Sonntagnachmittag, Derbyzeit an der Hamburger Straße in Braunschweig – oder sollte man eher sagen „Niedersachsen-Duell“? Ein Blick auf die Ränge und reingehört in die Stimmung – wohl eher ersteres! Hier kommt der Spielbericht.

Eine Partie, mit nicht alltäglichen Vorzeichen: Daniel Scherning entschied sich, wie auch sein Pendant Michael Schiele für exakt dieselbe Elf, wie in der Vorwoche bzw. beim letzten Spieltag, der VfL entschied sich, wie gewohnt, für ein 4-3-3, Braunschweig startete im 4-2-3-1mit Lauberbach als einziger, echter Spitze.

Schiedsrichter der Partie war Sven Jablonski.

Der VfL war gleich drin im Spiel, aber die erste Gelegenheit der Partie hatte die „Löwen“: Multhaup kam über Links, flankte in den Rückraum, von wo Otto abdrückte. Kühn war die Sicht leicht versperrt, die VfL-Abwehr klärte den abgeprallten Ball im Verbund.

Beide Teams suchten ohne große Umschweife den Weg nach vor, Schiri Jablonski ließ relativ viel laufen, es entwickelte sich ein offenes Spiel. In der 11. Minute startete Simakala einen Sololauf fast über den ganzen Platz, scheiterte erst an Fejzic und einigen Braunschweiger Beinen auf der Torlinie. Und in der 18. Minute war es nach einem Taffertshofer, der Fejzic nach einem Einwurf von der rechten Seite prüfte.

Insgesamt war die Anfangsviertelstunde sehr mittelfeldlastig, die Braunschweiger standen recht tief, der VfL verlegte sich auf einen Mix aus ruhigem Aufbau und langen, schnellen Bällen. Nach 20 Minuten war der VfL das bessere Team.

In den Folgeminuten mehrten sich die Chancen: Klaas (2x), Kunze und Heider nahmen die Schuss-Einladungen der Hausherren an, ohne aber das letzte Quäntchen Glück in den Versuchen zu haben. Das Pressing funktionierte, zumeist luchsten die Osnabrücker den Braunschweigern die Kugel recht fix wieder ab.

In der 42. Minute kamen die Braunschweiger nach einem Foul von Taffertshofer an der VfL-Strafraumkante zu einem direkten Freistoßversuch. Der versandete aber in der Mauer, den anschließenden Konter schloss Opoku nicht sauber genug ab. Weiterhin 0:0.

Fazit zur Pause: Braunschweig ließ dem VfL viel Raum und setzte selber eher auf Konter. Der VfL versuchte, die Situationen über Kurzpassspiel zu lösen und suchte die Abschlüsse, aber das letzte Tickchen fehlte im Abschluss. Beide Teams kamen nach der Pause unverändert aus der Kabine.

Der VfL war gleich wieder voll da, hatte durch Taffertshofers Fernschuss in der 48. Minute die nächste Gelegenheit.

Dann aber kam die 60. Minute Köhler auf Opoku, der ganz stark auf Klaas und Sese behält vor Fejzic in der Box die Nerven und netzt zum verdienten 1:0 Führungstreffer!!

In der 67. Minute allerdings schon der Ausgleich – ausgerechnet durch Ex-Osnabrücker Maurice Multhaup: Ein Steckpass aus dem zentralen Mittelfeld, Gugganig ausgetanzt und vor Kühn cool geblieben. 1:1 an der Hamburger Straße.

Und nur 5 Minuten später hatten die Hausherren das Spiel gedreht: Lauberbach kommt auf der linken Seite nach Pass von Henning an den Ball, zieht an und an Gugganig vorbei und trifft aus vollem Lauf ins lange Eck, keine Chance für Kühn.

Der VfL wankte, er schwankte, aber er fiel nicht! Stattdessen der Ausgleich in der 82. Minute! Traoré zog auf rechts den Turbo an, brach bis zur Grundlinie durch und flankte scharf vors Tor. Dort hatte Heider sich von seinem Gegenspieler gelöst und nickte mit Wucht per Kopf ein! 2:2 – ging hier noch was?

Das Drama bekam zumindest noch vier Minuten Nachspielzeit von Schiri Jablonski. Der VfL hatte noch einen Freistoß und eine Ecke, musste am Ende aber mit der Punkteteilung, die durchaus insgesamt in Ordnung ging, leben.

Weiter geht’s am kommenden Samstag mit dem Heim-Derby gegen den SV Meppen.

Aufstellung VfL: Kühn – Trapp, Gugganig, Kleinhansl, Kunze (O. Traoré, 63.) – Taffertshofer, Köhler, Klaas (Wooten, 83.) – Simakala (Bertram, 72.), Opoku (Higl, 83.), Heider

Aufstellung Eintracht Braunschweig: Fejzic – Wiebe, Schultz, Behrendt, Kijewski (Strompf, 88.) – Nikolaou (May, 80.), Krauße – Multhaup (Kobylanski, 88.), Otto, Pena Zauner (Henning, 61.) – Lauberbach

Verwarnungen:
VfL: Trapp (14.), Kunze (31.), Taffertshofer (41.)
Eintracht Braunschweig: Wiebe (51.), Pena Zauner (56.), Multhaup (78.)

Ecken:
VfL: 4
Eintracht Braunschweig: 2

Zuschauer: 7.800

Text: René Kemna
Bild: Susanne Hübner/Fotoagentur Hübner