Das dritte Spiel der neuen Saison führt den VfL aus Osnabrück zum Namensvetter nach Bochum. Das Duell der Blau- und Lila-Weißen wird um 18.30 Uhr im Vonovia-Ruhrstadion angepfiffen.

Am ersten Spieltag sah Bochum 85 Minuten lang wie der sichere Sieger aus. Doch dann drehte der FC St. Pauli noch einmal auf und egalisierte einen 0:2-Rückstand. Beim Karlsruher SC lief es am vergangenen Sonntag effektiver. Bochums Mittelstürmer, der auch in Osnabrück bestens bekannte Simon Zoller, erzielte mit einem sehenswerten Heber schon in der 14. Minute das Tor des Tages.
Vor dem Duell der Vereine für Leibesübungen haben also beide Kontrahenten vier Zähler auf dem Konto.

Was träumen Bochumer?

Nach einer starken Rückrunde, die Bochum auf Platz 6 abschloss, sind die Erwartungen im Umfeld wieder gestiegen. Schließlich ist die laufende Spielzeit bereits die elfte, welche die ehemals „Unabsteigbaren“ im Fußball-Unterhaus verbringen. Thomas Reis bemühte sich deshalb schon in der Sommerpause, die sprichwörtliche Kirche im Dorf zu lassen. „Alle, die träumen wollen, dürfen dies selbstverständlich auch machen. Wir bleiben realistisch. Es ist noch viel zu früh, ein Saisonziel zu benennen“, erklärte der Trainer im „kicker“.
Die Aktivitäten auf dem Transfermarkt hielten sich folgerichtig in Grenzen, auch wenn die Verpflichtung des 94-fachen „Seria A“-Spielers Raman Chibsah für einiges Aufsehen sorgte. Beim Auswärtsspiel in Karlsruhe standen mit Gerrit Holtmann (Mainz 05) und dem bereits in der Rückrunde ausgeliehenen Vasilios Lampropoulos (Deportivo La Coruna) aber nur zwei „Neue“ in der Startelf.
Man kann also davon ausgehen, dass Reis auf Kontinuität setzt und in den kommenden Wochen gezielt Verstärkungen in sein gut funktionierendes System einbauen wird. Mit dem naheliegenden Ziel, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen …

Taktisches

Eine Viererkette mit Gamboa, Lampropoulos, Leitsch und Danilo Soares vor Manuel Riemann; dann Tesche und Kapitän Losilla; Robert Zulj als Zehner; Zoller und ein Ersatz für den gelb-rot-gesperrten Holtmann auf den Außenbahnen und Silvere Ganvoula in der Spitze – so könnte Bochums Aufstellung am Freitagabend aussehen.
Da das aber die dritte nahezu identische Startformation in Folge wäre, tun die Lila-Weißen sicher gut daran, die taktischen und personellen Alternativen, über die Thomas Reis verfügt, auch in Erwägung zu ziehen.
So bieten sich in der Offensive u.a. Routinier Danny Blum und der Serbe Milos Pantovic an, dem einst Pep Guardiola zum Profi-Debüt bei den Bayern verhalf. Auch Neuzugang Tarsis Bonga (Chemnitz) hofft nach zwei Einwechslungen auf weitere Einsatzzeiten.

Lila-Weiß gegen Blau-Weiß

Osnabrück gegen Bochum, das ist eine Partie mit Seltenheitswert. Nur viermal trafen sich beide Vereine in einer Liga, keine einzige Partie konnten die Lila-Weißen bisher für sich entscheiden. In der letzten Saison entführten die Osnabrücker beim 1:1 aber immerhin einen Punkt aus dem Vonovia-Ruhrstadion.

Spieltag: 02.10.2020, 18.30 Uhr, Vonovia-Ruhrstadion
Spieltags-Hashtag: #BOCOSN
Gegner-Homepage: www.vfl-bochum.de

Text: Thorsten Stegemann

Foto: osnapix