22. Spieltag


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Vorbericht für das Auswärtsspiel bei der SpVgg Unterhaching
Am Sonntagnachmittag trifft der VfL Osnabrück im uhlsport Park auf die SpVgg Unterhaching und damit auf einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Ein Blick auf die Tabelle reicht also aus, um die Wichtigkeit der Partie erkennen zu können. Der Vorbericht.
Der Gegner
Seit dem letzten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften Ende September 2024 ist auf beiden Seiten viel passiert. So sitzen im Vergleich zur Partie am 3. Spieltag zwei neue Gesichter auf der jeweiligen Trainerbank. Nachdem beim VfL mittlerweile bekanntlich Marco Antwerpen die Cheftrainerposition bekleidet, wurde in Unterhaching am dritten Januar diesen Jahres Heiko Herrlich als neuer Chefcoach vorgestellt. Zuvor war Marc Unterberger in dieser Position tätig und erreichte mit seinem Team in der vergangenen Saison in der 3.Liga den neunten Tabellenplatz. Auch der Start in die aktuelle Spielzeit erfüllte zunächst die Erwartungen. So stand man nach vier Spieltagen mit zwei Siegen und sieben Punkten auf dem 10. Tabellenplatz. Seitdem wartet man jedoch vergeblich auf den dritten Saisonsieg bei den Hachingern. Einzig im Landespokal konnte man einen 3:1-Auswärtserfolg gegen den Rivalen 1860 München feiern. Im Ligaalltag folgten jedoch auch unter Sven Bender, der nach der Entlassung von Unterberger die Mannschaft interimsweise für drei Spiele vor der Winterpause übernahm, weiterhin Niederlagen und vereinzelte Unentschieden, sodass man sich seit dem 9. Spieltag tabellarisch in der Abstiegszone befindet.
Im Winter verstärkte man sich leihweise mit den beiden Mittelstürmern Leander Popp und Fabio Torsiello. Während Popp bei Greuther Fürth insgesamt 61 Einsatzminuten in der 2.Bundesliga vorweisen kann, stand Torsiello beim SV Darmstadt 98 in der Hinrunde lediglich viermal im Kader, wurde aber primär in der zweiten Mannschaft eingesetzt, wo er in 17 Partien neun Torbeteiligungen in der Hessenliga feiern konnte. Beide standen am vergangenen Wochenende bei der Partie gegen den FC Ingolstadt direkt in der Startelf. Im Vergleich zum Aufeinandertreffen in der Hinrunde ist zudem noch ein weiterer Spieler neu im Kader der Hachinger. Der zuletzt vereinslose Johannes Geis wechselte Mitte Oktober zu der Spielvereinigung und brachte für das defensive Mittelfeld die Erfahrung aus 155 Zweitliga- und 121 Bundesligaspielen mit. Seit seiner Ankunft avancierte der 31-Jährige direkt zum Stammspieler und stand in 92% der Fälle in der Anfangsformation. Pausieren musste Geis nur am vergangenen Spieltag, bei dem er leicht angeschlagen ausfiel. Ein weiterer Dauerbrenner beim kommenden Gegner des VfL ist Mittelstürmer Julian Kügel. Der 27-Jährige stand in allen 21 Drittligaspielen in der Startelf und konnte dabei neun Torbeteiligungen (5 Tore, 4 Vorlagen) für sein Team beisteuern. Damit führt Kügel nicht nur in beiden Kategorien die interne Rangliste an, sondern war auch an 38% der bisherigen Saisontore direkt beteiligt.
Beim 4:2-Heimspielsieg des VfL in der Hinrunde traf jedoch ein anderer Spieler gleich doppelt für die Hachinger. Ausgerechnet Ex-Osnabrücker Luc Ihorst erzielte seine einzigen beiden Saisontreffer an seiner alten Wirkungsstätte und sorgte damit für die zwischenzeitliche 2:1-Führung für seine Mannschaft. Durch die Treffer von Erik Engelhardt, Dave Gnaase und Joel Zwarts drehte der VfL jedoch die Partie und holte somit den ersten Saisonsieg. Daraufhin folgten jedoch bislang nur drei weitere Siege und sieben Unentschieden für den VfL, sodass die Partie bei der ebenfalls schwächelnden Spielvereinigung (2 Siege, 8 Unentschieden) am Sonntag ein echtes Abstiegskampfduell werden könnte.
Die Ausgangslage
Trotz der misslichen Tabellenlage befindet sich der VfL seit der Amtsübernahme von Marco Antwerpen im Aufschwung. Seit vier Spieltagen hat der 53-Jährige die Verantwortung bei den Lila-Weißen übernommen und ist seitdem, auch dank des 0:0-Unentscheiden in Aue am vergangenen Spieltag, immer noch ungeschlagen. In der Formtabelle der letzten vier Spieltage steht der VfL auf dem sechsten Tabellenplatz. Ein Erfolgsfaktor ist unter anderem die gestärkte Defensive. So spielte man zweimal zu null und lies im Vergleich zur restlichen Saison circa drei Torschüsse weniger pro Partie zu.
Auch die Winterneuzugänge stellten sich in den vergangenen zwei Partien bereits als Verstärkung heraus. In der Innenverteidigung überzeugte Jannik Müller bislang mit einer durchschnittlichen Passquote von 92,6%. Durch den bundesligaerfahrenden Defensivmann spielt der VfL nun auch in der Realformationen in der Verteidigung eine Dreierkette. Zuvor positionierte sich Kofi Amoako in den Spielen gegen Rot-Weiss Essen und dem SC Verl in der Position des Innenverteidigers etwas offensiver als der 31-Jährige Winterneuzugang. Dadurch konnten die beiden Außenverteidiger Niklas Niehoff und Niklas Kölle in den beiden Rückrundenspielen auf ihren Positionen offensiver agieren. Wie wichtig dies für das Osnabrücker Spiel ist, zeigte sich vor allem bei der Partie gegen den SV Sandhausen, in der Niehoff immer wieder die rechte Außenbahn hochsprintete und damit zweimal die Vorlage zum Torerfolg kreieren konnte. Dies versuchte auf der Gegenseite auch sein Kompagnon Kölle und kann somit nach zwei Einsätzen über die volle Distanz eine Gesamtlaufleistung von 22,4km und 121 Ballaktionen vorweisen.
Auch beim kommenden Gegner konnten die Winterneuzugänge direkt überzeugen. Leander Popp ging bei der 3:1-Auswärtsniederlage beim FC Ingolstadt am vergangenen Wochenende in die zweitmeisten Dribblings des Spieltags und schloss 75% davon erfolgreich ab. Nicht nur auf den 19-jährigen Neuzugang sollte die lila-weiße Defensive also am Sonntag aufpassen. Auch in der Luft sorgen die Hachinger für Gefahr. Siebenmal brachte man gegen die Schanzer letzten Sonntag den Ball per Kopf auf das gegnerische Tor. Keine andere Mannschaft konnte diesen Wert überbieten. Besondere Beachtung bedarf dabei Mittelstürmer Julian Kügel, nicht nur ist dieser, wie bereits erwähnt, der Toptorschütze der Spielvereinigung, sondern bestritt in dieser Spielzeit bisher auch die meisten Zweikämpfe aller Drittligaakteure (488). Insgesamt 197 davon führte der gebürtige Pförringer in der Luft aus und erzielte zwei seiner fünf Saisontore per Kopf.
Die größte Schwachstelle des Teams ist dagegen die Defensive. Torwart Konstantin Heide hat stets intensive Arbeitstage im Kasten der Hachinger. 322 Torschüsse gingen bislang auf das Tor des 19-Jährigen. Kein anderer Keeper wurde bislang so oft herausgefordert. Somit kommt es wenig überraschend, dass man ebenfalls die meisten Gegentoren (43) der Liga einstecken musste. Für Trainer Herrlich wird also die wichtigste Aufgabe sein, schnellstmöglich die Defensive zu stabilisieren. Ob dies bereits am Sonntag gelingt, wird sich ab 16:30 Uhr im 15.052 zuschauerfassendem uhlsport Park zeigen. Dabei fielen in der Historie des Duells stets viele Tore.
Die Bilanz
Der VfL kann in den Duellen mit der Spielvereinigung eine positive Bilanz vorweisen. Elf von insgesamt 21 Duellen konnte man gewinnen. Fünfmal trennte man sich mit einem Remis und genauso oft musste man eine Niederlage hinnehmen. Dabei sind bei diesem Duell Tore garantiert. Insgesamt 37 Treffer schossen die Lila-Weißen gegen Unterhaching bisher und mussten dabei 29 Gegentore hinnehmen. Keine Partie zwischen den beiden Vereinen ging bislang torlos aus.
Das Personal
Bei den Gastgebern muss Trainer Heiko Herrlich nur auf den angeschlagenen Boipelo Mashigo (Rückenverletzung) verzichten. Ansonsten kann er auf alle Akteure des 34-Mann großen Kaders zurückgreifen.
Beim VfL durfte Marco Antwerpen am Donnerstagvormittag ein neues Gesicht auf dem Trainingsplatz begrüßen. Torhüter Niklas Sauter komplettiert das Osnabrücker Torhüterteam. Antwerpen freut sich das der 21-Jährige Schlussmann zukünftig das lila-weiße Trikot trägt. „Er ist ein talentierter junger Torhüter, den wir jetzt auch weiterentwickeln möchten, der aber auch schon Erfahrungen in der 3. Liga gesammelt hat. Und dementsprechend freuen wir uns, dass er jetzt da ist.“ Verzichten muss Antwerpen am Sonntag auf die beiden erkrankten Robert Tesche und Felix Langhammer. Ansonsten sind alle Spieler fit und einsatzbereit.
Stimmen zum Spiel
Nach dem zuletzt positiven Lauf geht Antwerpen die anstehende Partie selbstbewusst an und ist zuversichtlich, dass die begonnene Serie auch am Sonntag fortgeführt wird. „Wir wissen, wie unsere aktuelle Situation ist und wir wollen Spiele gewinnen. Dementsprechend fahren wir jetzt auch nach Haching, um dort ein Fußballspiel zu gewinnen und die drei Punkte zu holen. Ich glaube wir haben die Qualität dazu und genauso wollen wir das Spiel dann auch angehen.“
Unter der Woche konzentrierte man sich in der Vorbereitung vor allem mit der eigenen Spielidee, mit der man die Hachinger vor Schwierigkeiten stellen will. „Ich glaube, dass es grundsätzlich erstmal so ist, dass wir dem Gegner auch sehr viel Probleme mit unserem eigenen Spiel bereiten und die Mannschaften wahrscheinlich sich auch auf uns einstellen müssen. Von daher freuen wir uns auf das Spiel, es wird eine Herausforderung, aber wir fahren nach Haching, um das Spiel zu gewinnen!“
TV und Liveradio
Der Pay-TV Sender Magentasport überträgt die Partie live ab 16:15 Uhr. Das Liveradio der Lila-Weißen meldet sich wie gewohnt wenige Minuten vor Anpfiff. Ansonsten können VfL-Fans das Spiel sowohl über den Liveticker in der App oder auf der Website als auch auf der Plattform X verfolgen.
VfL holt wichtigen Auswärtssieg in Unterhaching
Der VfL Osnabrück konnte am Sonntagnachmittag gegen die SpVgg Unterhaching einen wichtigen 3:2-Auswärtssieg feiern. Nachdem man in den ersten 60 Minuten die klar überlegende Mannschaft war, trafen die Gastgeber in der Schlussphase doppelt und ließen so nochmal Spannung im uhlsportPark aufleben. Der Spielbericht.
Einen Wechsel nahm Marco Antwerpen in der Startelf vor. Kofi Amoako ersetzte den krank zu Hause weilenden Robert Tesche. Gleich zu Beginn der Partie ging es auf beiden Seiten heiß her. Schon in der dritten Minute konnten die Gastgeber gefährlich vor das Osnabrücker Tor kommen. Ein Steckpass der Hachinger landete auf den rechts durchstartenden Simon Skarlatidis. Der Außenbahnspieler zog mit dem Ball auf das Tor zu und versuchte den mitlaufenden Mitspieler anzuspielen. Im letzten Moment war jedoch Innenverteidiger Jannik Müller zur Stelle und klärte den Ball über das Tor (3‘). Nur eine Minute später wurde es dann auch auf der Gegenseite erstmals gefährlich. Bryang Kayo ließ zuerst seinen Gegenspieler auf der rechten Außenbahn aussteigen und spielte den Ball dann per Steckpass auf den einlaufenden Lars Kehl. Dessen Abschluss landete jedoch links neben dem Tor (4‘).
Nach weiteren guten Kombinationen der Osnabrücker in der Anfangsphase war es dann in der 17. Minute Bryang Kayo, der die knapp 500 mitgereisten VfL-Fans erstmals am Sonntagnachmittag jubeln ließ. Ein Fehlpass von Unterhaching-Torwart Konstantin Heide landete bei Lars Kehl, der direkt auf das Tor abzog. Heide war zwar schnell genug in der Ecke, konnte den Ball jedoch nicht festhalten, sodass dieser direkt vor die Füße vor dem goldrichtig gestandenen Kayo fiel. Aus fünf Metern musste dieser das Spielgerät nur noch im leeren Tor unterbringen (17‘).
Nach dem Führungstreffer waren die Lila-Weißen endgültig die spielbestimmende Mannschaft und kamen zudem immer wieder zu vielversprechenden Abschlüssen. Niklas Wiemann köpfte den Ball nach einem Eckball nur knapp über den Kasten (33‘) und Marcus Müller verwertete eine Flanke von Niklas Niehoff zunächst mit der Brust und brachte den Ball aus kurzer Distanz auf den Kasten von Heide, welcher jedoch per Fußabwehr zur Stelle war (35‘). Drei Minuten später war dieser allerdings chancenlos. So schoss Lars Kehl einen Freistoß aus gut 25 Metern direkt oben links in den Winkel und konnte somit seinen vierten Saisontreffer feiern (38‘). Der 22-Jährige war im Offensivspiel erneut Dreh- und Angelpunkt und brachte in den ersten 45 Minuten sechs Schüsse auf den Kasten von Konstantin Heide. Damit ging der VfL mit einer völlig verdienten 2:0-Führung in die Pause.
Auch zu Beginn der zweiten 45 Minuten kamen die Osnabrücker immer wieder zur vielversprechenden Abschlusschancen. In der 58. Minute kam Niklas Wiemann nach einem Eckball zum Abschluss, traf aber nur den Querbalken (58‘). Wenig später gab es dann noch eine Premiere. Nach einem Steckpass von Lars Kehl hatte Niklas Niehoff auf der rechten Seite am Ende nur noch Keeper Heide vor sich. Im Eins-gegen-Eins blieb der 20-Jährige eiskalt und schob den Ball rechts am Torwart vorbei zum 3:0 ins Tor. Somit feierte Niehoff nach sieben Vorlagen nun auch endlich sein erstes Tor für den VfL (66‘).
Die Antwort der Hachinger folgte allerdings prompt. Nach einer Ecke von Skarlatidis landete der Ball bei Timon Obermeier. Ansehnlich per Seitfallzieher beförderte der Innenverteidiger den Ball mit Wucht an Jonsson vorbei ins Tor (69‘). Durch den Anschlusstreffer spielten die Gastgeber nun entschlossener nach vorne und konnten durch den Ex-Osnabrücker Luc Ihorst erneut treffen. Nach einem Freistoß stand der Stürmer richtig und beförderte den Ball zum 2:3 in den Kasten von Jonsson, der zuvor am Ball vorbeiflog (79‘). Nur eine Minute später machte es sich die Spielvereinigung jedoch selbst schwer. Völlig unnötig ging der bereits verwarnte Manuel Stiefler in den Zweikampf an der linken Außenbahn und flog mit Gelb-rot zehn Minuten vor Schluss vom Platz (80‘). In den Schlussminuten versuchten die Hachinger mit vielen Hereingaben von beiden Seiten den Ausgleich zu erzielen. Doch die Osnabrücker Defensive hielt stand und konnte somit am Ende den ersten Auswärtssieg der Saison feiern.
Durch den Sieg steht man mit 22 Punkten nun nur einen Punkt hinter dem rettenden Ufer. Am nächsten Spieltag tritt man nach zwei Auswärtspartien in Folge wieder an der heimischen Bremer Brücke an. Am Sonntag, den 9. Februar, empfängt man unter Flutlicht die Zweitvertretung von Borussia Dortmund II (Anpfiff: 19:30 Uhr).
Tore:
0:1 (Kayo 17‘), 0:2 (Kehl 38‘), 0:3 (Niehoff 66’), 1:3 (Obermeier 69‘), 2:3 (Ihorst 80‘)
VfL Osnabrück:
Jonsson – Karademir, J. Müller (Beermann 73‘), Wiemann – Amoako, Niehoff (Ajdini 89‘), Kayo, Gnaase (Henning 70‘), N. Kölle – Kehl (Zwarts 70‘), M. Müller (Badjie 88‘)
SpVgg Unterhaching:
Heide – Schwabl (Maier 46‘), Obermeier, Knipping, Hennig – Skarlatidis (Ihorst 70‘), Stiefler, Waidner, Popp – Torsiello, Kügel
Spielplan
VfL Osnabrück | 0:1 | Hansa Rostock |
32. Spieltag
Mi. 09.04.2025 Anstoß: 19:00 Uhr
Bremer Brücke Zum Matchcenter > |
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Dynamo Dresden | 0:1 | VfL Osnabrück |
33. Spieltag
Sa. 12.04.2025 Anstoß: 14:00 Uhr
Rudolf-Harbig-Stadion Zum Matchcenter > |
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VfL Osnabrück | vs. | FC Ingolstadt 04 |
34. Spieltag
Sa. 19.04.2025 Anstoß: 16:30 Uhr
Bremer Brücke Zum Matchcenter > |