Samstagnachmittag, eine bis auf den letzten Platz ausverkaufte Bremer Brücke, das Nord-Duell gegen den VfB Oldenburg erhielt den maximalen Rahmen, den es verdient hatte. …. Unser Spielbericht.
An das Hinspiel erinnert sich niemand im lila-weißen Kosmos gern. Nach einer zwischenzeitlichen 3:1 Führung verlor der VfL im ersten Pflichtspiel von Tobias Schweinsteiger noch mit 3:4. Im Rückspiel bot der VfL erneut eine 4-3-3 Aufstellung auf, Jannes Wulff ersetzte den gelbgesperrten Lukas Kunze.
Die Oldenburger hatten sich unter der Woche von Cheftrainer Dario Fossi getrennt, für ihn stand Co-Trainer Frank Löning an der Seitenlinie. Die Gäste eröffneten im einem 3-4-3 mit Manfred Starke als Stoßspitze.
Nach umfangreichen Räumarbeiten am späten Freitagabend (DANKE an die Fanszene OS für die tatkräftige Hilfe!!) und glücklichen Witterungsumständen in der Nacht und am Morgen vor dem Spiel war der Rasen bespielbar und der VfL übernahm in der Anfangsphase der Partie gleich das Heft des Handelns. Chance Simakala prüfte Oldenburgs Keeper Mielitz nach rund acht Minuten mit einem Distanzschuss, der allerdings knapp links am Gästetor vorbeistrich.
Der VfL dominierte die erste, halbe Stunde und hatte nach einer Freistoßvariante in der 26. Minute eine weitere, gute Gelegenheit, als Traoré knapp den Kopfball vor Sebastian Mielitz verpasste. Die Oldenburger standen relativ tief in der eigenen Hälfte und lauerten auf Konterchancen. Und in der 39. wurde eine eben dieser brandgefährlich, weil Tesche seinen Gegenspieler im Rücken nicht bemerkte, der VfB es schnell über rechte Bahn spielte und Gyamfi beim Klärungsversuch den eigenen Pfosten traf, von dem das Leder ins Toraus sprang. Die anschließende Ecke konnte der VfL im Kollektiv entschärfen.
Kurz vor Pause gingen die Lila-Weißen dann doch in Führung, und diese war nicht glücklich, aber in Anbetracht der Konterchancen der Oldenburger konnte man sich glücklich schätzen, in Führung zu gehen: Beermann bekam einen Pass serviert, flankte butterweich mit rechts (!) in die Box, Simakala setzte die Kopfball-Bogenlampe ein (wie hoch stand er da in Luft?!) und der Ball landete passgenau in den Maschen.
Mit der insgesamt verdienten Führung ging es in die Halbzeit – aus der nach einer Viertelstunde Unterbrechung beide Teams ohne personelle Änderungen wieder den Rasen der Bremer Brücke betraten.
Der VfL machte da weiter, wo er aufgehört hatte, und übernahm ohne Umschweife das Zepter im Spiel. Lila-Weiß zeigte sich griffig und spielfreudig und belohnte sich bereits in der 52. Minute ein weiteres Mal: Traoré hatte auf rechts freie Bahn und zog im Halbfeld aus rund 25 Metern flach und trocken ab – der gellende Torschrei des Publikums war ihm sicher, als sein Schuss flach im langen VfB-Toreck einschlug! 2:0 VfL!
Und mit der Erfahrung des Hinspiels ließ die Spielintensität danach kein bisschen nach, der VfL blieb griffig in den Zweikämpfen und ließ weitere Angriffe Richtung Ostkurve laufen. Trotzdem durfte man den VfB nie unterschätzen – so wie in der 66. Minute als nach einem Freistoß und einer Kopfballverlängerung der Ball gefährlich auf Kühn kam, der aber perfekt postiert war und die Gelegenheit entschärfte.
Die 75. Minute brachte einen besonderen Moment: VfL-Mannschaftskapitän Marc Heider betrat im Wechsel mit Noel Niemann den Rasen für sein 250. Spiel im lila-weißen Trikot. Danke „Fußballgott“, die Standing Ovations waren mehr als verdient!
Die Spielkontrolle blieb auf Seiten der Osnabrücker, die bis in die Schlussphase hinein nichts mehr anbrennen ließen. Der vierte Heimsieg des Jahres 2023 war damit unter Dach und Fach, die Profis ließen sich nach dem prestigeträchtigen Erfolg im Nord-Duell gebührend von den Zuschauern feiern und festigen ihren vierten Platz in der Tabelle mit jetzt 46 Punkten.
Aufstellungen
VfL: Kühn – Kleinhansl, Beermann, Gyamfi, Traoré – Tesche, Köhler, Wulff (Chato, 86.) – Simakala (Rorig, 90.), Niemann (Heider, 75.), Engelhardt (Higl, 90.)
VfB: Mielitz – Steurer, Deichmann, Ndure – Knystock (Brand, 68.), Möschl (Schäfer, 68.), Stendera, Zietarski (Bookjans, 78.) – Wegner, Adetula (Hasenhüttl, 57.), Starke
Verwarnungen
VfL: Engelhardt (72.), Heider (81.)
VfB: Adetula (26.), Knystock (45.)
Ecken
VfL: 8
VfB: 2
Zuschauer: Ausverkauft
Text: René Kemna