16. Spieltag

Heimspiel
VfL Osnabrück
20'
Wiemann
1:0
1
:
1
Alemannia Aachen
30'
Struji?
1:1
So. 01.12.2024 Anstoß: 13:30 Uhr

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„Angriffslustig“ gegen Alemannia Aachen

Am kommenden Sonntag trifft der VfL Osnabrück an der Bremer Brücke auf den Aufsteiger Alemannia Aachen (Anpfiff: 13:30 Uhr). Nach einer hitzigen Trainingswoche erwartet Cheftrainer Pit Reimers diese „Angriffslust“ auch am Sonntag auf dem Platz, um die wichtigen drei Punkte an der Brücke behalten zu können. Der Vorbericht.

Der Gegner
Mit dem Aachener Turn- und Sportverein Alemannia 1900 e.V., besser bekannt als Alemannia Aachen, trifft der VfL am kommenden Sonntag auf einen altbekannten Gast an der Bremer Brücke. Bereits 44-mal traf man in Pflichtspielen aufeinander. Das letzte Duell ist jedoch schon elf Jahre her. Dies liegt vor allem an der langen Durststrecke der Aachener, welche lange Dauergast in der 2. Bundesliga waren, doch nach finanziellen Schwierigkeiten zwei aufeinanderfolgende Abstiege verkraften und sich in der Saison 2013/14 in der Regionalliga West wiederfinden mussten. Es folgten zehn lange Jahre in der Viertklassigkeit, in denen man immer wieder oben mitspielen, jedoch nie die Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg feiern konnte. In der vergangenen Saison war es dann jedoch soweit: Mit 75 Punkten wurde man vor dem 1. FC Bocholt souverän Meister und feierte vor über 30.000 Zuschauern den Aufstieg in die 3. Liga am Tivoli. Damit konnte man neben den bisher sechs Pokalsiegen im Landespokal Mittelrhein und dem Sieg des damaligen Westdeutschen Pokals im Jahre 1967 den insgesamt achten Vereinstitel einfahren.

Zu den weiteren Vereinserfolgen gehören zudem die Vizemeisterschaften in der Bundesliga im Jahre 1969 und in der 2. Bundesliga im Jahre 2006. Zwei Jahre zuvor erreichte man das DFB-Pokalfinale in Berlin, bei dem man 2:3 gegen Werder Bremen verlor. Dadurch das Werder Bremen allerdings durch den Gewinn der Meisterschaft bereits für das internationale Geschäft qualifiziert war, spielte die Alemannia in der darauffolgenden Saison erstmals in der UEFA-Cup, in der man sensationell das Sechzehntelfinale erreichte.

In die aktuelle Saison startete man mit vier Siegen, sieben Unentschieden und vier Niederlagen. Damit steht man nach 15 Spieltagen mit 19 Punkten auf dem 14. Tabellenplatz. Einer der Erfolgsgaranten ist dabei Chefcoach Heiner Backhaus. Der 42-Jährige übernahm das Traineramt bei der Alemannia im September 2023. Mit ihm feierte man nicht nur den Aufstieg, sondern auch den Gewinn des Landespokal Mittelrhein, als man im Finale den Bonner SC mit 4:2 besiegte. Im Kader von Backhaus, der in seiner aktiven Spielerkarriere unter anderem in Tunesien, Zypern und Malta spielte, stehen auch zwei Ex-Osnabrücker. Seit Januar 2023 läuft Ulrich Bapoh im gelb-schwarzen Trikot auf. Zuvor bestritt der gebürtige Kameruner von 2020 bis 2022 insgesamt 34 Spiele für die Lila-Weißen. Für die Alemannia kann der 25-Jährige bisher in 35 Spielen zwei Tore und zwei Vorlagen vorweisen. Der zweite Ex-Osnabrücker bei den Aachenern ist Leandro Putaro. Der 27-Jährige wechselte erst im Sommer ablösefrei von der Hasestadt nach Aachen. Der Außenbahnspieler lief 27-mal im VfL-Trikot auf und konnte dabei ein Tor im Niedersachsenpokal erzielen. Für die Alemannia stand er bislang achtmal auf dem Rasen, konnte jedoch noch kein Startelfeinsatz feiern.

Die Ausgangslage
Alemannia Aachen geht mit einigen Herausforderungen in die nächste Partie. Die Schwarz-Gelben stellen aktuell die schwächste Offensive der 3. Liga. Lediglich 14 Tore aus 15 Spielen konnten sie bisher erzielen. Auch im Spielaufbau hapert es, was sich im geringsten Ballbesitzwert der Liga von nur 40,7 Prozent widerspiegelt. Die Lila-Weißen dagegen haben in der bisherigen Saison öfter den Ball in den eigenen Reihen und können einen Ballbesitzanteil von 50,7% vorweisen. Auffällig ist zudem, dass die interne Torjägerliste der Aachener von einem Abwehrspieler angeführt wird. Linksverteidiger Sasa Strujic traf bereits viermal und ist damit der erfolgreichste Schütze seines Teams. Knapp dahinter folgt Rechtsaußen Anton Heinz mit drei Treffern. Im letzten Ligaspiel erkämpfte sich Aachen vor ausverkauftem Haus ein 1:1 gegen den TSV 1860 München. Unter der Woche folgte ein Testspiel gegen den Bundesligisten 1. FC Köln, das mit 0:2 verloren ging.

Der VfL musste hingegen zuletzt eine 2:4-Niederlage beim FC Ingolstadt hinnehmen. Dabei war Cheftrainer Pit Reimers bereits gesundheitlich angeschlagen und konnte sein Team nur eingeschränkt betreuen. Zudem verpassten mehrere Spieler krankheitsbedingt einige Einheiten in der vergangenen Trainingswoche. Erneut torgefährlich zeigte sich jedoch Offensivspieler Chance Simakala, der mit seinem Treffer gegen Ingolstadt seine 50. Torbeteiligung im VfL-Trikot feierte. Kein anderer Spieler im Kader ist so torgefährlich wie der 27-Jährige. Auch im kommenden Spiel möchte Simakala seine Quote ausbauen, trifft er doch auf einen seiner Ex-Vereine. Der gebürtige Eschweiler begann seine Fußballkarriere in der Jugend der Alemannia, bevor er mit 14 Jahren zu Borussia Mönchengladbach wechselte.

Die Bilanz
Von den bislang 44 Duellen konnte der VfL 13 für sich entscheiden. Zehnmal trennte man sich mit einem Unentschieden und 21-mal verließen die Aachener den Platz als Siegermannschaft. Dabei erzielten die Lila-Weißen 55 Tore und mussten 66 Gegentreffer hinnehmen. Das letzte Duell fand im Mai 2013 statt. Durch den 4:0-Heimsieg am letzten Spieltag der Saison konnten die Lila-Weißen den dritten Tabellenplatz und damit das Erreichen der Relegation feiern.

Das Personal
Beim TSV fallen mit Luca Schmidt (Kahnbeinbruch), Julius Schell (Knie-OP), Leroy Zeller (Verletzung) und Gianluca Gaudino (Rotsperre) definitiv vier Spieler aus. Außerdem sind die Einsätze von Sascha Marquet, Lars Oeßwein, Julian Schwermann und Dustin Willms auf Grund von Krankheit fraglich.

Beim VfL fallen mit Joël Zwarts (Rotsperre), Timo Beermann (Rotsperre) und Dave Gnaase (Gelbsperre) drei Spieler für die Partie am Sonntag aus. Inwiefern die Krankheitswelle unter der Woche das Aufgebot am Sonntag beeinflusst, lässt sich noch nicht sagen.

Stimmen zum Spiel
Nach einer intensiven Trainingswoche erwartet der Osnabrücker Cheftrainer Reimers von Anfang an eine kämpferische Leistung seiner Mannschaft: „Wir sind alle angriffslustig. Ich kann auf jeden Fall bestätigen, das in den letzten Tagen viel geredet wurde. Aber irgendwann ist dann auch mal Feierabend damit. Spätestens am Sonntag um 13:30 Uhr braucht keiner mehr reden und irgendwelche Ankündigungen machen, was wir uns vornehmen. Es zählt nur eins, dass wir unsere Leistung mit Anpfiff auf den Platz bringen. Das ist auch genau meine Erwartungshaltung an unsere Mannschaft und den Staff. Sobald es losgeht, müssen wir auch loslegen.“

Trotz der Personalsituation und der Krankheitswelle, die seine Mannschaft unter der Woche heimsuchte, sieht Reimers darin keine Ausrede für die kommende Partie: „Das spielt am Sonntag nicht die ganz große Rolle. Letztendlich werden wir mit elf Mann auf dem Platz sein und haben dazu noch Spieler auf der Bank. Wir wollen ein Ausrufezeichen setzen.“

TV und Liveradio
Der Pay-TV-Sender MagentaSport zeigt das Spiel ab 13:15 Uhr live. Das Liveradio der Lila-Weißen ist ebenfalls kurz vor Spielbeginn auf www.vfl.de/liveradio verfügbar.

VfL Osnabrück
Spielaufstellung
21
Lukas Jonsson
 TW
4
Maxwell Gyamfi
6
Kofi Amoako
8
Robert Tesche
9
Erik Engelhardt
17
Lion Semi?
19
Marcus Müller
25
Niklas Wiemann
29
Niklas Niehoff
39
Yigit Karademir
48
Bryang Kayo
 
Ersatzbank
1
David Richter
3
Bastien Conus
5
Bashkim Ajdini
7
Ba-Muaka Simakala
14
Liridon Mulaj
15
Brian Beyer
18
Lars Kehl
23
Aday Ercan
38
Kevin Wiethaup
Alemannia Aachen
Spielaufstellung
1
Marcel Johnen
 TW
5
Saša Struji?
8
Lukas Scepanik
9
Bentley Bahn
10
Anas Bakhat
15
Mika Hanraths
18
Soufiane El-Faouzi
19
Florian Heister
21
Anton Heinz
25
Lamar Yarbrough
34
Salomon Nkoa
 
Ersatzbank
23
Elias Bördner
 ETW
4
Felix Meyer
11
Kevin Goden
13
Jan-Luca Rumpf
14
Leandro Putaro
16
Ulrich Bapoh
24
Thilo Töpken
30
Nils Winter
35
Charlison Benschop

Bilder gegen Alemannia Aachen

Hohe Intensität nur teilweise belohnt

Der VfL Osnabrück muss ich beim Brückentag gegen Alemannia Aachen am Ende eines von hoher Intensität geprägten Drittligaspiels mit einem Punkt begnügen. Niklas Wiemann erzielte die Führung für die Lila-Weißen, die in vielen guten Phasen den zweiten Treffer verpassten und drei Mal Aluminium-Glück hatten.

VfL-Coach Pit Reimers schickte seine Mannschaft in veränderter Formation auf den Rasen. Timo Beermann (Rote Karte) und Dave Gnaase (5. Gelbe Karte) fehlten gesperrt, Lars Kehl, Bashkim Ajdini und Ba-Muaka Simakala nahmen zunächst auf der Bank Platz. Dafür rückte Maxwell Gyamfi nach abgesessener Gelbsperre zurück in die Startelf, genau wie Erik Engelhardt, Robert Tesche und Lion Semic. Mit dem Ball sortierte sich das Personal in ein 4-3-3, gegen die Kugel wurde mit einem 3-5-2 das System des Gegners gespiegelt.

All das hätte nach wenigen Sekunden – die Partie begann aufgrund einer verletzungsbedingten Behandlung des Schiedsrichters Felix Weller mit 5-minütiger Verspätung – schon Makulatur sein können, als Niklas Niehoff mustergültig von Bryang Kayo bedient wurde, der sich energisch auf der Grundlinie durchsetze. Niehoff hätte den Ball nur noch wenige Zentimeter über die Torlinie befördern müssen, verpasste aber das Lede um Millimeter. Es wäre der Selbstvertrauen schaffende Moment direkt zu Beginn des Spiels gewesen. Und Niehoff war auch kurz vor dem Halbzeitpfiff wieder vom Pech verfolgt. Mit einem Traumpass von Robert Tesche in den Strafraum freigespielt, scheiterte der 20-Jährige am langen Bein von Aachens Schlussmann Marcel Johnen (48.).

Die Gäste hatten ihrerseits nach anfänglichen Schwierigkeiten zwei Aluminium-Treffer. Erst landete ein abgefälschter Schuss auf dem Lattenkreuz. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit streifte ein Flachschuss nach einer ebenfalls flachen Hereingabe von der rechten Angriffsseite den Außenpfosten. Eine Viertelstunde vor Ende der Partie traf Aachens Angreifer Kevin Goden beim Stand von 1:1 das dritte Mal Aluminium. Nach einer Bogenlampe kam er an den Ball und hob diesen über den herauseilenden VfL-Keeper Lukas Jonsson auf den Querbalken ins Toraus.

Zwei Treffer standen am Ende zu Buche. Der erste fiel für den VfL. Die Aktion auf der rechten Seite der Lila-Weißen schien fast erledigt, als Niklas Niehoff weit in den Aachener Strafraum flankte. Gäste-Torwart Johnen konnte den Ball nicht kontrollieren, faustete die Kugel mit einem Hechtsprung vor die Füße von Niklas Wiemann, der entschlossen zum 1:0 ins dadurch leere Tor traf (21.).

Kurios war auch der Gegentreffer, bei dem Sasa Strujic in der 30. Spielminute als Torschütze eingetragen wurde. Bei seinem Klärungsversuch wurde er so unglücklich von Maxwell Gyamfi angeschossen, dass der Ball von dort unhaltbar für Jonsson im langen Eck landete.

Pit Reimers sagte nach dem Spiel: „Es ging heute nicht darum, einen Schönheitspreis zu gewinnen, sondern ehrlichen Arbeiterfussball zu bieten. Die Haltung meiner Mannschaft, entspricht dem, was wir uns vorstellen. Trotzdem ist ein Punkt in unserer Situation zu wenig. Und dennoch gab es heute einige Dinge, auf die wir aufbauen können.“ Osnabrück Cheftrainer hatte Recht, der VfL war über die gesamten 90 Minuten intensiv da und bot eine leidenschaftliche Leistung – erneut angetrieben von einem fantastischen Publikum bei einer mal wieder so gut wie ausverkauften Bremer Brücke. Beide Mannschaften hatten in Anbetracht der Torchancen die Möglichkeit zum Sieg, am Ende teilen sich beide Klubs die Punkte, obwohl der VfL in vielen statischen Werten wie Torschüsse (17 zu 12) oder gewonnene Zweikämpfe (52,5%) vorn lag.

Nach dem 1. Advent folgt am kommenden Sonntag der 2. Advent und damit das Auswärtsspiel des VfL bei Viktoria Köln. Beide Teams machen mit der Partie im Sportpark Höhenberg, die um 19:30 Uhr angepfiffen wird, den 17. Spieltag der Saison zu. Wer den VfL in die Domstadt begleiten möchte, findet die Infos zum Ticketing hier: www.vfl.de/ticketinfos-koeln-essen/.