Transfersommer verstärkte man sich unter anderem mit Ex-Osnabrücker Maximilian Thalhammer und Felix Lohkemper vom 1.FC Nürnberg. Zudem konnte man leihweise die beiden Defensivspieler Manuel Braun (VfL Wolfsburg) und Henning Matriciani (FC Schalke 04) verpflichten. Auf der Abgangsseite musste man beispielsweise die Stammspieler Laurent Jans (SK Beveren) und Bentley Baxter Bahn (Alemannia Aachen) ablösefrei ziehen lassen.
Mit Terrence Boyd konnte man den Toptorschützen der letzten Saison (7 Tore in 18 Spielen) halten. Der 33-jährige kam erst im Januar vom Erzrivalen 1.FC Kaiserslautern zu den Blau-Schwarzen. Seitdem ist er unangefochtener Stammspieler und erste Anspielstation im Offensivspiel der Mannheimer. In dieser Saison bestritt der US-Amerikaner in fünf Spielen bereits 50 Luftzweikämpfe und steht damit im ligaweiten Vergleich auf Platz eins der Statistik. Sein erstes Saisontor konnte Boyd im letzten Saisonspiel verbuchen, als man sich 1:1 gegen Hansa Rostock trennte. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Mannschaft ist Kapitän Marcel Seggert. Der 30-Jährige spielte bereits in der Jugend bei den Mannheimern und ist nach Zwischenstationen in Hoffenheim, Mainz und Sandhausen seit 2019 wieder zurück beim Sportverein. Mit 295 Einsätzen ist er zudem auf Platz 5 der Rekordspielerliste des Vereins.
Die Ausgangslage
Nach dem enttäuschenden Saisonstart und dem späten Gegentreffer zum Unentschieden gegen Hansa Rostock, wollen die Gastgeber nun unter Führung von Trainer Bernhard Trares den ersten Saisonsieg einfahren. Allerdings bilden die Mannheimer mit bislang nur vier erzielten Toren die zweitschlechteste Offensive der Liga. Auch der VfL will nach zuletzt zwei Unentschieden den zweiten Sieg der laufenden Spielzeit holen. Mit insgesamt 81 Torschüssen lieferte der VfL in bislang fünf Spieltagen die drittmeisten im ligaweiten Vergleich. Daraus resultierten aber bislang nur sechs Tore für die Lila-Weißen. Ebenfalls auf Platz drei im Ligavergleich steht der VfL in der Ballbesitzstatistik (56,21%). Die Mannheimer überlassen das Spiel meist lieber dem Gegner und belegen mit 48,97% nur Platz 15 in dieser Kategorie. Es kann also erwartet werden, dass auch am Samstag die Lila-Weißen im Laufe des Spiels in der Ballbesitzstatistik überlegen sein werden, wenn über 650 Fans der Osnabrücker den weiten Weg nach Mannheim ins Carl-Benz-Stadion auf sich nehmen werden. Auf die Unterstützung der Fans kann sich die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat also wieder einmal verlassen.
Die Bilanz
Beide Mannschaften trafen bislang in 17 Partien aufeinander. Dabei musste sich der VfL zehnmal geschlagen geben und durfte selbst fünfmal als Sieger vom Platz gehen. In zwei Duellen trennte man sich mit einem Remis. Die letzten beiden Duelle fanden in der Aufstiegssaison des VfL 2022/2023 statt. Dort konnte der VfL zu Hause an der Bremer Brücke 5:0 gewinnen und auswärts einen 2:0-Sieg einfahren. Die Ergebnisse der jüngeren Vergangenheit sprechen also für die Osnabrücker.
Das Personal
Beim VfL fällt weiterhin Bryang Kayo (Bänderverletzung) aus. Dieser konnte diese Woche allerdings bereits das Lauftraining wieder aufnehmen. Ansonsten ist der Einsatz von Chance Simakala (Adduktorenbeschwerden) fraglich. Der 27-Jährige musste das Mannschaftstraining unter der Woche teilweise aussetzen. Trainer Uwe Koschinat konnte im Spieltagsinterview noch keine Prognose für einen möglichen Einsatz am Samstag treffen.
„Die Spiele sind unheimlich intensiv und es ist schon so, dass Chance mit dieser Sehnenreizung im Adduktorenbereich schon länger zu kämpfen hat. Das ist es auch, was noch nicht dieses ganz regelmäßige Training mit der Intensität zulässt, die wir gerne gehabt hätten, um ihn noch weiterzuentwickeln. Und wir mussten diese Woche einfach einsehen, dass es in der Schmerzbelastung keinen Sinn hat, sodass er sehr individualisiert trainieren musste. Deswegen kann ich noch gar keine Prognose treffen, wie das Richtung Samstag sein wird.“
Bei den Gastgebern werden die Defensivleute Manuel Braun (Muskelfaserriss), Niklas Hoffmann (Anriss der Plantarsehne) und Malte Karbstein (Innenbandverletzung) fehlen. Ansonsten kann Neucoach Bernhard Trares auf den kompletten Kader zurückgreifen.
Stimme zum Spiel
Im Hinblick auf den stattgefundenen Trainerwechsel bei den Gastgebern musste sich das Trainerteam rund um Uwe Koschinat im Laufe der Woche in ihrer Spieltagsvorbereitung neu sortieren.
„Ich finde es sehr schwer einzuschätzen, ob dieser Trainerwechsel jetzt tatsächlich ganz viele Kräfte freisetzen wird. Ein ist ja klar, dass Marco Antwerpen mit seinem Team diesen Kader zusammengestellt hat. Und, dass er den Klub vor dem Abstieg aus der dritten Liga im letzten Jahr bewahrt hat. Jetzt müssen wir uns natürlich auf eine vollkommen neue Situation einstellen. Der Kader der Waldhöfer ist sehr breit gespickt mit vielen Spielern, die im Dritt- und Zweitligabereich schon Fuß gefasst haben. Insofern sind da jetzt ganz viele Optionen denkbar. Da wird jetzt auch eine gewisse Aufbruchstimmung im Stadion sein, ob sich die auf die Mannschaft überträgt, kann ich noch sehr schwer einschätzen. Fakt ist aber, dass das Spiel jetzt deutlich schwieriger vorzubereiten ist als ein Spiel, bei dem du irgendwo schon so eine relevante Aussage treffen kannst auf der Basis der letzten Spiele.“
Der neue Trainer der Mannheimer, Bernhard Trares erwartet ebenfalls eine Aufbruchstimmung im Carl-Benz-Stadion und möchte durch spielerische Lösungen zu Torchancen kommen.
„Das wird schon ein richtig heißer Tanz. Wir müssen trotzdem unsere Nerven behalten und dürfen uns da nicht leiten lassen. Wir müssen versuchen fußballerisch und spielerisch in der Kombination Lösungen zu finden, um Torchancen zu bekommen.“
Es wird also eine heiße Atmosphäre auf und neben dem Platz von beiden Trainern erwartet. Für den VfL ist die ungewöhnliche Spielvorbereitung laut Uwe Koschinat auch eine Chance das eigene Spiel wieder mehr in den Fokus zu stellen.
„Wir haben gar keine Möglichkeit zu spekulieren. Wir wollen nun eine Strategie entwickeln, die unser eigenes Spiel sehr stark in den Vordergrund stellt. Und das ist mit Sicherheit dann eine Lösung, die ist alternativlos. Und es ist natürlich auch eine riesige Chance unser eigenes Spiel, losgelöst vom Gegnerverhalten, nochmal in den Vordergrund zu stellen.“
TV und Radio
Der Pay-TV-Sender MagentaSport überträgt die Partie ab 13:45 live im Einzelspiel, sowie in der Konferenz. Das Liveradio der Lila-Weißen meldet sich kurz vor Anpfiff unter www.vfl.de/liveradio.
Spielbericht zum Auswärtsspiel beim SV Waldhof Mannheim
Nach einer ersten Halbzeit, in der die Gastgeber aus Mannheim kaum Ballbesitzanteile hatte und der VfL spielbestimmend war, mussten sich die Lila-Weißen trotz einer zwischenzeitlichen 2:1-Führung in letzter Sekunde mit 2:3 geschlagen geben. Der Spielbericht.
Der VfL startete von Anfang an als spielbestimmende Mannschaft in die Partie und konnte in der Anfangsphase auch die ersten Offensivakzente setzen, ohne dabei aber richtig gefährlich vor dem Tor von Jan-Christoph Bartels, den Schlussmann der Mannheimer, zu werden. Die Führung der Gastgeber in der 22. Minute durch Felix Lohkemper kam dann fast aus dem Nichts. Einzig Martin Kobylanski konnte Torwart David Richter eine Minute vorher durch seine Direktabnahme, nach Flanke von Lohkemper, herausfordern. Eine Minute später war es dann Lohkemper selbst, der nach der flachen Hereingabe von Linksverteidiger Sascha Voelcke nur noch den Fuß hinhalten muss und den Führungstreffer erzielte (22‘). Die Antwort vom VfL folgte dann aber prompt, als Lars Kehl den Ball im Mittelfeld zugespielt bekam und den völlig freistehenden Niehoff auf der rechten Seite sah. Dessen Hereingabe landete dann vor perfekt bei Joël Zwarts, der den Ball mit links ins Tor beförderte und seinen zweiten Saisontreffer markierte (25‘).
Nach dem Ausgleichstreffer kam Jannes Wulff in der 35. Minute noch zu einer Abschlusschance an der Strafraumkante. Erik Engelhardt legte zuvor quer auf Osnabrücks Mittefeldmann ab. Der Ball landete dann nur knapp rechts neben das Tor. In der Schlussphase der ersten Halbzeit hatte dann nur noch der VfL den Ball und konnte diesen nach Belieben hin und her schieben. Richtig gefährlich wurde es aber nicht mehr.
Zur zweiten Halbzeit brachte der neue Coach der Mannheimer, Bernhard Trares, mit Terrence Boyd, Maximilian Thalhammer und Tim Sechelmann gleich drei frische Kräfte. Die Mannheimer zeigten in der Folge ein anderes Gesicht und gingen nun mit der vordersten Offensivreihe ins Pressing. Dies eröffnete aber auch Räume in der Offensive für den VfL, die Lars Kehl in der 55. Minute für sich nutzen konnte. Nachdem Engelhardt den Ball im Mittelfeld gewann, kam der Ball zu Kehl. Mit Tempo dribbelte er auf den Strafraum zu. Als er sah, dass seine Mitspieler Wulff und Zwarts zugestellt waren, zog er einfach selbst ab. Sein Schuss schlug unten links in den Maschen ein. Bartels war machtlos.
Nach dem Führungstreffer zog sich die Mannschaft von Uwe Koschinat dann jedoch etwas zurück in die eigene Hälfte und überließ nun den Mannheimern das Spiel. In deren Offensivspiel machte sich vor allem die Einwechslung von Terrence Boyd bemerkbar, der seinen wuchtigen Körper immer wieder in Einsatz bringen konnte und zu Abschlusssituation kam. Ab der 70. Minute machten die Hausherren dann richtig Druck und schlugen immer wieder Flanken in den Strafraum der Lila-Weißen. Nachdem eine dieser Situation zunächst zur Ecke geklärt werden konnte, resultierte aus dieser in der 76. Minute der Ausgleich der Mannheimer. Die Ecke von Kobylanski wurde auf den Kopf von dem zuvor eingewechselten Samuel Abifade geschlagen, dieser traf zunächst nur seinen Mitspieler Maximilian Thalhammer. Der Ex-Osnabrücker schaltet dann aber blitzschnell und damit schneller als die Verteidigung des VfL, sodass er im Fünfmeterraum zum 2:2 einnetzen konnte (76‘).
In der Schlussphase machten die Mannheimer dann nochmal Druck und hatten am Ende auch das nötige Glück, als ein Abschluss von Lukas Klünter in der Nachspielzeit vom Pfosten vor die Füße von Terrence Boyd fiel. Der Stürmer ließ sich die Chance nicht nehmen und netzte den Ball, frei vor Keeper David Richter, als Schlusspunkt der Partie zum 3:2 ein (90+2‘).
Am Ende verliert der VfL eine Partie, in der man in der ersten Halbzeit zwar deutlich überlegen war und mit dem 2:1 in der Hand hatte. Die Hausherren investierten gerade in der Schlussphase mehr ins Offensivspiel investiert und nutzen das Spielglück zum 3:2-Siegstreffer. Für den VfL geht es nach diesem herben Rückschlag direkt am Dienstag weiter. Dann erwartet man an der Bremer Brücke den Aufsteiger FC Energie Cottbus und dessen Cheftrainer Pele Wollitz.
Tore:
1:0 (Lohkemper 22‘), 1:1 (Zwarts 25‘), 1:2 (Kehl 55‘), 2:2 (Thalhammer 76‘), 3:2 (Boyd 90+2‘)
SV Waldhof Mannheim
Bartels – Klünter , M.Seegert, Matriciani, Voelcke (Sechelmann 46‘) -Benatelli (Thalhammer 46‘), Rieckmann, Lohkemper (Arase 81‘), Kobylanski, Shipnoski (Abifade 70‘) – Okpala (Boyd 46‘)
VfL Osnabrück
Richter- Niehoff, Beermann, Wiemann, Karademir, Conus (Gyamfi 83‘) – Gnaase, Kehl (Tesche 78‘) – J. Wulff (Müller 84‘), Zwarts (Beyer 78‘), Engelhardt
Spielplan
VfL Osnabrück | 2:0 | Rot-Weiss Essen |
18. Spieltag
So. 15.12.2024 Anstoß: 16:30 Uhr
Bremer Brücke Zum Matchcenter > |
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SC Verl | vs. | VfL Osnabrück |
19. Spieltag
So. 22.12.2024 Anstoß: 16:30 Uhr
SPORTCLUB Arena Zum Matchcenter > |
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Sportfreunde Lotte | vs. | VFL Osnabrück |
Freundschaftsspiel
So. 05.01.2025 Anstoß: 12:00 Uhr
Stadion am Lotter Kreuz Zum Matchcenter > |