Sonntagmittag, Auswärtsspiel im traditionsreichen Max-Morlock-Stadion beim 1. FC Nürnberg und das erste Spiel unter dem neuen VfL-Cheftrainer Markus Feldhoff. 90 Minuten leidenschaftlicher Kampf, der VfL mit einem selbstbewussteren Auftritt als zuletzt und am Ende ein verdienter Punktgewinn in Franken. Hier kommt unser Spielbericht.
Der VfL startete mit einem 4-1-4-1 System in die Partie, Nürnbergs Trainer Robert Klauß entschied sich für ein 4-4-2. Wichtigste Änderung beim VfL: Im Tor startete wieder Philipp Kühn, für den gelbgesperrten Maurice Trapp begann Lukas Gugganig in der Innenverteidigung. Schiedsrichter der Partie war Sven Waschitzki. Die Ausgangslage: Der VfL steht mit einem Spiel weniger (Ausfall Partie Regensburg) auf dem Relegationsplatz 16, die Nürnberger auf Rang 14. Bisher konnte der VfL Osnabrück in seiner Geschichte noch kein Spiel in Nürnberg gewonnen, lediglich ein Tor gab es in Franken überhaupt, seinerzeit hieß der Torschütze Christian Claaßen…
Bei strahlendem Sonnenschein im Max-Morlock-Stadion erwischte der VfL im ersten Spiel von VfL-Cheftrainer Markus Feldhoff den besseren Start und kam in den ersten fünf Minuten durch Reis und Santos zu ersten, kleinen Gelegenheiten.
Die Angangsviertelstunde ging insgesamt an den VfL, mit zunehmender Spielzeit stellten sich auf beiden Seiten jedoch kleine Fehler und Ungenauigkeiten ein. Positiv im Vergleich zu Vorwochen: Der VfL agiert selbst, wartet nicht, was der Gegner macht.
Zwei Ecken holte der VfL in der ersten halben Stunde heraus, beide Standards blieben aber ungenutzt. Trotzdem: Die erste Halbzeit war im Vergleich zu den Vorwochen eine deutliche Verbesserung. In der 38. Minute war zum Beispiel Kerk im Zentrum frei im Angriff nachdem Reis ihn gut eingesetzt hatte, stürmte nach vorn, zielte aber aus rund 20 Metern zu weit rechts, kein Problem für Mathenia im Nürnberger Tor.
Torlos ging es in die Pause, aus Osnabrücker Sicht im Vergleich zu den Vorwochen ein wichtiger Schritt nach vorn. Der VfL verteidigte als Mannschaft in Hälfte eins sehr ordentlich.
Ohne personelle Änderungen kam der VfL aus der Kabine und setzte gleich wieder die ersten Akzente. Die erste Verwarnung des Spiels traf aber ebenfalls den VfL: Gugganig kam gegen Handwerker zu spät und kassierte Gelb. Der anschließende Freistoß für den „Glubb“ blieb wirkungslos.
Zwei Ecken um die 55. Minute überstand der VfL schadlos, die Intensität in den Zweikämpfen stieg minütlich, beide Teams versuchten, den ballführenden Spieler früh zu attackieren. In der 58. Minute kam Kevin Wolze von links zum Torschuss, zielte aber einen Tick zu weit am langen Pfosten vorbei.
Die gute Laune des Tages erhielt in der 62. Minute einen gehörigen Dämpfer: Johannes Geis bringt eine hohe Ecke von rechts in den Strafraum wo ausgerechnet „VfL-Schreckgespenst“ Manuel Schäffler unter Bedrängung zum Kopfball kommt und rechts oben einnetzt.
In der 67. Minute konnten sich die Osnabrücker mit Glück einem höheren Rückstand entziehen: Kühn war viel zu weit aus seinem Kasten geeilt, um gegen Borkowski zu klären. Er verpasste aber den Ball, Borkowski zog aus 30 Metern ab, zielte aber knapp über den Kasten.
Die Erlösung (in doppelter Hinsicht!) in der 72. Minute: Reis hatte den Blick für den gut postieren Kerk, der in der Box zur Grundlinie zog, scharf nach rechts flankte und Marc Heider stand goldrichtig und kam (endlich!!) zu seinem ersten Zweitligator!! 1:1 im Frankenland!!
In der Folge stieg das Selbstbewusstsein der „Lila-Weißen“: Santos, der vor Heiders Treffer bereits die Chance zum Ausgleich liegengelassen hatte, kam nach einigem Hin und Her auf Halblinks zum Schuss, sein Schlenzer segelte aber wieder knapp am langen Pfosten vorbei.
Die Schlussminuten waren hektisch, beide Teams versuchten noch, das Remis in einen Sieg zu verwandeln. Trotz viel Kampf blieb es abschließend beim gerechten 1:1 Unentschieden, wobei der VfL vielleicht etwas mehr investierte als die Hausherren. Punkt 1 im ersten Spiel unter Markus Feldhoff ist damit unter Dach und Fach.
Am nächsten Sonntag empfängt der VfL den FC St. Pauli an der Bremer Brücke.
Aufstellung VfL: Kühn – Reichel (Möller 90.), Beermann, Gugganig, Ajdini – Taffertshofer, Wolze (Heider, 71.), Reis – Kerk, Bapoh, Santos
Aufstellung 1. FC Nürnberg: Mathenia – Valentini, Mühl, Sörensen, Handwerker – Geis, Nürnberger, Latteier (Dovedan, 74.), Möller Daehli – Borkowski (Shuranov, 87.), Schäffler (Schleusener, 74.)
Verwarnungen:
VfL: Gugganig (48.), Wolze (60.), Taffertshofer (63.)
1. FC Nürnberg: Borkowski (81.)
Ecken:
VfL: 3
1. FC Nürnberg: 6