Nach insgesamt neun Jahren gemeinsamer Zeit gehen der VfL und Julius Ohnesorge getrennte Wege. Auf eigenen Wunsch hin verlässt der 32-Jährige die Lila-Weißen, wo er zuletzt die Funktion des Leiters des Lizenzbereichs ausfüllte, und schließt sich Drittligist F.C. Hansa Rostock an.

Die Zeit von Julius Ohnesorge beim VfL begann vor neun Jahren als Praktikant im Nachwuchsleistungszentrum. Schnell fand er Anschluss an den Profibereich bei den Lila-Weißen, wo er mit proaktiv bearbeiteten Spiel- und Spielervideos auf sich aufmerksam machte. Er unterschrieb einen Vertrag und wurde Teammanager und Videoanalyst, kümmerte sich in der Funktion fortan sowohl um die spielanalytische Gegnervor- und Nachbereitung als auch um alle organisatorischen Belange des Lizenzbereichs – von der Organisation von Auswärtsfahrten bis hin zu Trainingslagern.

Julius Ohnesorge entwickelte sich beim VfL stetig weiter, wurde zum Leiter Lizenzbereich berufen und kümmerte sich in diesem Zuge um die kurz-, mittel- und langfristige Entwicklung des Lizenzbereichs. Seine Masterarbeit diente 2018 neben anderen Faktoren auch als Anschub für die Wiederaufnahme der Bemühungen ein neues Trainingszentrum zu errichten, sodass seitdem auch vermehrt infrastrukturelle Themen auf seinem Schreibtisch landeten. So hatte er maßgeblichen Anteil an der Errichtung des ersten neuen Rasenplatzes am neuen Trainingszentrum Schinkelberg. Gleichzeitig kümmerte er sich in den Übergangzeiten von Benjamin Schmedes zu Amir Shapourzadeh und zu Philipp Kaufmann auch um Transferentscheidungen.

Nach nunmehr neun intensiven Jahren, mit unter anderem zwei Auf- und Abstiegen, geht die gemeinsame Zeit von Julius Ohnesorge und dem VfL Osnabrück zu Ende. Der 32-Jährige, der mit seiner Frau und seinen beiden Kindern im Osnabrücker Südkreis zu Hause ist, wechselt als Technischer Direktor zum Drittligisten F.C. Hansa Rostock. Dort trifft er mit Amir Shapourzadeh als Direktor Profifußball und mit Jürgen Wehlend, der die „Hansa-Kogge“ als Vorstands-Vorsitzender lenkt, auf zwei Kollegen, mit denen er bereits in Osnabrück zusammenarbeitete.

Arbeiten zukünftig in Rostock zusammen: Amir Shapourzadeh (Direktor Profifußball) und Julius Ohnesorge (Technischer Direktor)

VfL-Sportgeschäftsführer Philipp Kaufmann: „Seit meinem Einstieg beim VfL im März hatte ich einen sehr offenen und respektvollen Austausch mit Julius, der mir gegenüber zuletzt klar artikuliert hat, dass er den VfL im Sinne seiner eigenen Weiterentwicklung verlassen möchte. Vor dem Hintergrund seiner persönlichen Ambitionen, kann ich seine Entscheidung nachvollziehen. Deshalb haben wir einem kurzfristigen Wechsel zugestimmt und haben nun einen sauberen Abschluss vor dem offiziellen Trainingsstart. Gleichzeitig bedauere ich seinen Abschied natürlich, denn Julius hat eine hohe Fachkompetenz und hat beim VfL in den vergangenen Jahren auf verschiedenen Ebenen hervorragende Arbeit geleistet. Nicht nur deshalb wünschen wir ihm alle für die Zukunft sowohl beruflich als auch privat alles Gute.

„Jeder wird mir abnehmen, dass mir die Entscheidung, den VfL nach neun Jahren zu verlassen, nicht leichtgefallen ist. Ich habe mir schon länger Gedanken über meine persönliche Entwicklungsperspektive gemacht und bin letztlich zu dem klaren Entschluss gekommen, dass ich nach dieser großartigen und intensiven Zeit eine Luftveränderung brauche und eine neue Aufgabe, an einem anderen Standort und in anderer Funktion angehen möchte. Dem VfL und den Verantwortlichen, die ich in meiner Zeit erleben durfte, bin ich sehr dankbar für die Unterstützung in all den Jahren. Ich wünsche dem Verein sowie den Kolleginnen und Kollegen und dem gesamten Umfeld von Herzen nur das Beste“, sagt Julius Ohnesorge, der im Mai 2022 Zertifikatsprogramms „Management im Profifußball“ erfolgreich abgeschlossen hat.


Text: Sebastian Rüther
Fotos: osnapix