Im Spitzenspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden setzte sich der VfL Osnabrück am Ende auch in der Höhe verdient mit 4:1. Erneut wurden die Lila-Weißen von über 12.000 Besuchern an der Brücke unterstützt, die sich über einen verdienten Sieg im Friedens-Sondertrikot freuen durften.

Anlässlich des Umstandes, dass sich der Angriffskrieg auf die Ukraine jährte, hat der VfL den Brückentag gegen den SV Wehen Wiesbaden zum Friedenspieltag ausgerufen. Die Lila-Weißen traten im Sondertrikot an, das auf der Brust und in den Rückennummern mit der Friedenstaube versehen war. Außerdem auf der Rückseite zu lesen: Friedensstadt Osnabrück. Passend dazu sprachen Oberbürgermeisterin Katharina Pötter und Landrätin Anna Kebschull jeweils ein Statement und sendeten so ein Signal aus der Friedensstadt Osnabrück für die Solidarität mit der Ukraine und für den Frieden.

Im Spiel schenkten sich beide Mannschaften trotzdem nichts und so soll es im sportlichen Wettkampf auch sein. Der VfL setzte direkt zu Beginn ein Ausrufezeichen und ging bereits nach sechs Minuten in Führung. Nach einer Ecke kam erst Omar Traoré zum Kopfball, dann lenkte Ba-Muaka Simakala den Ball entscheidend in die Maschen. Wehen hatte ohne Frage seine Momente und ließ insbesondere in der Offensive die eigene Qualität aufblitzen.

Zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt, wie es im Fußball so oft heißt, legte der VfL nach. Anstatt sich kurz zuvor selbst bei seiner großen Chance in die Torschützenliste einzutragen, legte Noel Niemann zwei Minuten vor dem Pausentee auf Robert Tesche quer. Der Routinier vollstreckte zum 2:0-Pausenstand. Es war bereits die achte Torvorlage von Niemann.

Wer sich nun mit der Führung an das Spiel gegen die SpVgg Bayreuth erinnerte und einen ähnlichen Verlauf befürchtete, sah sich getäuscht. „Das war die richtige Reaktion auf das Spiel gegen Bayreuth“, sagte VfL-Cheftrainer Tobias Schweinsteiger nach der Partie. „Die Jungs haben ein richtig gutes Spiel gegen den Ball absolviert, waren sehr intensiv in allen Höhen und besonders hat mich gefreut, dass wir erfolgreiche Konter gesetzt haben.“

Damit zielte der Coach unter anderem auf den Doppelschlag in der 83. und 85. Minute an. Erst vollstreckte Lukas Kunze einen Querpass von Erik Engelhardt nach einem Tempogegenstoß, dann versenkte der nur Sekunden zuvor eingewechselte Henry Rorig aus kurzer Distanz zum 4:0 – die Entscheidung.

Ivan Prtajin betrieb mit einem verwandelten Foulelfmeter noch Ergebniskosmetik. Das änderte aber nichts an einem verdienten Heimerfolg des VfL, der sich damit zumindest vorübergehend auf den 4. Tabellenplatz schiebt. Dieser berechtigt momentan zur Teilnahme an der Relegation, da die zweite Mannschaft des SC Freiburg, aktuell Tabellenzweiter, nicht aufstiegsberechtigt ist. Die Saison ist aber bekanntlich erst 24. Spieltage alt und der nächste führt die Lila-Weißen am kommenden Samstag zum nächsten Topspiel zum 1. FC Saarbrücken.


Text: Sebastian Rüther
Foto: osnapix